Düsseldorf-Vennhausen

Düsseldorf-Vennhausen
Düsseldorf Vennhausen
Wappen der Stadt Düsseldorf Lage von Vennhausen in Düsseldorf
Geographische Lage: 51° 13′ N, 6° 52′ O51.2108333333336.867Koordinaten: 51° 13′ N, 6° 52′ O
Höhe: 38 m ü. NN
Fläche: 3,58 km²
Einwohner: 9.851 (Stand 31. Oktober 2007)
Bevölkerungsdichte: 2.754 Einwohner je km²[1]
Stadtbezirk: Stadtbezirk 8

Der Stadtteil Düsseldorf-Vennhausen liegt im Osten der Stadt Düsseldorf nahe dem Niederbergischen Land und am südlichen Arm der Düssel. Er ist Teil des Stadtbezirks 08. Der Stadtteil ist überwiegend von lockerer Einfamilienhausbebaung aus der Vorkriegszeit insbesondere durch die Siedlungen „Tannenhof“ und „Freiheit“ geprägt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vennhausen bestand bis vor einigen hundert Jahren nur aus einem sumpfigen Gebiet, woher auch der Name des Stadtteils (Venn ist ein norddeutsches Wort für Moor oder Sumpf) rührt und wurde auch entsprechend spät und auch dann erst allmählich besiedelt. 1809 wurde Vennhausen, unter Anleitung napoleonischer Herrschaft, in die Bürgermeisterei Gerresheim eingegliedert, zu der auch Ludenberg, Erkrath, Bruchhausen, Unterbach, Dorp und Morp gehörten und 42 Jahre später, im Jahr 1851, in der „Samtgemeinde Gerresheim“ zusammengefasst. 1909 erfuhren Gerresheim und damit auch Vennhausen die Eingemeindung nach Düsseldorf. 1872 bekam Vennhausen einen Bahnhof, der sich an der Grenze zu Eller im Westen des Stadtteils befand und dafür gedacht war, die Arbeiter in die nahegelegenen Fabriken, wie zum Beispiel die Gerresheimer Glashütte, zu bringen. In den 1970er Jahren wurde das Bahnhofsgebäude aufgegeben und dient nunmehr unter dem Namen „Kulturbahnhof Eller“ als Künstleratelier. Eine Besiedlung in größerem Umfang fand erst ab 1919 statt.

Siedlung Freiheit

Siedlung „Freiheit“

Als 1919 die Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg zurückkehrten, war die Wohnungsnot in Düsseldorf groß. Im selben Jahr gründeten 152 Arbeiter, der von Derendorf nach Lierenfeld angesiedelten Großschreinerei Schöndorff AG den „Gemeinnützigen Arbeiter-Bauverein Freiheit“. Unter den Arbeiter- und Soldatenräten wurde das Gelände des Forsthofes an der Vennhauser Allee zum Zweck der Besiedlung enteignet. Der Eigner der Schöndorff AG, der jüdische Industrielle Albert Schöndorff war maßgeblich an der Finanzierung der Genossenschaft beteiligt. So entstanden die ersten 300 Wohnungen an dieser Stelle. Ab 1927 beteiligten sich auch andere Wohnungsbauvereine an dem Projekt. Teile der damals errichteten Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz.[2]

Albert Schöndorff wurde 1938 von den Nationalsozialisten aus der Genossenschaft ausgeschlossen. 1942 wurde er in Amsterdam von der Gestapo verhaftet und nach Auschwitz deportiert wo er ermordet wurde. 2005 benannte die Stadt Düsseldorf einen Platz im benachbarten Stadtteil Lierenfeld nach Albert Schöndorff.

Die Siedlung Freiheit war der Kern der heutigen Wohnungsbausgenossenschaft Düsseldorf-Ost, die heute über 4512 Wohnungen vermietet und 8836 Mitglieder hat.[3]

Siedlung Tannenhof

Typischer Straßenzug in der Tannenhofsiedlung

Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise in Deutschland 1929–1933 verloren viele Düsseldorfer ihre Wohnungen, da sie die Miete nicht mehr zahlen konnten. Am östlichen Rand der Stadt, der noch weitgehend unbebaut war, entstanden Schwarzbauten. Um diese Entwicklung in geordenete Bahnen laufen zu lassen, schrieb die Stadt mehrere Siedlungsgebiete aus, auf denen Erwerbslose in Eigenhilfe und Unterstützung durch öffentliche Darlehen eigene Häuser bauen konnten[4]. Eines dieser Gebiete war das „Gut Tannenhof“, zwischen der Güterzugstrecke Rath-Eller-Hilden und dem Lauf der südlichen Düssel. Der Name des Gutes leitete sich von den Tannen ab, die man gepflanzt hatte um bessere klimatische Bedingungen zu erzielen. Auch heute noch stehen in zahlreichen Gärten der Siedlung große Tannen und andere Nadelbäume.

1932 entstand die „Siedlergemeinschaft Tannenhof“ und mit der Bebauung des Geländes wurde zügig begonnen. 1937 erreichtete der Architekt und künstlerischer Leiter des Architekturbüros der Reichsausstellung „Schaffendes Volk“, Arnold Emundts die Volksschule Tannenhof. Heute sind in der „Interessengemeinschaft Tannenhof e.V.“ rund 1200 Mitglieder organisiert.

Freizeit

Vennhausen liegt am Rande des Eller Forsts, der einen Teil östlichen Düsseldorfer Stadtwaldgürtels bildet, und ein beliebtes Freizeitareal ist. Im nordöstlichen Teil des Stadtteils an der Rothenbergstraße liegt ein Hügel, unter dem sich eine ehemalige Hausmülldeponie befindet, die heute von Mischwald überwachsen ist. Weiter östlich schließt sich im benachbarten Stadtteil Unterbach das Naherholungsgebiet Unterbacher See an, das eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten für Badegäste zweier Strandbäder sowie für Surfer, Segler und Angler bietet. Dieses naturgeschützte Gebiet ist Heimat für 41 verschiedenen Vogel- und circa 150 Pflanzenarten. Direkt an der Grenze zwischen Vennhausen und Gerresheim teilt sich die Düssel in einen nördlichen und südlichen Arm auf. Letzterer fließt durch Vennhausen und bietet einen beliebten Spazierweg. Daneben gibt es noch einige Reitställe sowie zwei Sportplätze im Stadtteil bzw. unmittelbar angrenzend.

Verkehr

S-Bahnhof Gerresheim

An der Grenze zu Gerresheim befindet sich der S-Bahnhof Gerresheim. Dort verkehren S-Bahnzüge der DB: S8 und S11 sowie die Regiobahn S28. Alternativ findet man an der Grenze zu Eller den S-Bahnhof Eller, auf dem die S7 verkehrt. Im Stadtteilgebiet fahren die Buslinien der Rheinbahn 721, 722, 724, 730, 735, 736, 737, 781 und 891.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung am 31. Oktober 2007, Amt für Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf, Zugriff: 28. Dezember 2007
  2. Haltestellengeschichte(n), Siedlung Freiheit, Ein Gemeinschaftsprojekt der Rheinbahn und der Geschichts-Werkstatt Düsseldorf e.V.
  3. WOGEDO – Wohnungsbaugenossenschaft Düsseldorf-Ost
  4. Daniel Wiberny: Westdeutsche Zeitung vom 18. April 2007, „Hier will ich nicht mehr weg“

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