Dunedin

Dunedin
Dunedin
Dunedin City vom Stadtteil Opoho aus gesehen
Lage
Südinsel von Neuseeland, Position von Dunedin hervorgehoben
Basisdaten
Stadtgründung: 1848
Einwohner: 118.683 (2006)
Fläche: 3341 km²
Bevölkerungsdichte: 35,5 Einwohner/km²
Durchschnittseinkommen: NZ$ 19.400 (2006)
Geografische Lage: 45° 53′ S, 170° 30′ O-45.89170.5Koordinaten: 45° 53′ S, 170° 30′ O
Internet: www.CityOfDunedin.com
Verwaltungsgliederung
Staat: Neuseeland
Region: Otago
Vororte:
  • Chalmers
  • Waikouaiti Coast
  • Otago Peninsula
  • Saddle Hill
  • Mosgiel-Taieri
  • Stroth Taieri
UN/LOCODE: NZ DUD
NUTS-Region: AU07

Dunedin ([dəˈniːdɨn]; in Maori: Ōtepoti) ist die zweitgrößte Stadt der Südinsel Neuseelands und zugleich die Hauptstadt der Region Otago. Der Name Dunedin stellt die anglisierte Form des schottisch-gälischen Namens Dùn Èideann für Edinburgh dar und bedeutet Stadt auf dem Hügel.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines zur Stadt

Als einwohnermäßig achtgrößte Stadt des Landes reiht sich Dunedin als viertwichtigste Kulturstadt Neuseelands hinter Auckland, Wellington und Christchurch ein. Dunedin war einstmals größte und reichste Stadt des Landes, Sitz der ersten Universität Neuseelands und brachte die erste täglich erscheinende Zeitung, die Otago Daily Times heraus. Historisch gesehen ist Dunedin mit Sicherheit einer der interessantesten Orte Neuseelands.

Dunedin beherbergt jährlich bis zu 23.000 Studenten aller Bildungseinrichtungen, was der zweitsüdlichsten Großstadt der Welt ein lebendiges Treiben und eine ausgesprochen aktive Kulturszene verschafft. Dunedin ist neben Auckland, Wellington und Christchurch eines der Popmusik-Zentren des Landes. Die bekannten Kiwi-Bands The Clean (1978), The Chills (1980), The Sneaky Feelings (1980), The Straitjacket Fits (1986), Look Blue Go Purple (1983) und The Jean-Paul Sartre Experience (1986) entsprangen allesamt der Studentenszene Dunedins.

Dunedin ist auch als Zentrum des Ökotourismus bekannt. Als absolut sehenswert gilt die einzige kontinentale Königsalbatroskolonie der Welt, auf der Dunedin vorgelagerten Halbinsel Otago Peninsula. Die Königsalbatrosse (auf Latein: Diomedea epomorphora, auf Englisch: Royal Albatross, auf Maori: Toroa) erreichen eine Flügelspannweite von bis zu über drei Metern, was dem Vogel beim Gleiten durch die Lüfte etwas Majestätisches verleiht.

Ein Haus an der Baldwin Street

Weitere Attraktionen der Stadt sind die Seehund- und Pinguinkolonien, unter denen sich eine des seltenen Gelbaugenpinguins (auf Latein: Megadyptes antipodes, auf Englisch: Yellow-eyed Penguin, auf Maori: Hoiho) befindet. Mit einer nur noch 4500 Tiere zählenden Gesamtpopulation gelten diese Tiere als vom Aussterben bedroht.

Unter der Kategorie „Witziges“ stellt Dunedin gerne die Baldwin Street, als die - laut Guinness-Buch der Rekorde - steilste Straße der Welt, zur Schau. Da Asphalt wegen des starken Gefälles (Verhältnis 1:2,86 oder 35%) abrutschen würde, wurde die Straße mit Betonplatten gepflastert. Einmal im Jahr im Februar sorgt das Baldwin Street Gutbuster Rennen mit rund 1000 zumeist jungen Wettbewerbern für großen Spaß.

