Eberhard Burger

Eberhard Burger
Eberhard Burger vor dem Beyer-Bau der TU Dresden

Eberhard Burger , OBE (* 26. Juli 1943 in Berlin) war der Baudirektor für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche von 1996 bis 2005 und seit 2001 Sprecher der Geschäftsführung der Stiftung Frauenkirche Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Eberhard Burger wurde am 26. Juli 1943 als viertes Kind des Diplomkaufmanns Rudolf Burger und seiner Ehefrau Edith in Berlin geboren. 1948 wurde er in Halle eingeschult, 1961 legte er das Abitur in Riesa ab.

Burger hatte sich an der Technischen Universität Dresden um einen Studienplatz an der Fakultät Bauwesen für die Fachrichtung Konstruktiver Ingenieurbau beworben. Das erforderliche „Praktische Vorstudienjahr“ absolvierte er beim Erdölverarbeitungswerk in Schwedt an der Oder. In diesem Vorstudienjahr qualifizierte er sich zum Betonfacharbeiter. 1962 begann er das Direktstudium an der TU Dresden.

1965 heiratete er. Noch im selben Jahr wurde eine Tochter geboren, 1968 ein Sohn. Im Jahre 1968 schließt Burger sein Studium als Diplom-Ingenieur ab und geht in die Praxis. Sein erster Arbeitgeber war das Bau- und Montagekombinat Kohle und Energie. Er übernahm Aufgaben als Bauleiter, als Technischer Leiter und als Gruppenleiter. Sein erstes Bauwerk war das Kernkraftwerk Lubmin bei Greifswald, für das er die Baustelleneinrichtung zu bauen hatte. Weitere Bauwerke betrafen Industrievorhaben im Bezirk Dresden wie zum Beispiel ein Gebäude für Robotron in der Bodenbacher Straße und das Rundfunk- und Fernmeldetechnikgebäude am Postplatz.

1980 wechselte Eberhard Burger in das Amt des Kirchenbaurats beim Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamt Sachsen. In dieser Funktion war er u.a. für den Wiederaufbau der Dreikönigskirche in Dresden zuständig. Bis zum Jahr 1991 trug er die Verantwortung für das gesamte Sonder- und Neubauprogramm der Evangelischen Kirche in Sachsen, wie zum Beispiel für den Neubau der Zionskirche in der Bayreuther Straße oder für die Instandsetzung des Turmes vom Zwickauer Dom.

1986 übernahm Burger als Domherr im Domkapitel des Domes zu Wurzen eine neue Aufgabe: Unter seiner Leitung wurde der Wurzener Dom, der sich seinerzeit in einem desolaten Zustand befand, zuerst von außen und danach dann auch innen komplett renoviert. Die gesamten Arbeiten wurden 2004 unter seiner Leitung abgeschlossen.

1998 war Eberhard Burger Mitbegründer und Initiator der „Europäischen Vereinigung der Dombaumeister, Münsterbaumeister und Hüttenmeister“, dessen Vorsitzender er bis 2005 war. Unter den derzeit rund 85 Mitgliedern sind alle Großkirchen Deutschlands vertreten. Außerdem sind die Verantwortlichen aus Wien, Basel, Bern, Straßburg und Prag und Fachvertreter aus der Slowakei, den Niederlanden und Norwegen Mitglied.

Um sich als Baudirektor um den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden zu kümmern, wurde er am 1. Oktober 1992 von seinen bisherigen Aufgaben (bis auf die Instandsetzung des Wurzener Domes) beurlaubt. 1995 wurde Burger zusätzlich Geschäftsführer und 2001 Sprecher der Geschäftsführung der Stiftung Frauenkirche Dresden.

Am 22. Juli 2007 wurde Burger mit einem Gottesdienst in der Frauenkirche als Sprecher der Geschäftsführung der „Stiftung Frauenkirche” verabschiedet, erhielt aber eine Berufung in deren Stiftungsrat.

