Eckrentner

Eckrentner

Eckrentner ist die plakative Bezeichnung für eine Person mit einer für statistische Vergleichszwecke angenommenen modellhaften Rentenbiografie. Synonym wird der Begriff Standardrentner gebraucht. Der Eckrentner hat die Regelaltersgrenze erreicht und 45 Jahre lang Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung jeweils in Höhe des Beitrags für ein Durchschnittsentgelt gezahlt.

Die Eckrente oder auch Standardrente ist die Altersrente, die der Eckrentner mit dieser Beitragsleistung erworben hat. Die Eckrente wird zur Ermittlung des ‚Rentenniveaus‘ herangezogen, indem die Eckrente mit dem Einkommen eines Durchschnittsverdieners in Beziehung gesetzt wird. Auf diese Weise wird angegeben, wie viel Prozent des Durchschnittseinkommens aller Versicherten dem Eckrentner als Rente zur Verfügung stehen.

Inhaltsverzeichnis

Zahlen

Rentenhöhe auf volle Euro gerundet
  Gebiet Zeit(punkt) Männer Frauen
Eckrente/Standardrente West ab 1.7.2009 1.224 1.224
Durchschnittsrente aller Rentner West zum 31.12.2008 950 485
Durchschnittsrente neuer Rentner West 2008 822 468
Eckrente/Standardrente Ost ab 1.7.2009 1.086 1.086
Durchschnittsrente aller Rentner Ost zum 31.12.2008 999 676
Durchschnittsrente neuer Rentner Ost 2008 818 652

Nebenstehende Tabelle zeigt die deutlichen Unterschiede zwischen Standardrente und durchschnittlicher Rente. Ebenso wird aus ihr ersichtlich, dass das Rentenniveau sinkt, da 2008 die Durchschnittsrente der neuen Rentner geringer war als die aller Rentner.[1]

Abgrenzung

Vielfach wird der Eckrentner fälschlich als Durchschnittsrentner dargestellt. Die Durchschnittsrente war bisher immer niedriger als die Eckrente. Obwohl sich am Durchschnittsentgelt orientiert wird, werden beim Eckrentner 45 Arbeitsjahre angenommen, die jedoch weit über dem Durchschnitt liegen.

Durchschnittliche Rentenhöhen

Im Durchschnitt hatte 2007 ein Rentnerhaushalt in Deutschland 1953 Euro im Monat zur Verfügung. Dabei stand 2007 einem westdeutschen Haushalt durchschnittliche 2040 und einem Ostdeutschen 1647 Euro zur Verfügung. Dabei haben Rentner mit höherer Schulbildung in der Regel eine höhere Rente. Selbstständige und Freiberufler verfügen hingegen über geringere Renten als Angestellte, noch geringer fällt die Rente für ehemalige Arbeiter aus.[2] Bei der isolierten Betrachtung der gesetzlichen Renten ist das Ost-/Westgefälle hingegen in umgekehrter Richtung. Eine durchschnittliche Altersrente beträgt im Westen bei Männern 976 Euro (465 Euro bei Frauen), im Osten hingegen 1056 Euro (663 Euro bei Frauen). Die Begründung findet sich in den längeren Arbeitszeiten in der DDR.[3] Hinzukommt, dass im Osten einige Berufe keinen Beamtenstatus hatten wie im Westen, sodass diese meist Höherqualifizierten in die Rente einfließen und im Westen in die Pensionen.

Durchschnittliche Monatsaltersrente für einen Arbeitnehmer nach 40 Versicherungsjahren:[4]

  • 1957: 0214 DM
  • 1965: 0336 DM
  • 1970: 0489 DM, entsprach 56,9 % eines durchschnittlichen Nettoverdienstes
  • 1971: 0516 DM
  • 1972: 0574 DM
  • 1975: 0785 DM
  • 1977: 0962 DM
  • 1978: 1008 DM
  • 1979: 1053 DM
  • 1980: 1095 DM
  • 1981: 1138 DM
  • 1982: 1205 DM
  • 1983: 1273 DM, entsprach 64,9 % eines durchschnittlichen Nettoverdienstes

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Deutsche Rentenversicherung. Aktuelle Daten 2010. Stand: 10. Dezember 2009 [1]
  2. n-tv.de, 1. März 2007 Reiche Rentner? – Die Ärmsten haben 1579 Euro
  3. tagesschau.de 21. März 2007 Mehr Geld für Rentner - Was bringt die Rentenerhöhung dem Einzelnen? (nicht mehr online verfügbar)
  4. Knaurs Weltspiegel '84, ISBN 3426076586.

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