Geographie

Geographische Lage

Dunedin, Otago Peninsula und Otago Harbour

Mit einer Fläche von 3341 km² ist Dunedin der größte Stadt-Distrikt Neuseelands und wird im Norden vom Waitaki District, im Westen vom Central Otago District, im Süden vom Clutha District und im Osten vom Südpazifischen Ozean begrenzt.

Eingerahmt von einer Hügelkette liegt die Stadt selbst direkt am Pazifischen Ozean und am Otago Harbour, einer Bucht, die von der Otago Peninsula umschlossen wird. Weitere Orte im Stadt-Distrikt sind unter anderem Mosgiel, Portobello und Middlemarch.

Geologie

Eingefügt in das erodierte Lavabett eines alten Vulkans, wird die Stadt Dunedin von einer reichhaltigen Folge vulkanischen, sedimentären und metamorphen Gesteinsarten umgeben. Das Stadtzentrum, am Südende des Otago Harbour gelegen, liegt auf einer Sandbank, die die Otago Peninsula schließlich zur Halbinsel werden ließ. Der Kern des Kraters befand sich im Bereich von Port Chalmers. Der damalige Lavastrom ergoß sich jeweils in Längsrichtung zu beiden Seiten des heutigen Otago Harbour und formte diesen aus. Aktiv vor etwa zehn bis 13 Millionen Jahren, ließ der Vulkan genügend Zeit, die Landschaft durch Erosion sanfter zu gestalten und bewohnbar zu machen.

Klima

Das Klima von Dunedin gilt, wie für die gesamte Otago-Küsten-Region, als gemäßigt; im Sommer mild und nicht zu warm, im Winter ebenfalls mild und nicht zu kalt. Das vom Pazifik geprägte ozeanische Klima mit den schützenden Hügeln ringsrum lassen sogar im Winter einige winterfeste Blumen blühen. Erheblicher Frost und Schneefall ist selten. Dafür klettert das Thermometer im Sommer als Ausgleich auch sehr selten über die 30-Grad-Marke.

Dunedin ist auch für sein Mikroklima bekannt. Nicht selten unterscheidet sich das Wetter von Stadtteil zu Stadtteil. Bedingt durch die Topologie verändern sich Windrichtung, Niederschlag und Sonneneinstrahlung über den Tag ständig. Ortsansässige sprechen davon, dass es vorkommen kann, dass Dunedin vier Jahreszeiten an einem Tag erlebt.

Dunedin verzeichnet mit ca. 1600 Sonnenstunden im Jahr im Vergleich zu anderen Regionen und Städten Neuseelands relativ wenig Niederschlag (ca. 800 mm). Trotzdem entstand der Ruf, zu feucht und zu kalt zu sein. Das mag an der vorherrschenden kühleren südwestlichen Windrichtung liegen oder auch daran, dass Nieselregen in einer häufigeren Anzahl Tagen auftritt als in anderen Regionen.

Die Zeit von November bis April ist in der Regel beständig, wobei der November und Dezember etwas feuchter und Januar, Februar, März etwas trockener sind, was den neuseeländischen Urlaubsreisenden zugute kommt.

Dunedin
Klimadiagramm (Erklärung)
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Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: World Meteorological Organisation (Datenbasis von 1971-2010).
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Dunedin
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 18,9 18,9 17,4 15,5 12,8 10,3 9,9 11,0 12,9 14,8 16,0 17,4 Ø 14,7
Min. Temperatur (°C) 11,5 11,5 10,3 8,3 5,8 3,8 3,2 4,1 5,7 7,2 8,6 10,4 Ø 7,5
Niederschlag (mm) 84,2 73,8 89,2 71,4 87,7 90,1 100,1 91,6 70,6 90,3 77,4 87,8 Σ 1.014,2
Regentage (d) 10,9 9,1 9,9 10,4 12,2 10,9 10,0 11,1 10,5 13,5 12,5 13,6 Σ 134,6
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Geschichte

