Earles-Gabel

Earles-Gabel
Langschwingengabel an einer BMW

Die Langschwingengabel oder Earles-Gabel ist eine Version der Vorderradschwinge und somit eine Radaufhängung an Motorradgespannen und historischen Motorrädern. Seltener sind Vorderradschwingen als Kurzarmschwingen bei einspurigen Kraftfahrzeugen ausgeführt worden.

Sie führt das Vorderrad in einer hinten um das Rad geführten Schwinge, die durch zwei Federbeine unter der unteren Gabelbrücke abgestützt ist.

Diese Bauform war 1951 von dem Briten Ernest Earles zunächst für den Motorradsport entwickelt worden. Sie war damaligen Teleskopgabeln in Steifigkeit und Federung überlegen. Besonders bei einer Bremsung wird das Nicken vermindert. Beim Motorradhersteller BMW verdrängte sie die Teleskopgabel zwischen 1955 und 1969 völlig aus der Serienproduktion (siehe "Vollschwingen-BMW"). Von Nachteil ist ihr hohes Gewicht.

Da im Gespannbetrieb die Vorteile der Vorderschwinge überwiegen und auch das höhere Gewicht der Radführung aufgrund des höheren Fahrzeuggesamtgewichts weniger Bedeutung hat, ist die Langschwingengabel auf dem Gespannsektor nach wie vor zeitgemäß. Um eine aktuelle Solo-Maschine auf Seitenwagenbetrieb zu optimieren, ist ohnedies eine Anpassung der Lenkgeometrie auf deutlich geringeren Nachlauf nötig, da ansonsten enorm hohe Lenkkräfte bei Kurvenfahrt entstehen. Bei den von BMW produzierten Langschwingen wurde dies mit einem Paar zweiter Schwenkachsenaufnahmebohrungen (vor der "Solo"-Position) realisiert, das den Nachlauf fast auf Null zu setzen gestattet. Dies ist auf dem Foto direkt hinter dem Rad zu sehen: die silberfarbene Aluminiumkappe zeigt die Schwenkachse in der Solo-Position. Ca. 50 mm davor finden sich die zweiten Bohrungen zum Gespannbetrieb, hier korrekt abgedeckt mit einem schwarzen Gummi-Pilzstopfen.


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