Drolshagen

Drolshagen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Drolshagen
Drolshagen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Drolshagen hervorgehoben
51.023777.775123353
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Olpe
Höhe: 353 m ü. NN
Fläche: 67,12 km²
Einwohner:

12.041 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner je km²
Postleitzahl: 57489
Vorwahlen: 02761, 02763
Kfz-Kennzeichen: OE
Gemeindeschlüssel: 05 9 66 008
Stadtgliederung: 32 Bezirke[2]
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hagener Straße 9
57489 Drolshagen
Webpräsenz: www.drolshagen.de
Bürgermeister: Theo Hilchenbach (CDU)
Lage der Stadt Drolshagen im Kreis Olpe
Rheinland-Pfalz Hochsauerlandkreis Kreis Siegen-Wittgenstein Märkischer Kreis Oberbergischer Kreis Attendorn Drolshagen Finnentrop Kirchhundem Lennestadt Olpe Wenden (Sauerland)Karte
Über dieses Bild

Drolshagen ist eine kreisangehörige Stadt des Kreises Olpe im Regierungsbezirk Arnsberg in Nordrhein-Westfalen.

1214 wurde der Ort Drolshagen erstmals urkundlich erwähnt. Im 15. und 16. Jahrhundert profitierte Drolshagen vom Aufschwung des Bergbaus in der Gegend. Produkte aus Drolshagen wurden bis nach Köln und in den Ostseeraum exportiert.

1838 zerstörte ein Feuer den Ort nahezu vollständig. Nach dem Wiederaufbau wurde Drolshagen im Jahr 1841 Sitz der Verwaltung für die Gemeinde Drolshagen-Land und die Gemeinde Drolshagen-Stadt. Die neuen Stadt Drolshagen wurde erst 1969 im Zuge der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen aus den Gemeinden Drolshagen-Stadt und Drolshagen-Land gebildet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Drolshagen liegt in einer von Wäldern bestimmten Mittelgebirgslandschaft im südlichen Sauerland am Rande des Naturparks Ebbegebirge. Das im Süderbergland liegende Stadtgebiet befindet sich im südlichen Zipfel des Mittelbigge-Berglandes[3]. Südöstlich grenzt die Oberbigge-Hochfläche an.[4]

Im Kreisgebiet liegt die Stadt südwestlich und grenzt im Norden an den Märkischen an und im Südwesten an den Oberbergischen Kreis.

Die Ortschaften Kalberschnacke und Herpel begrenzen in etwa die Stadt nach Norden und liegen an der Listertalsperre. Durch das Stadtgebiet von West nach Ost in südöstlicher Richtung fließt die Rose, die bei Wegeringhausen entspringt und bei Berlinghausen in die Brachtpe mündet.

Zu hohen Gipfeln im Süden der Stadt gehört der Steupingen nahe Dirkingen mit 481 Metern, der Rummelsberg westlich von Berlinghausen mit etwa 430 Metern und der Papenberg mit etwa 420 Metern. Der Herrnscheid, südöstlich von Hützemert, hat eine Höhe von etwa 460 Metern. Im Norden der Stadt erhebt sich der Ostert nahe Bühren mit 469 Metern und der Euleneick mit etwa 440 Metern nahe der Ortschaft Frenkhauserhöh.[5]

Ausdehnung und Flächennutzung

Flächennutzung (Stand: 31. Dezember 2009)

Das 6712 Hektar (ha) große Stadtgebiet hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 11,6 Kilometern und eine West-Ost-Ausdehnung von rund 8,9 Kilometern. 40,2 % (2700 ha) dienen der Landwirtschaft, 41,8 % (2805 ha) sind Wald. Gebäude-, Frei- und Betriebsflächen beanspruchen 6,9 % (462 ha), Verkehrsflächen 8,6 % (578 ha). Als Erholungs- bzw. Friedhofsfläche sind 0,8 % (53 ha) ausgewiesen. Die verbleibenden 1,7 % (114 ha) sind Wasserfläche, Abbauland und anderes.

Nachbargemeinden

Drolshagen grenzt im Norden an die Stadt Meinerzhagen im Märkischen Kreis. Zum Kreis Olpe gehören die Nachbarstädte Attendorn im Nordosten, Olpe im Osten und Wenden im Südosten. Im Süden und Südwesten grenzt Drolshagen an die Gemeinde Reichshof, im Westen an die Stadt Bergneustadt sowie im Nordwesten an die Stadt Gummersbach, die gemeinsam zum Oberbergischen Kreis gehören.

