Ed Conen

Ed Conen

Edmund „Ed“ Conen (* 10. November 1914 in Ürzig; † 5. März 1990) war ein deutscher Fußballspieler.

Mit 27 Toren in 28 Länderspielen (Trefferquote: 0,96) für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft weist er nach Gerd Müller (68 Tore in 62 Länderspielen; Trefferquote: 1,10) die beste Torquote aller deutschen Nationalspieler mit mindestens 25 Spielen auf. Edmund Conen ist neben Gerd Müller der einzige Deutsche, der in einem Weltmeisterschaftsspiel einen Hattrick erzielen konnte.

Er galt bis Ende des Jahres 2006 laut offizieller Buchführung des Fußball-Weltverbands durch seine vier Treffer gemeinsam mit Angelo Schiavio als Torschützenkönig der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 in Italien. 16 Jahre nach seinem Tod, am 10. November 2006, wurden beide Spieler schließlich entthront: Nach umfangreichen Recherchen und mit Hilfe von Historikern konnte Oldřich Nejedlý, der beim 3:1 im Halbfinale gegen Deutschland alle drei Treffer erzielt hatte, 72 Jahre später nachträglich ein fünftes Tor zuerkannt werden. Damit stieg Nejedlý zum alleinigen Torschützenkönig vor Conen und Schiavio auf.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Klubfußball

Edmund Conen spielte unter anderem beim FV Saarbrücken, den Stuttgarter Kickers, dem FC Mülhausen, dem Heeres-SV Groß Born und den Young Fellows Zürich. Im Jahr 1934 platzte sein vorgesehener Wechsel zu Werder Bremen, da Conen dem Deutschen Fußballbund verraten hatte, welche Summen Werder in neue Spieler investierte. Damals war Fußball in Deutschland noch Amateursport und Zahlungen an Spieler waren nicht erlaubt.

Nationalmannschaft

Er bestritt zwischen 1934 und 1942 28 Länderspiele für den DFB und erzielte dabei 27 Tore. Insgesamt 14 Mal war er während seiner Zeit beim FV Saarbrücken für die Nationalelf aktiv; ebenfalls 14 während seiner Zeit bei den Stuttgarter Kickers. Bei der zweiten ausgetragenen Weltmeisterschaft 1934 gehörte er zu den auffälligsten Mittelstürmern. Der Sturm mit ihm, Ernst Lehner, Karl Hohmann, Otto Siffling und Stanislaus Kobierski war mitentscheidend für den unerwarteten Erfolg der deutschen Elf im Turnier. Mit einem 3:2-Sieg (Tore: 2x Lehner, 1x Conen) gegen Österreich wurde der dritte Platz erreicht.

Eine Bestmarke setzte er mit seinen drei Toren in einer Halbzeit beim 5:2-Sieg im Achtelfinale gegen Belgien in Florenz. Diese Leistung konnte erst Gerd Müller bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 beim 3:1 der deutschen Mannschaft gegen Peru als zweiter deutscher Spieler in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft egalisieren. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass Conen bei diesem Turnier erst 19 Jahre alt war.

Im Alter von 21 Jahren wurde er schließlich von einer langwierigen Krankheit gestoppt. Conen litt an Herzneurose und hatte Angst vor Menschen. Dreieinhalb Jahre lang verschwand der Fußball aus seinem Leben. Nach dem 14. Länderspieleinsatz gegen Polen am 15. September 1935 (mit einem Conen-Treffer) konnte er erst am 25. Juni 1939 in Kopenhagen gegen Dänemark wieder sein internationales Comeback geben. Dabei erzielte er einen Treffer zum 2:0-Sieg. Im Kriegsjahr 1942 bestritt er sein letztes Länderspiel. Am 3. Mai gewann die deutsche Nationalmannschaft mit 5:3 Toren in Budapest gegen Ungarn. Nach einem 1:3-Halbzeitrückstand rissen Conen und der junge Fritz Walter das Spiel für die Mannschaft von Sepp Herberger noch aus dem Feuer.

Trainerlaufbahn

Nach Kriegsende arbeitete Conen als Trainer, betreute unter anderem Eintracht Braunschweig sowie Mitte der 1950er den Wuppertaler SV in der Oberliga West.

Siehe auch


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