Drudenhaus

Drudenhaus
Darstellung und Grundriss des Drudenhauses

Das Drudenhaus (Malefizhaus, Hexengefängnis) wurde 1627 von Fürstbischof Johann Georg II. Fuchs von Dornheim (1623-1633) in Bamberg gebaut für 30 bis 40 Gefangene auf dem Höhepunkt der Hexenverfolgungen in der heutigen Franz-Ludwig-Straße 7, wo sich jetzt eine Apotheke befindet. Auch in den nachfolgenden Amtsstädten des Hochstift entstanden kleinere Drudenhäuser: in Zeil, Hallstadt und Kronach.

Auf Generalvikar und Weihbischof Friedrich Förner, einen Verfechter der Hexenverfolgungen, gehen Konzeption und Bau des Drudenhauses zurück.

In dieser Zeit der Hexenprozesse fanden etwa 300 Menschen in der Stadt Bamberg und insgesamt 900 Menschen im Hochstift den Tod auf dem Scheiterhaufen. Bamberg wurde gleichbedeutend für die Folter. Auch bekannte Persönlichkeiten wie der Bürgermeister Johannes Junius und der bischöfliche Kanzler Dr. Georg Haan, der die Prozesse kritisiert hatte, wurden hingerichtet.

Als sich schwedische Truppen am 11. Februar 1632 näherten, wurden die letzten zehn inhaftierten "Hexen" entlassen, sie mussten jedoch schwören, über die Behandlung (Folter) während der Haft zu schweigen. Sehr bald wurde der Bau abgerissen. 1654 fanden die Steine Verwendung beim Bau des Kapuzinerklosters.

Heute findet man in Bamberg keine öffentlich sichtbare Erinnerung oder ein Gedenken an dieses Kapitel der Stadtgeschichte.

Literatur

  • Britta Gehm: Die Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg und das Eingreifen des Reichshofrates zu ihrer Beendigung. Olms, Hildesheim/Zürich/New York 2000. ISBN 3-487-11144-6 (Dissertation Universität Jena 1999)

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