Edin's Hall

Edin's Hall

55.835555555556-2.36555555555557Koordinaten: 55° 50′ 8″ N, 2° 21′ 56″ W

Doppelwand von Edin’s Hall Broch

Die Anlage von Edin’s Hall bei Duns in Berwickshire in der schottischen Region Borders besteht aus einem eisenzeitlichen Broch, einem Hillfort und einer Siedlung. Bekannt ist der Platz vor allem durch den Edin’s Hall genannten Broch, der mit einem Durchmesser von 28,5 m der größte und gleichzeitig südlichste Turm dieser Art ist.

Inhaltsverzeichnis

Forschungsgeschichte

Die ersten Untersuchungen der Anlage wurden 1793 von John Blackadder durchgeführt, der bereits darüber berichtete, dass viele Elemente durch den Diebstahl von Bausteinen zerstört wurden. Im 19. Jahrhundert führten George Turnbull und später sein Sohn John Grabungen durch, deren Schnitte teilweise noch sichtbar sind. Auch Turnbull beschrieb weitere Schäden, die er dem Treiben von Schatzgräbern zuordnete. 1887 kam die Anlage in staatliche Obhut und Teile des Brochs wurden wieder hergestellt.

Die jüngste Ausgrabung unternahm Andrew Dunwell im Jahre 1996. Historic Scotland beauftragte ihn mit der Durchführung, nachdem bekannt wurde, dass die Anlage wieder einmal stark gefährdet ist – diesmal durch Kaninchen.

Edin's Hall Broch

Der Broch wurde etwa 100 n. Chr. innerhalb der bereits bestehenden Anlage errichtet. Seine Mauern ragen noch bis in zwei Metern Höhe auf und bilden einen runden Innenraum mit einem Durchmesser von 18 m. In der unteren Mauerregion sind drei Kammern und der schmale Eingang untergebracht. Im Eingang befinden sich zwei als Wächterkammern bezeichnete Räume. In einer der Kammern befindet sich der Anfang einer Treppe, die im Inneren der Mauer verlief und ursprünglich vermutlich in ein oberes Stockwerk führte, das nicht mehr erhalten ist. Der Innenraum ist zu einem Viertel mit Steinplatten gepflastert, die eine Pflasterung aus Kies ersetzen. Auch der Gang und die anderen Kammern verfügen über einen solchen Plattenboden. Unter der Pflasterung einer der Kammern wurde ein scheibenförmiger Kupferbarren entdeckt, der als Vorrat oder Votivgabe interpretiert wird. Er bringt die Brochnutzer in Verbindung zu den etwa 1 km entfernten Kupferminen von Elba. Der Broch verfügt über eine Umwallung, die ihn gegen die Siedlung abgrenzt.

Die Siedlung

Das Alter der Siedlung lässt sich nicht bestimmen, doch wird angenommen, dass sie mit dem Broch koexistent war. Die Siedlung bestand aus 12, wie der Broch in Trockenmauerweise errichteten, Roundhouses, sowie einem Gebäude mit viereckigem Grundriss. Bei den Rundhäusern handelt es sich um runde eingeschossige Hütten, die wahrscheinlich mit einem Holzdach bedeckt waren. Die Siedlung besitzt eine eigene, ebenfalls steinerne Umwallung, die auch mehrere Höfe formt. Von einem Eingang im Osten führt eine Passage bis zum Broch im Westen. Die Funde der Siedlung bestehen aus Steinwerkzeugen und teils beschädigten Schmuckstücken wie Bernstein- oder Steinperlen. Es wurden auch Steinringe unterschiedlicher Größe gefunden, die ebenfalls als Schmuck oder als Gewicht für Webstühle verwendet werden konnten.

Das Fort

Das Hillfort umschliesst Broch und Siedlung und hat eine Ausdehnung von etwa 150 m Länge und 90 m Breite. Das doppelte Wall- und Grabensystem ist noch gut erhalten. Im Nordosten sind die Gräben von den Höfen der Siedlung überbaut und Rundhaus No. 6 ist gänzlich außerhalb der Umwallung der Anlage errichtet. Es wird angenommen, dass das die Anlage bereits seit der Bronzezeit besteht, allerdings ist aufgrund der spärlichen Fundlage eine Bestimmung schwierig.

Literatur und Quellen

Weblinks


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