Frühe Besiedlung

Die Archäologen datieren die erste Besiedlung der Otago Küstenregion um 1100 n. Chr.. Es waren Polynesier, die die Küstenregionen erkundeten und schließlich dort siedelten. Sie bildeten eine eigene Kultur heraus und nannten sich Maori, was in der Bedeutung des Wortes soviel heißt wie natürlich, normal oder lokal. Als die Europäer nach Neuseeland kamen, gab es im Großraum des heutigen Dunedin erhebliche Spannungen zwischen Maori-Stämmen, im Wesentlichen zwischen den Ngai Tahu und den Ngati Toa. Die Fehde zwischen den Stämmen eskalierte im frühen 19. Jahrhundert, was zu einer erheblichen Dezimierung der Bevölkerung führte. Des Weiteren brachten Krankheiten, eingeschleppt durch den Kontakt mit den Europäern, weitere Verluste in der Bevölkerung. In Otakou, einer historisch bedeutsamen Maori-Siedlung auf der Otago Peninsula, wurden um 1848 herum lediglich etwas mehr als 100 Einheimische vom Stamm der Ngai Tahu gezählt.

Europäische Besiedlung

Dunedin im Jahre 1913

Dokumentiert ist der erste Besuch und Kontakt eines Europäers durch Kapitän James Cook im Frühjahr 1770. Er beschrieb einen sattelförmigen Hügel, der als Saddle Hill, westlich von Dunedin bekannt wurde, den Eingang zur Bucht des Otago Harbour, eine exponierte Position der Otago Peninsula, die er nach Sir Charles Sounders, Cape Saunders benannte und erwähnte zudem die reichlich vorhandenen Seehundkolonien an der Küste.

Die ersten Europäer, die ihren Fuß an der Küste Otagos an Land setzten, waren dann auch Robben- und Walfänger, die von Australien um 1809 herum zur Jagd herüber kamen. Der Robbenjäger John Boultbee dokumentierte in den 1820er Jahren als erster die Siedlungen rund um den Otago Harbour herum. 1831 kamen die Gebrüder Weller aus Sydney und machten eine Walfangstation in der Bucht von Otago Harbour auf. Auch nach ihrem Bankrott 1841 bestand der Robben- und Walfang noch bis ca. 1848 fort. Mit der Landung der ersten schottischen Siedler kann das Jahr 1848 als Wendepunkt der Walfangzeit zur organisierten Besiedelung angenommen werden.

Stadtgründung

Rathaus von Dunedin und St Paul's Cathedral

Im Spätherbst 1848 erreichten die ersten 347 schottischen Siedler, geführt von Reverend Thomas Burns und dem Kapitän William Cargill, Port Chalmers, benannt nach dem Mathematiker, Professor für Moralphilosophie und Führer der Free Church of Scotland, Thomas Chalmers. Ihr Ziel war die Gründung von New Edinburgh. Sie kamen mit zwei Schiffen, John Wickliffe und Philip Laing, voll beladen mit allem, was man für die erste Ansiedlung brauchte.

Nach der Abspaltung der Free Church of Scotland von der Church of Scotland wegen ihrer streng calvinistischen Haltung, gab es einen starken Drang in einem neuen Land etwas Neues aufzubauen und freiheitlicher leben zu können. 1843 verließ so ein Drittel der Gläubigen die traditionelle Kirche Schottlands. Hinzu kamen schottische Auswanderer, die aus rein wirtschaftlichen Gründen in der Landwirtschaft und Viehzucht in dem "gelobten Land" einen Neuanfang machen wollten.

Bereits am 26. April 1844 landete Frederick Tuckett in der Deborah Bay im Otago Harbour, mit dem Auftrag der New Zealand Company, eine geeignete Stelle für die Ansiedlung und Stadtgründung zu suchen. Im Juli kaufe er von den Maori 162 Hektar Land, den sogenannten Otago Block. Dieser erstreckte sich von der Nordspitze der Otago Peninsula bis 50 Meilen südwärts zum Nugget Point kurz hinter der Mündung des Clutha River. Am 23. Februar 1846 kam Charles Henry Kettle, erstellte Pläne zur Gründung Port Chalmers und Pläne für die Siedlung Dunedin am Ende der Bucht des Otago Harbour. Die Ansiedlung konnte nun beginnen.

Es gibt kaum publizierte Zahlen über das Bevölkerungswachstum dieser Zeit. Dunedin wurde aber schnell die größte und wichtigste Stadt des Südens und bereits 1852 die Hauptstadt der Province Otago.

