Edmund Lührmann

Edmund Lührmann

Edmund Lührmann (* 1845 in Essen; † 1909 in Buenos Aires) gründete 1905 die Edmund-Lührmann-Stiftung in Essen, eine Kranken- und Heilanstalt mit angeschlossenem Erholungsheim für Nervenleidende.

Leben und Lebenswerk

Als Sohn eines Gewerken in Essen geboren, verstarb er 1909 in Buenos Aires, wobei seine Urne auf dem Ostfriedhof in Essen beigesetzt wurde.

Bereits im März 1893 übergab Lührmann der Stadt Essen 100.000 Goldmark, um sie in einer Stiftung zur Erziehung verwahrloster Kinder evangelischer Konfession zu verwenden. Dies sollte zum Gedenken an seinen Vater Christian Gottfried Eduard Lührmann, und seine Mutter Alwine, geborene Scheidt geschehen. Im Sinne einer vom Rat der Stadt Essen im März 1903 verabschiedeten Satzung der Lührmann-Stiftung sollten die 1894 gestifteten 70.000 Mark, und die 1903 gestifteten 150.000 Mark Verwendung finden. Nun war die Stadt Essen verpflichtet, das gesamte Kapital eine Kranken- und Heilanstalt, verbunden mit einem Erholungsheim für Nervenleidende zu errichten und zu unterhalten. In Folge fand am 28. Februar 1905 die Grundsteinlegung auf dem Stenshofgelände statt, dessen Areal heute vom Grugapark in Essen-Rüttenscheid überdeckt wird. Edmund Lührmann stiftete seiner Anstalt unter anderem elektrische Bäder. Als 1907 seine Tochter Helene starb, stiftete er das Helenenzimmer. Die Leitung der Edmund-Lührmann-Stiftung bekam Dr. Hakländer und ging 1908 an Dr. Fels über. Nach mehreren weiteren leitenden Ärzten übernahm dann Dr. Baumgart. 1914 erhielt die Anstalt vier zusätzliche Zimmer, da der erste Leiter, Dr. Hakländer, mit seiner Familie in einen neuen Anbau einzog.

Im Ersten Weltkrieg wurde die Anstalt als Reserve-Hilfs-Lazarett genutzt. Teilweise war sie voll mit Verwundeten, hauptsächlich Menschen mit Kopfverletzungen.

Nach dem Krieg hatte die Stiftung große finanzielle Probleme, so dass beispielsweise das Erholungsheim vermietet werden musste. Ein Vertrag mit dem Knappschaftsverein mit Sitz in Bochum kam 1921 zustande. So hieß das Haus ab dem 1. Juli 1921 Knappschafts-Nervenkrankenhaus - Lührmann-Stiftung in Essen. Nach Vertragsablauf im Jahre 1933 pachtete das Rheinische Mutterhaus des Roten Kreuzes, das die Schwesternschaft für die städtischen Krankenanstalt stellte, das Heim, wobei es zum Wohnhaus für Schwesternschülerinnen wurde. Es trug den Namen Schwesternhaus Lührmannstift.

Am 23. Oktober 1944 erhielt das Schwesternhaus einen schweren Bombentreffer, wobei es einen Toten gab. Nach Räumung des Hauses bekam es zwei Tgae später weitere Treffer. Ein Teil des Hauses blieb aber halbwegs intakt, so dass es als Lazarett genutzt wurde. Ein Wiederaufbau des Hauses kam nicht in Frage, woraufhin es zu einer Aufhebung der Stiftungssatzung am 15. Dezember 1955 rückwirkend zum 26. Juni 1948 kam. Der Rat der Stadt Essen bestimmte, das Stiftungsvermögen zum Wiederaufbau der zerstörten neurologischen Abteilung der Nervenklinik der Städtischen Krankenanstalten, aus denen 1963 das Universitätsklinikum Essen hervorging, zu verwenden. Nach dem Willen Edmund Lührmanns ging die Stadt Essen erneut die Verpflichtung ein, in der Städtischen Krankenanstalt eine Kranken- und Heilanstalt für Nervenleidende einzurichten und zu unterhalten. Es wurde ebenfalls bestimmt, dass zur Erinnerung an die Stiftung des Herrn Edmund Lührmann der Name Edmund-Lührmann-Stiftung an das Gebäude Essen, Külshammerweg 40, gebunden bleibt, in dem heute ein Gartenbauzentrum und die Fachschule im Gartenbau der Landwirtschaftskammer Rheinland untergebracht sind. Des Weiteren sollen die Straßen Lührmannwald und Lührmannweg an den Sifter erinnern. Der bereits 1897 als Paulstraße angelegte Lührmannweg erhielt 1906 den Namen Reinhardstrasse, und schließlich am 7. Juni 1907 den Namen Lührmannweg.

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