Echo (EDV)

Echo (EDV)

Echo ist ein einfaches allgemeines Konzept in der Informatik, das sich an dem akustischen Echo anlehnt. Es wird in vielen Werkzeugen eingesetzt, vor allem in der Kommandozeile unter beinahe allen Betriebssystemen, in Programmiersprachen als Ausgabekommando und in Netzwerken. Die grundlegende Funktionsweise ist überall die gleiche wie bei der identischen Abbildung in der Mathematik, es wird eine Eingabe (meistens in Form einer Zeichenkette) entgegengenommen und unverändert wieder ausgegeben. Hinzu kommt noch besonders im Netzwerkbereich eine wichtige Verzögerung zwischen der Eingabe und der Ausgabe bzw. deren Empfang, wie sie auch beim akustischen Vorbild vorhanden ist. Diese Verzögerung wird in Einsatzgebieten wo sie eine Rolle spielt hauptsächlich durch Datenübertragung verursacht.

Kommandozeile und Skriptsprachen

Das Kommando echo gehört bei meisten Kommandozeilen, die in umfangreichen Programmen und insbesondere in Betriebssystemen bereitgestellt werden, zum Standardbefehlsumfang. Dieses Kommando wird dort für die Ausgabe von Zeichenketten und Variablen auf einem Ausgabegerät wie dem Bildschirm oder einer Datei verwendet. Die Verwendung kann entweder direkt in der Kommandozeile oder innerhalb eines Shell-Skripts – unter DOS und Microsoft Windows auch Batch-Dateien genannt – erfolgen. Wenn der Benutzer die Ausgabe in eine Datei umleitet, kann er damit eine Textdatei erstellen oder die Ausgabe an eine vorhandene Textdatei anhängen. Einige Kommandozeileninterpreter, die das echo Kommando unterstützen, sind bash, csh, cmd.exe, Windows PowerShell aber auch die Konsole des Computerspiels Half Life.

Einige Skriptsprachen, die ein Echo-Kommando anbieten, sind für die direkte Verwendung mit einer Kommandozeile nicht vorgesehen, sondern eignen sich hauptsächlich für die Verwendung in Skript-Dateien, dazu gehört beispielsweise PHP.

Unter DOS und Windows lässt sich mit dem Echo-Kommando auch die Ausgabe der ausgeführten Kommandos auf dem Bildschirm steuern, wenn sie innerhalb einer Batch-Datei aufgerufen wurden. Dabei erscheint jede Zeile der Datei noch mal auf dem Bildschirm oder einem anderen Ausgabegerät, solange dies nicht mit echo off abgeschaltet wurde; echo on schaltet die Ausgabe wieder ein.

Rechnerkommunikation

In Rechnernetzen kommt dieses Konzept ebenfalls häufig zum Einsatz. In der Internetprotokollfamilie gibt es das Echo-Protokoll, das für den Einsatz mit einem Echo-Netzwerkdienst vorgesehen ist. Die Aufgabe eines Servers, der diesen Netzwerkdienst bereitstellt, ist es, die von einem Client empfangenen Daten unverändert zurückzusenden. Die Spezifikation erfolgt in den RFC 862 und RFC 347.

siehe auch: Echo (Netzwerkdienst)

Außerdem definiert der ICMP-Standard unter anderem zwei Typen von Nachrichten echo request (Echo-Anfrage) und echo reply (Echo-Antwort). Diese Nachrichten werden auch als Ping- bzw. Pong-Pakete bezeichnet und sind hauptsächlich für Diagnosezwecke vorgesehen, um die Erreichbarkeit eines Rechners im Netzwerk zu überprüfen. Dabei wird an einen Zielrechner eine Nachricht mit Nutzdaten, die üblicherweise mit Buchstaben des Alphabets gefüllt sind, gesendet. Der Zielrechner empfängt diese Nachricht und schickt die gleichen Nutzdaten unverändert wieder zurück an den Empfänger. Wenn der Empfänger die Antwortnachricht erhält, wertet er die für die Übertragung (Hin- und Rückrichtung zusammen) benötigte Zeit aus. Dies geschieht beispielsweise bei dem in vielen Betriebssystemen zum Standardlieferumfang gehörenden Ping-Kommandozeilenprogramm. Der ICMP-Standard wird in dem RFC 792 festgelegt.

für ausführliche Informationen siehe auch: Ping (Datenübertragung)

Des Weiteren wird der Begriff Echo beim Telnet-Protokoll für die Option verwendet, die festlegt ob die über die Telnet-Verbindung zurückgesendete Zeichen ausgegeben werden sollen oder nicht. Die Option hat an dieser Stelle also eine ähnliche Bedeutung wie die on- und off-Parameter bei dem cmd.exe-Kommando echo. Spezifikation in RFC 857.

Ein anderes anschauliches Beispiel für die Anwendung dieses Konzepts ist der Echo-Mailer. Dabei wird von jenem der Inhalt jeder empfangenen E-Mail mitsamt Kopfdaten an den Absender zurückgeschickt.


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