Einstmals reichste Stadt Neuseelands

University of Otago

Es war der Australier Gabriel Read, dessen Goldfund 1861 den Otago-Goldrausch verursachte. Im August schürften bereits über 2000 Goldsucher in Gabriels Gully (Gabriels Ausgrabung) in Otago nach dem Edelmetall. Da alle Goldsucher über Dunedin reisen mussten, entwickelte sich Dunedin schlagartig zum Umschlagplatz aller Waren und wurde somit der Lagerverwalter der Goldsucher. Die Menschen kamen aus allen Teilen der Welt. Da Goldsucher bereits in Australien tätig waren, kamen von dort auch die meisten nach Otago herüber. In den folgenden sechs Jahren kamen allein aus Australien über 50.000 Menschen, um ihr Glück zu machen. Dunedin wurde zum wichtigsten Handelsplatz Neuseelands und Ankunfts-, Abreise- und Aufenthaltsort für die vielen Reisenden. Nach einer polizeilichen Volkszählung im August 1864 zählte Dunedin bereits 15.790 Einwohner. Die Verwaltung der Stadt verstand es, aus dem Boom Geld zu machen, wogegen die Stadtentwicklung selbst dem Ansturm nicht gewachsten war. Viele Menschen lebten auf kleinstem Raum oder sogar in Zelten. Die Straßen und Wege, die Müllentsorgung und hygienischen Zustände waren katastrophal. "It is a dirty, muddy city with the worst-made streets ..." (Es ist eine schmutzige, schlammige Stadt mit den am schlechtesten gebauten Straßen...), wurde seinerzeit von einem Besucher Dunedins in Melbourne, Australien publiziert.

Die erste Kommunalwahl Dunedins wurde am 22. Juli 1865 abgehalten. Von 3760 berechtigten Wählern gaben nur 1064 ihr Votum ab. Am 5. August 1865 trat dann der Board (Vorstand) erstmals zusammen. Damit war der erste Dunedin City Council installiert und Dunedin konnte sich als die erste Stadt Neuseelands mit einer Selbstverwaltung bezeichnen. Die erste Tageszeitung Neuseelands, die Otago Daily Times, wurde mit Beginn des Goldrauschs gegründet und erschien zum ersten Mal am 15. November 1861.

1869 wurde die University of Otago, als die erste Universität Neuseelands ebenfalls in Dunedin gegründet. Der erste Studienjahrgang startete 1871 mit nur drei Professoren und 81 Studenten. Als allererste Universität im gesamten Britischen Empire wurden auch Frauen zu allen Fächern zugelassen. Im September 1878 wurde die Eisenbahnlinie Christchurch - Dunedin erstmals in Betrieb genommen, 1880 das im viktorianischen Stil erbaute Rathaus eingeweiht, welches in etwas veränderter Form auch heute noch besteht.

Im Jahre 1882 wurde in Dunedin die erste Cable Car nach dem Vorbild derjenigen von San Francisco hinauf nach Roslyn installiert und war damit die erste auf dem südlichen Teil des Globus überhaupt. Im selben Jahr wurde weltweit erstmals gefrorenes Fleisch per Schiff transportiert und zwar von Port Chalmers nach England. 1900 kamen die ersten Autos nach Dunedin. Die meisten Autos waren Amerikanische. Sie waren größer und hatten mehr Kopffreiheit für die Hüte tragenden Männer und Frauen.

Bahnhof von Dunedin

1906 wurde der im flämischen Stil erbaute Bahnhof seiner Bestimmung übergeben. Das Gebäude wurde als das wohl am meisten fotografierte historische Gebäude Neuseelands neben der alten Universität zum Wahrzeichen Dunedins.

Die Zeit vom Goldrausch bis zur Jahrhundertwende waren die erfolgreichsten Jahre Dunedins. Wichtige politische Beschlüsse führten zu weitreichenden Veränderungen und zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wachstum. Dunedin wurde zum wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellem Zentrum des Landes. Die größten neuseeländischen Firmen hatten hier ihren Hauptsitz. Dunedin war zur größten und reichsten Stadt des Landes geworden.

