Edmund Adler

Edmund Adler

Edmund Adler (* 15. Oktober 1876 in Wien; † 10. Mai 1965 in Mannersdorf am Leithagebirge) war ein österreichischer Künstler.

Sein Vater, Heinrich Adler, war eingewanderter Sudetendeutscher, seine Mutter, Maria Magdalena Wiesinger, eine Bauerntochter aus Zistersdorf.

Von 1892 bis 1896 lernte er an der Kunstschule für Lithographie bei Professor Würbel, bei dem er auch als Lithograph tätig gewesen sein soll. Von 1896 bis 1903 studierte er an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sein Lehrer war Professor Christian Griepenkerl. Im Abschlussjahr 1903 erhielt er von der Akademie den Rompreis, welcher mit einem Jahr Aufenthalt in Rom verbunden war (1903-1904).

Bereits als Kind kam Edmund Adler in die Gegend am Leithagebirge, da seine Eltern mehrere Jahre in Hof a. Lbg. die Sommerfrische verbrachten. Dabei lernte er auch seine spätere Frau, Rosa (Tochter des pensionierten k.u.k. Leutnants Karl Pankratz) kennen. Anfangs wohnten sie im VII., XVII. und III. Wiener Gemeindebezirk und verbrachten die Sommermonate weiterhin in Hof am Leithaberge. Hier kam am 11. August 1903 Tochter Rosa Magdalena zur Welt (sie verstarb am 18. Oktober 1985). Gustav (* 4. Mai 1904, † 12. März 1907) und Gilbert (* 16. Mai 1908, † 17. Juli 1995), die beiden Söhen, kamen beide in Wien zur Welt. Da er in den Sommermonaten Land und Leute, welche seinen neuen Modelle werden sollten, lieben gelernt hat, wählte er im Frühjahr 1910 Mannersdorf am Leithagebirge zu seiner neuen Heimat.

Im Herbst 1914 musste der Künstler einrücken und wurde an der Ostfront eingesetzt. Am 24. Dezember 1914 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft, in der er bis Ende April 1920 verblieb. Erst im Juni 1920 kam er mit dem ersten Heimkehrerschiff nach Hause.

Viel Zeit zum Verwirklichen seiner künstlerischen Träume blieb ihm nicht, denn er musste wegen der Hungersnot ungefähr ein Jahr lang Feldarbeit leisten. Mit den Einzelportäzts begann er trotzdem bald, z.B.: "Jugend" und "Meine Tochter". Der Lebensunterhalt wurde durch Auftragsarbeiten für Wiener Kunstgalerien, wie Porträtstudien von Kindern und Kinderszenebildern gesichtert. Eingie dieser Werke hat er mit dem Synonym Edmund A. Rode signiert.

Am 18.April 1924 starb Gattin Rosa im 46. Lebensjahr, was den Künstler schwer traf. Seine Tochter verzichtete auf eine eigene Familie, um sich ab diesem Zeitpunkt um ihren Vater kümmern zu können. Später gründete sie eine Klavierschule, womit sie viele Jahre lang wesentlich zum Lebensunterhalt beitrug. Nachdem der Künstler verstorben war, verwaltete sie sein künstlerischen Vermächtnis. Sie lebte in besheidenen Verhältnissen, doch sie unternahm alles, um die Werke ihres Vaters bekanntzumachen. Das einzige, was ihr nicht gelang, war der Umbau des Wohnhauses mit Arbeits- und Sterbezimmer, als Gedenkstätte für ihren Vater.

Sein Werk befindet sich im Besitz der Stadtgemeinde Mannersdorf und wird in Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert.

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