E.T.

E.T.
Filmdaten
Deutscher Titel E.T. – Der Außerirdische
Originaltitel E.T. the Extra-Terrestrial
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Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1982
Länge Originalfassung: 115 Min.,
Neufassung: 120 Minuten
Altersfreigabe FSK / JMK 6
Stab
Regie Steven Spielberg
Drehbuch Melissa Mathison
Produktion Steven Spielberg,
Kathleen Kennedy
Musik John Williams
Kamera Allen Daviau
Schnitt Carol Littleton
Besetzung

E.T. – Der Außerirdische (Originaltitel: E.T. the Extra-Terrestrial) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1982 und gehört zu den kommerziell erfolgreichsten Spielfilmen. Der Regisseur Steven Spielberg kombiniert darin Elemente des Science-Fiction- und Märchen-Genres und legt die Handlung in eine US-amerikanische Vorstadt in das Haus einer Durchschnittsfamilie. Der Film kam am 11. Juni 1982 in die US-amerikanischen Kinos.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In einem Wald in Kalifornien landen Außerirdische und sammeln Pflanzenproben. Als plötzlich eine Gruppe von Regierungsagenten auftaucht, müssen die Außerirdischen überstürzt mit ihrem Raumschiff fliehen, um nicht entdeckt zu werden. Dabei lassen sie versehentlich einen ihrer Gefährten zurück, der sich zu weit entfernt hatte. Nun völlig allein, sucht der kleine Alien Unterschlupf in einem Haus im nahegelegenen Vorort. Dort lebt der elfjährige Elliott mit seiner Familie. Zwischen ihm und dem kleinen Besucher entsteht rasch eine Freundschaft. Beide sind einsam: Elliott vermisst seinen Vater, der sich aus dem Staub gemacht hat, und E.T. vermisst seine Gefährten, die ihn „3 Millionen Lichtjahre von Zuhause“ entfernt auf der Erde zurückgelassen haben. Die beiden erleben mal komische, mal tragische Abenteuer, während E.T. sein Heimweh ausdrückt, indem er „nach Hause telefonieren“ will. Zwischen Elliott und E.T. entwickelt sich eine telepathische Verbindung, die eine Übertragung ihrer Gefühlszustände bewirkt. Gemeinsam mit seinen Geschwistern Gertie und Michael versucht Elliott, den ungewöhnlichen Freund vor der Welt der Erwachsenen zu beschützen – dazu zählt auch ihre Mutter Mary, die sie erst ganz zum Schluss einweihen, als sich E.T.s und damit auch Elliotts Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert. Die größte Bedrohung geht jedoch von herumschnüffelnden Regierungsvertretern aus, die E.T. zu Forschungszwecken einfangen wollen. Nachdem es ihnen gelungen ist, ihn aufzuspüren, wird im Haus von Elliotts Familie eine Quarantänestation eingerichtet, wo der mittlerweile todkranke E.T. sowie Elliott untersucht werden. E.T. stirbt, wird dann aber durch die Nähe des zurückkehrenden Raumschiffes wieder zum Leben erweckt. Eine anschließende dramatische Verfolgungsjagd gipfelt darin, dass E.T. vor den Augen der Sicherheitsbeamten mit den Kindern auf ihren Fahrrädern in den nahen Wald entschwebt, in dem kurze Zeit später das lang erwartete Raumschiff landet, um ihn abzuholen. Nach einem Abschied von den Kindern besteigt E.T. das Raumschiff und fliegt zurück nach Hause.