Der Absturz kam mit dem technologischen Wandel um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert und dem fehlendem Engagement der wirtschaftlichen Elite. Viele der reich gewordenen Einwohner setzten sich zur Ruhe oder kehrten zurück nach Australien oder England. Dem wirtschaftlichen Wachstum der Nordinsel war Dunedin auf einmal nicht mehr gewachsen. Mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise von 1929 verlor Dunedin wirtschaftlich weiter an Bedeutung.

Gegenwart

Dunedin ist politisch, wirtschaftlich und kulturell die viertwichtigste Stadt Neuseelands und Hauptstadt der Region Otago. Wie jede große Stadt sich ein Image zugelegt hat, so versucht Dunedin mit dem Image die freundlichste Stadt Neuseelands zu sein, zu punkten. Mit dem Slogan I am Dunedin will man Identität und Selbstbewusstsein erzeugen und durch ein stringentes Marketing der Stadt eine neue und größere Bedeutung geben.

Dunedins ältester und wichtigster Wirtschaftszweig ist der Bildungssektor. Mit der University of Otago, als der Stadt größter und wichtigster Arbeitgeber, und den verschiedenen High Schools und Colleges mit gut zahlenden internationalen Studenten, fließt reichlich Geld in die Kassen der Stadt. Hinter Bildung stehen Forst- und Landwirtschaft auf Rang 2 und 3. Weiter an Bedeutung nimmt der Hafen Port Chalmers zu und als neuester vielversprechender Wirtschaftszweig wird zur Zeit die Modebranche angesehen. Produzierendes industrielles Gewerbe gibt es nicht in großem Umfang. Dafür steht aber der Tourismus auf der Liste der weiter wachsenden Branchen.

Trotz aller Bemühungen, Dunedin wirtschaftlich wieder auf die vordersten Plätze zu bekommen, liegt die Stadt mit dem durchschnittlichen Brutto-Einkommen aller Bürger, verglichen mit allen anderen Städten und Regionen, immer noch am untersten Ende der Skala.

Verkehr

Taieri Gorge Railway

Dunedin verfügt nicht nur über einen Seehafen, sondern auch über einen eigenen Flughafen, über den vornehmlich Inlandsflüge sowie Verbindungen nach Australien abgewickelt werden. Zudem ist das Straßennetz an den wichtigen State Highway 1 (SH 1) angeschlossen.

In der Geschichte des neuseeländischen Schienenverkehrs hatte die Stadt jahrzehntelang eine zentrale Bedeutung, die in der jüngeren Vergangenheit jedoch kontinuierlich abgenommen hat. Dies hängt im Wesentlichen mit der Stilllegung des Otago Central Railway im Jahre 1990 und der aus Effizienzgründen eingestellten Personenbeförderung auf der Main South Line zusammen, wo bis zum Februar 2002 der Southerner verkehrte und so eine Verbindung mit Christchurch im Norden und Invercargill im Süden herstellte.

Den Teilabschnitt des alten Otago Central Railway bis Middlemarch nutzt nun der Taieri Gorge Railway, der die Schlucht des Taieri River mit zahlreichen Tunneln und Viadukten durchläuft und dabei vornehmlich als Touristenattraktion fungiert. Auf der Strecke der Main South Line wird mit Ausnahme des Verbindungsstücks zwischen Dunedin und Palmerston, auf dem der Seasider ein- bis zweimal wöchentlich pendelt, momentan nur noch der Güterverkehr regelmäßig bewegt.

Kultur

Regent Theatre, 1928 erbaut

Dunedin wird gerne als eine schottisch geprägte Stadt dargestellt. Wenn man den einschlägigen Publikationen Glauben schenkt und das Zelebrieren schottischer Musik, schottischer Tänze und Märsche zu gegebenen Anlässen als Ausdruck des Schottischen ansieht, kann man durchaus diesen Eindruck bekommen. Doch spätestens seit dem Otago-Goldrausch kamen Menschen aller Nationalitäten und Kulturen nach Dunedin und Otago und hinterließen ihren unverkennbaren Einfluss. Heute stellt sich Dunedin als weltoffene und multikulturelle Stadt dar.