Ehrungen

Am 10. Februar 2006 hat Eberhard Burger die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dresden erhalten. Er erhielt den Doktor der Ingenieurwissenschaften Ehren halber (Dr.-Ing. E.h.) „in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen bei der Instandsetzung und dem Wiederaufbau von Kirchenbauwerken, insbesondere beim Wiederaufbau der Frauenkirche Dresden, sowie in Würdigung seiner Unterstützung von Forschungsvorhaben an der Technischen Universität Dresden“. Seit dem 31. März 2006 ist er ein Ehrenbürger der Stadt Dresden. 2006 ehrte ihn der Verband Deutscher Vermessungsingenieure mit dem Goldenen Lot. Am 7. September 2007 wurde Burger gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden, Ludwig Güttler, und dem Gründer der Frauenkirchen-Stiftung Bernhard Walter das Großen Bundesverdienstkreuz verliehen[1]. Queen Elisabeth II. hat ihm im November 2007 „in Anerkennung seiner Verdienste um den Wiederaufbau der Frauenkirche und seinen bedeutsamen Beitrag“ für die Versöhnung beider Völker bei diesem Projekt den Orden „Officer of the British Empire (OBE)“ des britischen Ritterordens Order of the British Empire verliehen.

Einzelnachweise

  1. Dresdner Bank (Hrsg.): Bernhard Walter erhält Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. 7. September 2007 (Pressemitteilung, online, abgerufen am 10. September 2007).

Weblinks

Literatur

  • Eberhard Burger, Jörg Schöner; Die Frauenkirche zu Dresden, 2001, ISBN 393038261X

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eberhard Kranzmayer — (* 15. Mai 1897 in Klagenfurt; † 13. September 1975 in Wien) war ein österreichischer Sprachwissenschaftler, Dialektologe und Namenforscher. Als Professor an der Universität Wien und Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften… …   Deutsch Wikipedia

  • Burger (Familienname) — Burger ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Müller-Elmau — Eberhard Müller Elmau, ca 1980 Eberhard Müller Elmau (* 9. Oktober 1905 in Mainberg, Unterfranken; † 13. April 1995 in Göttingen) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur. Inhaltsverzeich …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Rausch — (* 11. Dezember 1947 in Mannheim) ist ein ehemaliger deutscher Eiskunstläufer. Er ist mehrfacher Deutscher Meister im Paarlauf und nahm an zwei Olympischen Winterspielen teil. Erfolge/Ergebnisse Paarlauf (mit Brunhilde Bassler)… …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Esche — (* 25. Oktober 1933 in Leipzig; † 15. Mai 2006 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, der vor allem mit klassischen Rollen am Deutschen Theater Berlin bekannt wurde. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wichtige Theaterrollen …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Wildermuth — (rechts außen stehend) in Trent Park, November 1944 Hermann Eberhard Wildermuth (* 23. Oktober 1890 in Stuttgart; † 9. März 1952 in Tübingen) war ein deutscher Politiker …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Taubert — (* 11. Mai 1907 in Kassel; † 2. November 1976 in Köln) (Pseudonym Dr. Erwin Kohl; Spitzname Dr. Anti war ein deutscher Jurist.[1] Von 1933 bis 1945 war er als hoher Funktionär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard von Thadden — (* 1909 in Berlin Charlottenburg; † 11. November 1964) war Referatsleiter „Inland II“ und Judenreferent im Auswärtigen Amt unter Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Achterberg — (* 9. Januar 1910 in Oliva; † 11. August 1983 in Neumünster) war ein Religionswissenschaftler, Publizist, wichtiger nationalsozialistischer Funktionär im Amt Rosenberg und später führendes Mitglied der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft,… …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Cronemeyer — (* 24. Juli 1842 in Rittergut Hovedissen; † 24. Juni 1896 in Detmold) war ein deutscher Theologe. Er gründete in Düring (heute Ortsteil der Gemeinde Loxstedt) eine Kolonie für Arbeits und Obdachlose Friedrich Wilhelmsdorf . Pastor Eberhard… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”