Hintergrund

  • Entwickelt und gebaut wurde die Puppe E.T. von dem Italiener Carlo Rambaldi. Während der Dreharbeiten wurde E.T. abwechselnd von drei kleinwüchsigen Schauspielern, darunter Tamara De Treaux, dargestellt, die im Innern der Puppe standen. Weil Regisseur und Produzent Spielberg die Illusion der Figur E.T. bewahren wollte, wurde allen drei untersagt, öffentlich über ihr Mitwirken an dem Film zu sprechen. Einzig De Treaux ignorierte diese Direktive später, um als Schauspielerin anerkannt zu werden. Trotz ihrer Veröffentlichungen erlangte jedoch nur die Puppe selbst wirklich Popularität.
  • Die eigentlichen Stars des Films sind jedoch die Kinderdarsteller. Allerdings gelang anschließend nur Drew Barrymore und C. Thomas Howell der Sprung in die Erwachsenen-Liga erfolgreicher Darsteller.
  • Steven Spielberg festigte mit diesem Film seinen weltweiten Bekanntheitsgrad und seinen Status als erfolgreichster Filmemacher. Der „beste Disney-Film, den Walt Disney nie gedreht hat“ (Variety) rührte sowohl Kinder als auch Erwachsene und hat bis heute kaum etwas von seiner Ausstrahlung eingebüßt.
  • Nach eigener Aussage plante Spielberg diesen Film nicht als Kassenerfolg, sondern rechnete nur mit einem Einspielergebnis von etwa 50 Mio. $. Die Produktionskosten lagen bei etwas über 10 Millionen Dollar, das weltweite Einspielergebnis bei 800 Millionen. Durch Wiederaufführungen lösten sich Star Wars und E.T. in den 80ern mehrfach als erfolgreichste Filme der Kinogeschichte ab. Das wurde erst 11 Jahre später durch Jurassic Park, ebenfalls von Spielberg, übertroffen.
  • Auffällig ist die ungewohnte Perspektive des Films – die Kamera erzählt den Film nahezu durchgängig aus der Sicht und auf Augenhöhe der Kinder bzw. des Außerirdischen. Erwachsene bleiben dagegen anonym, häufig sieht man sie oberhalb der Hüfte abgeschnitten oder als unheimliche „Fremdwesen“ (die wirklichen Außerirdischen in diesem Film) mit Sauerstoffmasken oder in Raumfahrerkostümen. Tatsächlich feiert der Film die Kinder als fantasievolle, selbstständig denkende und handelnde Gruppe der Gesellschaft – kurz: als Hoffnungsträger. Wie in vielen seiner Filme, darunter Unheimliche Begegnung der dritten Art, Schindlers Liste und Terminal, legt Spielberg auch hier großen Wert auf Akzeptanz und Toleranz und einen erfolgreichen Dialog und friedliche Koexistenz zwischen Wesen verschiedener Identitäten.
  • Nach den Dreharbeiten ließ Spielberg alle Puppen und Puppenbestandteile von E.T. zerstören.

Auszeichnungen

  • Oscar – Der Film erhielt Oscars für Tonschnitt, Spezialeffekte, Musik (John Williams) und Ton. Nominiert wurde er für die Kategorien Bester Film, Regie, Schnitt, Kamera und Originaldrehbuch.
  • Grammy – Superstar Michael Jackson zeichnet mitverantwortlich für den Original-Soundtrack zum Film, unter anderem mit dem Song Someone In The Dark. 1984 bekam Michael Jackson für die Compilation einen Grammy-Award.
  • Jupiter (Bester Film)

Auszeichnungen vom renommierten American Film Institute:

  • 1998: Platz 25 in der Liste der 100 besten Filme aller Zeiten (2007: Platz 24)
  • Platz 44 in der Liste der 100 besten Thriller aller Zeiten
  • Das Zitat: E.T. nach Hause telefonieren. erreichte Platz 15 in der Liste der 100 besten Filmzitate aller Zeiten
  • John Williams Musik zum Film rangiert auf Platz 14 in der Liste der 25 besten Filmmusiken aller Zeiten
  • Platz 6 in der zusammengestellten Liste der 100 am meisten inspirierenden Filme aller Zeiten
  • 2008: Platz 3 der Top 10 Science-Fiction-Filme aller Zeiten

Neufassung

Da sich sowohl Makeup-, als auch Spezialeffekte inzwischen enorm weiterentwickelt haben, schuf Spielberg mit der 2002 im Kino und auf DVD erschienenen 20th-Anniversary-Fassung eine digital überarbeitete Version.

Sie enthält fünf zusätzliche Minuten und einige Spezialeffekte, die im Originalfilm fehlen, weil sie damals technisch noch nicht möglich waren; darunter auch eine Szene, in der E.T. ein Bad nimmt. Außerdem wurden die Waffen der Sicherheitsbeamten in der Neufassung durch Funkgeräte ersetzt, da Spielberg zu der Überzeugung gelangte, der Einsatz von Waffen gegen Kinder sei unglaubwürdig. Dennoch ist Marys Aussage „Ihr könnt doch nicht schießen, es sind doch noch Kinder“ weiterhin enthalten. Auch Marys Kommentar zu Michaels Halloween-Kostüm, „Du gehst nicht als Terrorist“, wurde unter dem Eindruck des 11. Septembers umgeschrieben. Nun lautet ihr Satz: „Du gehst nicht als Hippie.“ Diese von einigen Fans des Filmes eher negativ aufgenommenen Änderungen wurden in der South-Park-Folge „Größer, digitaler und umgeschnitten!“ aufgegriffen und satirisch dargestellt[1].

