Eberhard von Mackensen

Eberhard von Mackensen
Mackensen (2.v.r.) bei einer Lagebesprechung der Heeresgruppe Süd im Juni 1942 mit Hitler

Eberhard von Mackensen (* 24. September 1889 in Bromberg, Westpreußen; † 19. Mai 1969 in Altmühlendorf bei Nortorf, Schleswig-Holstein) war ein deutscher Heeresoffizier (seit 1943 Generaloberst). Er war der Sohn des Generalfeldmarschalls August von Mackensen und Bruder des Diplomaten Hans Georg von Mackensen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kaiserreich und Erster Weltkrieg

Eberhard von Mackensen wurde am 1. Oktober 1908 Fahnenjunker im XVII. Armee-Korps in Danzig. Nach seiner Ernennung zum Leutnant am 22. März 1910 diente er bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Regimentsadjutant. Am 25. Februar 1915 erfolgte seine Beförderung zum Oberleutnant. Nach einer Verwundung am 23. August 1915 wurde Mackensen als Ordonnanzoffizier zu einer Heeresgruppe kommandiert.

Das Kriegsende erlebte der am 20. Mai 1917 zum Hauptmann beförderte Mackensen auf dem Balkan.

Weimarer Republik

Nach dem Ersten Weltkrieg diente er als Chef der 1. Eskadron des 5. (Preußischen) Reiterregiment in Belgard, Provinz Pommern. Mackensen wurde 1925 zur Heerestransportabteilung des Truppenamtes im Reichswehrministerium in Berlin kommandiert. Nach seiner Ernennung zum Major am 1. Februar 1928 diente er ab 1930 im Stab der 1. Kavalleriedivision. In dieser Dienststellung wurde Mackensen am 1. Oktober 1932 zum Oberstleutnant befördert.

Zeit des Nationalsozialismus

Vorkriegszeit

Ab 1. November 1933 war er Chef des Stabes der Kavallerieinspektion. Nach seiner Beförderung zum Oberst am 1. September 1934 ging Mackensen 1935 als Chef des Stabes des X. Armeekorps nach Hamburg. Im Jahre 1937 wurde er Kommandeur der 1. Kavalleriebrigade in Insterburg.

Nachdem Mackensen am 1. Januar 1938 zum Generalmajor ernannt wurde, erfolgte am 1. Mai 1939 seine Kommandierung zum Heeresgruppenkommando V in Wien. Dort wurde er Chef des Generalstabes unter Generaloberst Wilhelm List.

Zweiter Weltkrieg

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 diente Mackensen als Chef des Stabes der 14. Armee. Am 1. Januar 1940 wurde er zum Generalleutnant befördert.

Nach seiner Beförderung zum General der Kavallerie am 1. August 1940 wurde er am 15. Januar 1941 Kommandierender General des III. Armeekorps. Im Rahmen der Heeresgruppe Süd eingesetzt, erhielt Mackensen am 27. Juli 1941 das Ritterkreuz. Am 22. November 1941 wurde er Befehlshaber der 1. Panzerarmee.

Für seine Leistungen in der Kesselschlacht bei Charkow wurde Mackensen am 26. Mai 1942 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet und am 6. Juli 1943 zum Generaloberst befördert. Ab dem 5. November 1943 diente Mackensen als Oberbefehlshaber der neu aufgestellten 14. Armee in Italien.

Verwicklung in Kriegsverbrechen

Am 24. März 1944 wurden durch deutsche SD-Angehörige bei den ardeatinischen Höhlen 335 italienische Zivilisten als Vergeltung für den Tod von 32 deutschen Soldaten bei einem Bombenanschlag erschossen. Dieses Kriegsverbrechen wurde von Adolf Hitler in Absprache mit Generaloberst Alfred Jodl und Generalfeldmarschall Albert Kesselring angeordnet. Von Mackensen war zu diesem Zeitpunkt Befehlshaber der 14. Armee und als solcher Kesselring unterstellt. Von Mackensen wiederum war Vorgesetzter von Generalleutnant Kurt Mälzer, dem Stadtkommandanten von Rom.

Kesselring erteilte dem SS-Polizeichef von Rom, Herbert Kappler, letztlich den Befehl zur Ermordung der Geiseln. Nach anderen Quellen erteilte Mackensen selbst den Befehl zu den Erschießungen, jedenfalls besprach sich Kappler mit ihm und mit Mälzer über das Vorgehen. Mälzer stellte sodann ein vom SS-Mann Erich Priebke geführtes Erschießungskommando zusammen, welches die Exekution der willkürlich ausgewählten Zivilisten durchführte.

Nachkriegszeit

Nach der bedingungslosen Kapitulation befand sich von Mackensen bis 1947 in Kriegsgefangenschaft, am 6. Mai 1947 wurde er wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt. Später wurde diese Strafe in 21 Jahre Haft umgewandelt. Am 2. Oktober 1952 erfolgte bereits seine Freilassung, nachdem sich Freunde, ehemalige Gegner und angeblich sogar Papst Pius XII. für ihn eingesetzt hatten.

Auszeichnungen

Literatur

  • Law-Reports of Trials of War Criminals, Selected and prepared by The United Nations War Crimes Commission, Volume VIII, London, HMSO.1948. (englisch). CASE --No. 43. TRIAL OF GENERAL VON MACKENSEN AND GENERAL MAELZER. BRITISH MILITARY COURT, ROME. 18TH-30TH NOVEMBER, 1945 [1]

Weblinks

 Commons: Eberhard von Mackensen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 522.

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