Edmund Goulding

Edmund Goulding

Edmund Goulding (* 20. März 1891 in Feltham, England; † 24. Dezember 1959 in Los Angeles) war ein britisch-US-amerikanischer Filmregisseur und Drehbuchautor.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Goulding begann zunächst im Alter von 12 Jahren eine Karriere als Schauspieler in London, um später leidlichen Erfolg als Autor und Theaterregisseur zu haben. Nach der Demilitarisierung ging er 1919 in die USA und begann seit 1921 in Hollywood Drehbücher zu schreiben. Sein Debüt als Filmregisseur gab er 1923, als er seinen eigenen Roman Fury für die Leinwand adaptierte. Kurz Zeit später konnte er mit dem Bühnenstück Dancing Mothers einen großen Erfolg am Broadway feiern. Der Wendepunkt kam 1925, als er bei MGM als Autor und Regisseur unter Vertrag genommen wurde. Mit dem Film Sally, Irene and Mary, der für ein bescheidenes Budget gedreht wurde, hatte er sofort einen großen Erfolg. Die Karrieren der beiden Hauptdarstellerinnen Constance Bennett und Joan Crawford bekamen durch den Film einen gewaltigen Schub. Mit Ausnahme des Films Anna Karenina, der das bekannte Leinwandpaar John Gilbert und Greta Garbo in einer sehr verwässerten Version des Klassikers zeigte, war seine Karriere im Stummfilm eher enttäuschend.

Erst mit dem Aufkommen des Tonfilms konnte Goulding seinen eleganten Stil weiter entwickeln und er spezialisierte sich rasch auf Melodramen und dramatische Liebesgeschichten. 1930 hatte er mit dem Streifen The Devil’s Holiday einen großen Erfolg. Der Film schildert die Liebesgeschichte zwischen einer Prostituierten (Nancy Carroll) und einem Dieb (Phillips Holmes), die versuchen, trotz ihrer Vergangenheit eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Nancy Carroll wurde für ihre Darstellung für den Oscar nominiert. Einige Zeit später drehte Goulding mit Carroll einen monumentalen Flop mit The Night Angel, dessen exzessives Budget am Ende $ 600.000 erreichte und dessen Reinfall bei Publikum und Presse die Karriere von Nancy Carroll als Paramount-Star beendete.

Trotzdem wurde er von MGM beauftragt, 1932 Regie bei dem all-star Streifen Grand Hotel zu führen. Bald galt er als einer der besten Frauenregisseure der Industrie und nach dem Erfolg von That Certain Woman, einer Liebesgeschichte zwischen Bette Davis und Henry Fonda drehte er noch einige weitere Filme mit Bette Davis. Unter seiner Regie gab sie 1939 in Opfer einer großen Liebe eine sehr gefühlvolle und zurückhaltende Interpretation einer Frau, die an einer unheilbaren Krankheit stirbt und vor ihrem Tod noch die große Liebe erleben darf. Mit The Great Lie, wieder mit Davis in der Hauptrolle, begann Goulding 1941 eine Reihe von Filmen, die sowohl kommerziell als auch künstlerisch sehr erfolgreich waren. The Constant Nymph zeigte Joan Fontaine in einer ihrer besten Rollen als unglücklich verliebte junge Frau. Claudia, die Verfilmung eines beliebten Theaterstücks, machte 1943 aus Dorothy McGuire einen Star. The Razor's Edge und Nightmare Alley, zwei Streifen mit Tyrone Power in der Hauptrolle, waren dagegen scharf inszenierte Filme, die eher die Abgründe der menschlichen Seele ausleuchteten. Nach 1947 allerdings ging seine Karriere rasch zu Ende.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Matthew Kennedy: Edmund Goulding's Dark Victory - Hollywood's Genius Bad Boy, ISBN 0-299-19770-0

Weblinks


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