Schleichwerbung

E.T. gilt als Vorreiter der Schleichwerbung (product placement). Im Film lockt Elliot den schüchternen Außerirdischen mit bunten Bonbons der Marke Reese's Pieces in sein Zimmer. Die Verkaufszahlen dieser Bonbons schnellten daraufhin in die Höhe. (Ironischerweise hatte M&M's die Verwendung im Film abgelehnt, da man E.T. keine großen Erfolge zutraute.)

Audi setzte ein Fahrzeug des Modells Audi 5000 medienwirksam in Szene, Ataris Science-Fiction-Computerspiel Asteroids und das Rollenspiel Dungeons & Dragons werden sogar namentlich erwähnt.

Das Product Placement funktioniert in E.T. wie in vielen anderen Filmen von Spielberg auch als Stilmittel zur realitätsnahen Darstellung der Konsumkultur.

E.T. – Storybook

1982 nahm Michael Jackson E.T. als Hörspiel für Kinder auf. Er erzählt – unterbrochen von Audioausschnitten aus dem Film – die Geschichte. Eingeleitet und beendet wird die Erzählung von zwei verschiedenen Versionen des Songs Someone In The Dark. Produzent war, wie bei Michael Jacksons Album Thriller, Quincy Jones. Wegen rechtlicher Probleme mit seiner damaligen Plattenfirma Epic, die gegen die Veröffentlichung bei MCA vorging, musste die Platte aber recht schnell wieder aus dem Handel genommen werden. Trotzdem gewann Jackson für seine außerordentliche Leistung einen Grammy „Bestes Hörspiel für Kinder“.

Trivia

Harrison Ford konnte für die Rolle des Direktors von Elliotts Schule gewonnen werden. Ford hatte in den Pausen des Drehs von Blade Runner ausreichend Zeit, so dass er auf Bitten von Steven Spielberg die kleine Rolle in E. T. übernehmen konnte. Die Szene wurde allerdings aus dem endgültigen Film genommen; auch in die Neufassung wurde sie nicht wieder integriert.

Um die finale Szene zu intensivieren, drehte Spielberg alle Szenen entsprechend der chronologischen Reihenfolge des Films. Dies gelang ihm auch; die Emotionen der Darsteller in der Abreiseszene sind weitgehend real.

E. T. beinhaltet viele Star-Wars-Figuren. So wird die Figur des Meister Yoda als eine der Verkleidungen beim Halloween benutzt. An dieser Stelle zitiert John Williams in seiner Filmmusik auch Yodas Thema aus seinen Star-Wars-Soundtracks. In Elliots Zimmer stehen viele Figuren aus dem Star-Wars-Universum, die er dem außerirdischen Besucher auch zeigt. George Lucas bedankte sich Jahre später mit der Integration der E.T.-artigen Außerirdischen als Mitglieder des Senats in Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung.

Spielberg hält bisher die Lizenz zurück, den Film in einem Flugzeug vorführen zu lassen.

Das dazugehörige Videospiel zählt zu den größten kommerziellen Flops der Branche und gilt als eines der schlechtesten Spiele aller Zeiten.

Die deutsche Stimme von E.T. wurde von Paula Lepa gesprochen. Maßgeblichen Erfolg an der deutschen Fassung hatten auch zwei damals noch jugendliche Synchronsprecher: Timmo Niesner sprach Elliot und Oliver Rohrbeck dessen Bruder Michael.

Literatur

  • Melissa Mathison, Linda Sunshine, Timothy Shaner, Steven Spielberg, et al.: E.T.: Der Außerirdische. Vom Konzept zum Klassiker. Die illustrierte Geschichte des Films und der Filmemacher (OT: E.T. - The Extra-Terrestrial). Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-409-4
  • William Kotzwinkle: E.T., The Extra-Terrestrial in his Adventure on Earth. MCA Publishing, 1982 (Roman zum Film)
    Deutsche Ausgabe: E.T. – Der Außerirdische. Paul Zsolnay Verlag Gesellschaft m.b.H., Wien/Hamburg 1982 und Wilhelm Heyne Verlag, München

Referenzen

  1. South-Park-Folge über digitale Bearbeitungen von Science-Fiction-Klassikern

Weblinks

 Commons: E.T. the Extra-Terrestrial – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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