E508

E508
Kristallstruktur
__ K+     __ Cl-
Kristallsystem kubisch
Raumgruppe Fm\bar{3}m
Koordinationszahlen K[6], Cl[6]
Allgemeines
Name Kaliumchlorid
Andere Namen

Sylvin (Mineral)

Verhältnisformel KCl
CAS-Nummer 7447-40-7
PubChem 4873
ATC-Code
Kurzbeschreibung farblose Kristalle oder weißes, kristallines Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 74,55 g/mol
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,984 g/cm3[1]

Schmelzpunkt

773 °C[2]

Siedepunkt

1500 °C (Sublimation)[1]

Dampfdruck

0,1 mbar (700 °C)[1]

Löslichkeit

gut (330 g/l bei 20 °C[1]) in Wasser

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze
S: keine S-Sätze
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
WGK 1[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Kaliumchlorid (Sylvin), KCl, das Kaliumsalz der Salzsäure bildet farblose, stark bitter schmeckende, wasserlösliche Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 773 °C[2] und einer Dichte von 1,98 g/cm3. Es löst sich bei 20 °C zu 350 g/L in Wasser.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Weltweit gibt es zahlreiche kaliumchloridhaltige Salzvorkommen. Von herausragender Bedeutung sind die Vorkommen in Kanada, in der GUS und Deutschland. In Zukunft soll das über 240 Millionen Tonnen große Vorkommen in der Wüste Lop Nor im Seebecken von Lop Nor in China erschlossen werden.

Kaliumchloridhaltige Minerale und Gesteine

Gewinnung

  • Auskristallisieren des schwerer löslichen Kaliumchlorids beim Eindampfen von konzentrierten Carnallit-Lösungen (KMgCl3 * 6 H2O).
  • Durch Flotation von kaliumchloridhaltigen Salzgemengen, z.B. im Kalibergbau gewonnener Rohsalze.
  • Durch das Heißlöseverfahren: selektives Herauslösen des KCl aus Salzgemengen auf Grund unterschiedlicher Temperaturabhängigkeiten der Löslichkeiten von Salzen.
  • Durch elektrostatische Trennung aus Salzgemengen, ESTA-Verfahren.
  • Neutralisiation von Salzsäure und Kalilauge HCl + KOH \rightarrow H2O + KCl

Verwendung

  • Dünger
  • Rohstoff für die Herstellung fast aller Kaliumverbindungen (beispielsweise Kaliumcarbonat, Kaliumhydroxid)
  • Streusalz (wegen der tieferen Schmelztemperatur einer Kaliumchlorid-Wasser-Mischung auch bei Temperaturen unter -10 °C wirtschaftlich einsetzbar).
  • Härtesalz in der Metallindustrie
  • Elektrolyt- und Aufbewahrungslösung für pH-Messelektroden und Redox-Elektroden (annähernd gesättigt mit 3 mol/l KCl-Lösung). Durch die gleiche Ionenbeweglichkeit von Kalium- und Chloridionen ist diese Lösung potentialneutral.
  • Kalibrierstandard für Betastrahlung. Kalium enthält zu 0,0118% das Isotop 40K, dieses liefert 16350 Bq pro Kilogramm KCl, davon sind 89,28% Betastrahlung und 10,72% Gammastrahlung mit 1,46083 MeV.
  • Schwebemittel in der Emailleindustrie
  • Bestandteil künstlich hergestellter physiologischer Lösungen
  • Die Injektion von hohen Dosen Kaliumchlorid kann zum Herzstillstand führen. Dies wird bei der Einschläferung von Tieren, bei der Hinrichtung durch die Giftspritze und zur Verhinderung von Lebendgeburten bei späten Schwangerschaftsabbrüchen ausgenutzt.
  • Bestandteil in schmerzhemmenden Zahncremes (bei schmerzempfindlichen Zähnen)
  • In der Erdölindustrie zur Stimulation von Lagerstätten.

Nachweis

  • Nachweis des K+-Ions über die violette Flammenfärbung beziehungsweise Fällung mit ClO4- möglich.
  • Als Gift im menschlichen Körper gehört Kaliumchlorid zu den am schwersten nachzuweisenden Giften, die derzeit bekannt sind.

Pathologie und Forensik

In der Forensik der Toxikologie kann eine Vergiftung mit Kaliumchlorid meist nur indirekt nachgewiesen werden, da der natürliche Spiegel nach dem Tod auf die zwei- bis dreifache Menge ansteigt. Bei Todesursache durch Herzrhythmusstörung bzw. -versagen ist die Unversehrtheit des Herzens ein Indiz für Vergiftung, da ein Herzinfarkt dann ausscheidet. Ein weiteres Indiz sind Einstichstellen, durch die das Kaliumchlorid injiziert werden konnte. Da bei stationären Krankenhauspatienten häufig Zugänge durch Venenverweilkanülen gelegt werden, um auch andere Medikamente zu verabreichen, scheidet diese Analyse für diese Gruppe eher aus. Darüber hinaus besteht noch die Möglichkeit einer statistischen Analyse: sterben besonders viele Patienten eines bestimmten Gesundheits- und Krankenpflegers oder Arztes, kann es als lohnend erscheinen, die Patienten nach obigen Kriterien genauer zu untersuchen.

Quellen

  1. a b c d e f Eintrag zu Kaliumchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 25.8.2007 (JavaScript erforderlich)
  2. a b The Merck Index: An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals, 14. Auflage (Merck & Co., Inc.), Whitehouse Station, NJ, USA, 2006; ISBN 978-0-911910-00-1

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