EF-S

EF-S

Der Canon EF-S-Objektivanschluss ist ein spezieller Bajonett-Anschluss für Objektive an Canon-EOS-Digitalkameras mit APS-C-Sensorgröße und einem Formatfaktor von 1,6 zum Kleinbildformat.

EF-S Bajonett einer Canon EOS 20D, erkennbar an der 2. Vertiefung im Spiegelkasten

Der EF-S-Anschluss wurde erstmals 2003 an der digitalen Spiegelreflexkamera EOS 300D eingesetzt. Derzeit ist EF-S ein proprietärer Anschluss, der erst bei einigen Canon-EOS-Digitalkameras und einigen Objektiven der Firma Canon verwendet wird.

EF-S ist eine Modifikation des bekannten Canon EF-Anschlusses für Objektive mit Autofocus, welcher schon 1987 ursprünglich für die analoge Fotografie mit Kleinbildfilm (24x36mm) geschaffen wurde. EF steht für "Electro Focus", das S steht dabei für "Short back (focus)", das heißt, der kleinste Abstand zwischen dem hintersten Element des Objektivs und dem Bildsensor (CMOS-Chip) ist kleiner als bei Objektiven mit EF-Anschluss. Für diese Distanz gibt es bei Spiegelreflexkameras eine Untergrenze, weil der Spiegel, der den Sensor abdeckt, beim Hochklappen für diesen Vorgang Platz braucht. Bei digitalen Spiegelreflexkameras mit kleinerer APS-C Bildsensor-Fläche erweist sich eine möglichst kurze Mindestdistanz als vorteilhaft für die Konstruktion von besonders weitwinkligen Objektiven mit extrem kurzen Brennweiten. Um diese Distanz weiter zu verkürzen, wird der Spiegel, der bei APS-C-Sensoren ohnedies kleiner ausfällt als bei Vollformat, beim EF-S-Bajonett auf einer exzentrischen Bahn hochgeklappt.

Wegen des kleineren Aufnahmeformats muss nur ein kleinerer Bildkreis vom Objektiv ausgeleuchtet werden, wodurch es kleiner, leichter und günstiger konstruiert werden kann als ein Objektiv mit gleichen technischen Daten für das Kleinbildformat.

An Canon-EOS-Digitalkameras mit EF-S-Anschluss können auch weiterhin alle Objektive mit EF-Anschluss eingesetzt werden. Hochwertige Digitalkameras mit sog. Vollformatsensor, wie die Canon EOS 1Ds- oder die EOS 5D-Modelle nutzen neben allen analogen EOS-Spiegelreflexkameras den EF-Anschluss somit weiterhin. Die EOS 1D-Reihe nutzt trotz eines kleineren Sensors den EF-Anschluss ebenfalls, da der Formatfaktor hier nur 1,3 beträgt. Ein EF-S Objektiv kann daher an diese Kameras nicht angeschlossen werden, weil sonst der hochklappende Spiegel beim Auslösen das "nächste Linsenelement" berühren würde. Dies hätte eine Beschädigung von Spiegel und/oder Objektiv zur Folge. Zudem würde der kleinere Bildkreis Vignettierungen verursachen. Canon hat durch einen Hartgummiring an EF-S Objektiven, der nur in den tiefer liegenden Spiegelkasten eines EF-S Bajonetts passt, technische Vorkehrungen gegen einen irrtümlichen Anschluss an einem EF-Bajonett getroffen.

Aktuelle Canon-EOS-Digitalkameras mit EF-S-Anschluss (Stand: April 2009) sind die Modelle 20D / 20Da, 30D, 40D, 50D, 300D, 350D, 400D, 450D, 500D und 1000D.

Im Dezember 2008 waren folgende Objektive mit einem EF-S Anschluss erhältlich:

  • EF-S 10-22 mm f/3.5-4.5 USM
  • EF-S 17-55 mm f/2.8 IS USM
  • EF-S 17-85 mm f/4.0-5.6 IS USM
  • EF-S 18-55 mm f/3.5-5.6 IS
  • EF-S 18-200 mm f/3.5–5.6 IS
  • EF-S 55-250 mm f/4.0–5.6 IS
  • EF-S 60 mm f/2.8 Macro USM

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