Dunedin hat zwei Theater, das Fortune Theatre und das Regent Theatre, einen Lokalen Fernsehsender (Channel 9) und eine Radiostation.

Museen und Galerien

Dunedin besitzt für eine Stadt dieser Größenordnung zahlreiche Museen und Galerien. Das größte und wichtigste Museum, das Otago Museum bietet dem Besucher Einblicke in die Kultur, Geologie und Naturkunde der Region. In der Discovery World, welches dem Museum angegliedert ist, wird Wissenschaft speziell für die junge Generation eindrucksvoll dargeboten und erfahrbar gemacht. Unter anderem können in einem dem tropischen Regenwald nachgebildeten Refugium hunderte von exotischen Schmetterlingen aus Asien und Ozeanien hautnah bewundert werden.

Das Otago Settlers Museum ist ein regionales Museum für Siedlungsgeschichte und Transportwesen widmet sich der Zeit der Besiedlung Dunedins und Otagos.

Die Dunedin Public Art Gallery sammelt sowohl europäische Kunst seit dem 15. Jahrhundert, als auch japanische Drucke und Werke neuseeländischer Künstler. Aktuelle Ausstellungen geben Einblicke in die Kunstszenen aus Übersee.

Sehenswürdigkeiten

Larnach Castle, Otago Peninsula, Dunedin, 1871 erbaut

Das 1871 erbaute Larnach Castle wird gerne als das „einzige Schloss Neuseelands“ bezeichnet. Es wurde von dem Bankier und Politiker William Larnach für seine Frau gebaut.

Die älteste erhaltene Kirche in Dunedin und Umgebung ist die First Church of Otago, sie wurde 1873 geweiht.[1] Die meisten Touristen kennen jedoch nur die neben dem Rathaus am Octagon stehende St Paul's Cathedral. In ihrer heutigen Form wurde sie zwischen 1915 und 1919 erbaut, nachdem ein Vorgängerbau von 1863 sich als nicht genügend stand- und wetterfest erwiesen hatte.[2]

Die römisch-katholische St. Joseph's Cathedral im neugotischen Stil wurde nach langer Bauzeit 1886 geweiht.

Die Dunedin Railway Station ist das historische Gebäude Dunedins, das auf jedem Besucherprogramm steht und wohl schon millionenfach fotografiert wurde. Der 1906 errichtete Repräsentationsbau, der einmal im Jahr zum Laufsteg für die größte Modenschau der Region wird, beherbergt heute die Betriebsräume der Taieri Gorge Railway, ein Restaurant, eine Galerie sowie die New Zealand Sports Hall of Fame.

Cadburyworld ist eine Scholokadenfabrik, die besichtigt werden kann und sich vor allem an Kinder wendet. Die Brauerei Speight's betreibt ein kleines Museum und bietet damit ebenfalls Einblick in ihren Betrieb. Olveston war das Haus einer wohlhabenden Familie von 1906 und kann im Rahmen geführter Touren besucht werden.

Auf dem Taiaroa Head befindet sich eine Brutkolonie der Königsalbatrosse, die, wie die Gelbaugenpinguine und die Pelzrobben an der Küste, auf geführten Touren besichtigt werden können.

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Quellen und Literatur

alle Webseiten in englischer Sprache

  • Robert Gilkison: Early Days in Dunedin, Whitcombe and Tombs Ltd., Auckland, New Zealand, 1938.
  • David Johnson: Dunedin a pictoral history, Canterbury University Press, Christchurch, New Zealand, 1993. ISBN 0-908812-33-7
  • Erik Olssen: A History of Otago, John McIndoe Ltd., Dunedin, New Zealand 1984. ISBN 0-86868-058-3
  • K. C. Mc Donald: City of Dunedin - A Century of Civic Enterprise, Dunedin City Corporation, Dunedin, New Zealand 1965.

Weblinks

alle Webseiten in englischer Sprache

 Commons: Dunedin, New Zealand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte der First Church of Otago (abgerufen am 30. März 2010)
  2. Geschichte der St Paul's Cathedral (abgerufen am 30. März 2010)

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