Edward Bransfield

Edward Bransfield

Edward Bransfield (* 1785 in Ballinacurra, County Cork; † 1852) war ein irisch-britischer Seefahrer und Forscher sowie wahrscheinlich der erste Mensch, der die Landmassen der Antarktis betreten hat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Frühe Jahre

Bransfield wurde 1785 in Ballinacurra geboren, über seine Jugend ist nur sehr wenig bekannt. 1803 wurde er auf ein Schiff der Royal Navy durch ein Presskommando verschleppt, eine damals übliche Methode neue Seeleute anzuheuern.

Seine Seefahrerkarriere begann als einfacher Matrose auf dem Kriegsschiff Ville de Paris, danach errang er sehr rasch höhere Seemannsränge. So diente er ab 1805 als Vollmatrose und ab 1808 Leutnant zur See auf dem Kriegsschiff Royal Sovereign. 1812 erreichte er den Rang des 2. Offiziers und im gleichen Jahr wurde er Kommandant auf der Goldfinch. Wenige Jahre später war er Steuermann der Andromache unter dem Kommando von Captain W. H. Shirreff (oder Shireff). Während dieser Reise wurde er von der Royal Navy auf der Pazifikstation in Valparaíso in Chile stationiert. Chile hatte zu dem Zeitpunkt gerade seine Unabhängigkeit von Spanien errungen, Valparaíso war entsprechend eine sehr unruhige Stadt.

Die Entdeckung der Antarktis

Nachdem 1819 die Südlichen Shetlandinseln durch einen Zufall von William Smith mit der Williams entdeckt worden waren, schickte Kapitän W. H. Shireff Bransfield zur Erkundung nach Süden. Er charterte zu diesem Zweck die Williams und William Smith verblieb als Navigator an Bord.

Im Jahr 1820 segelte er von Chile zu den südlichen Shetland-Inseln. Nachdem er für England die King George Inseln in Besitz genommen hatte, erforschte er die südlichen Teile des antarktischen Meeres und stieß auf Tower Island und Ohlin Island. Am 30. Januar 1820 entdeckte die Expedition die Trinity-Halbinsel, den nördlichsten Teil der Antarktis und setzte ein Beiboot aus, von dem aus Bransfield das Land betrat. Er notierte in sein Logbuch, dass er die lange gesuchte südliche Landmasse entdeckt hatte und beschrieb zwei von Schnee bedeckte Berge. Einer dieser Berge wurde zu seinen Ehren Mount Bransfield genannt. Bransfield folgte dem Rand des Eisschelfs und entdeckte Elephant Island und Clarence Island, die er ebenfalls für die britische Krone in Besitz nahm.

Die Entdeckung der Antarktis durch Bransfield wurde von Russland und den USA angezweifelt. Der andere Anwärter auf den Titel des Entdeckers der antarktischen Landmasse ist der in russischen Diensten stehende Fabian von Bellingshausen, der drei Tage vor Bransfield eine Sichtung in sein Logbuch eintrug, bei der es aber unklar ist, ob er nur Eis oder auch (darunter gelegenes) Land wahrnahm.

Bransfield übergab sein Logbuch und seine privaten Aufzeichnungen sowie das Kartenmaterial an Shirreff, der sie nach Großbritannien weiter leitete. Die Karten sind bis heute im Besitz des Hydrographic Department in London, das Logbuch ging jedoch verloren. 1821 wurden Teile der Aufzeichnungen veröffentlicht.

Späteres Leben

Über das Leben von Bransfield nach der Antarktisreise ist sehr wenig bekannt. Er starb 1852 und wurde bei seiner Ehefrau in Brighton in England begraben.

Ehrungen

Neben dem bereits erwähnten Mount Bransfield wurde auch eine Meerenge nach Bransfield (Bransfieldstraße) benannt. Ferner ist Bransfield Island ebenfalls nach ihm benannt. Im Jahr 2000 wollte die britische Post eine Briefmarke mit seinem Porträt herausgeben, war jedoch nicht in der Lage, ein Bild des Mannes zu finden. Stattdessen ziert nun ein Bild der RRS Bransfield die Marke, einem Forschungsschiff, welches nach Bransfield benannt wurde.


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