Stadtgliederung

Das heutige Stadtgebiet umfasst 58 Ortschaften unterschiedlichster Größe in den nach der Hauptsatzung festgelegten 32 Bezirken. Für jeden dieser Bezirke wählt die Stadtverordnetenversammlung einen Ortsvorsteher, der in dem entsprechenden Bezirk wohnen muss. Der Ortsvorsteher vertritt dem Stadtrat gegenüber die Belange des Bezirks.[2]

Bezirk Name des Bezirkes Ortschaft/en im Bezirk Einwohner
1 Benolpe Benolpe 337
2 Gelslingen Gelslingen 51
3 Gipperich Gipperich
Stupperhof
Wormberg
35
12
16
4 Feldmannshof Feldmannshof 71
5 Iseringhausen Iseringhausen
Eltge
Heiderhof
662
3
48
6 Halbhusten Halbhusten 204
7 Husten Husten 201
8 Brachtpe Brachtpe
Potzenhof
Fohrt
117
10
119
9 Dirkingen Dirkingen
Buchhagen
40
21
10 Berlinghausen Berlinghausen 328
11 Eichen Eichen
Eichenermühle
166
17
12 Öhringhausen Öhringhausen 99
13 Frenkhausen Frenkhausen
Frenkhauserhöh
Alperscheid
442
22
33
14 Wintersohl Wintersohl
Fahrenschotten
27
3
15 Siebringhausen Siebringhausen
Wenkhausen
36
58
16 Dumicke Dumicke
Bühren
283
43
Bezirk Name des Bezirkes Ortschaft/en im Bezirk Einwohner
17 Schreibershof Schreibershof
Brink
Bruch
522
14
26
18 Herpel Herpel
Kalberschnacke
251
11
19 Schürholz Schürholz
Kram
113
8
20 Heimicke Heimicke 109
21 Schützenbruch Schützenbruch 19
22 Junkernhöh Junkernhöh
Köbbinghausen
92
10
23 Germinghausen Germinghausen 303
24 Sendschotten Sendschotten 109
25 Essinghausen Essinghausen 120
26 Bleche Bleche 458
27 Scheda Scheda
Schlenke
203
29
28 Neuenhaus Neuenhaus
Hammerteich
Beul
22
22
49
29 Lüdespert Lüdespert
Hespecke
77
24
30 Schlade Schlade 70
31 Wegeringhausen Wegeringhausen
Breitehardt
Grünenthal
359
11
1
32 Hützemert Hützemert
Hustert
Hützenau
1073
27
 ?


Gliederung in Bezirke und Zuordnung der Ortschaften: Hauptsatzung der Stadt Drolshagen vom 21. Dezember 1994 [2]

Stand der Einwohnerzahlen: 31. Dezember 2009 [6]

Geschichte

Mittelalter

Ruine Waldenburg, Blick nach Süd-West

Die Anfänge der Besiedelung könnten im frühen 9. Jahrhundert liegen. Die Kirchengemeinde gilt als Tochtergründung von Olpe. Der erste Kirchenbau soll auf Erzbischof Anno II. im 11. Jahrhundert zurückgehen.[7] Der Ort wurde 1214 erstmals urkundlich erwähnt. Eng verbunden mit der Waldenburg war er im 13. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Sayn, zuvor hatten die Ravensberger dort Besitz. Die von Sayn stifteten 1235 ein Zisterzienserinnenkloster. Nach dem Tode des Grafen Heinrich von Sayn verkaufte seine Witwe [8][9] am 13. Januar 1248 das „castrum“ Waldenburg mit den zugehörigen Gütern Drolshagen an den Erzbischof Konrad von Hochstaden.[10] Seither gehörte Drolshagen zum kölnischen Besitz im südlichen Sauerland, aus dem das Herzogtum Westfalen hervorging. Drolshagen war Sitz des Gerichts Drolshagen und das Drolshagener Land ohne die Stadt Drolshagen gehörte zum Amt Waldenburg. Der Ort galt am Ende des 14. Jahrhundert noch als Dorf, wurde 1445 als Stadt, aber 1462 nur noch als Freiheit (Minderstadt) bezeichnet. Überreste von Befestigungsanlagen wurden teilweise als Hinweis einer früheren Stadtqualität gedeutet. Die Freiheit geht möglicherweise auf Erzbischof Dietrich II. von Moers in den Jahren 1437 bis 1445 zurück.

Das Ministerialengeschlecht der von Drolshagen wird im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt. Dieses ehemals ansehnliche Geschlecht hatte im 15. Jahrhundert Grundbesitz im Kirchspiel Drolshagen. Schon vorher erschienen die Herren von Drolshagen als Zeugen und Siegler in Urkunden, die Rechtsgeschäfte aus dem Kirchspiel Drolshagen betreffen. Zeitweise waren die von Drolshagen auch Burgherren der Waldenburg.

Das Recht des Stadt Olpe erhielt Drolshagen vom Kölner Erzbischof Ruprecht am 2. März 1477. Dies wurde 1485 nicht nur bestätigt, sondern auch verstärkt. Mit dem Stadtrecht verbunden war das Privileg Stadtmauern zu errichten und einen Markt abzuhalten. Für die Stadterhebung gab es mehrere Gründe, die teilweise in der Stadtrechtsurkunde genannt wurden. Der Ort lag im Grenzbereich zu den Grafschaften Berg und Mark. Insofern erfüllte ein befestigter Ort eine Festungsfunktion. Zum anderen hatten die Bürger den Erzbischof in seinem Machtkampf mit dem kölner Domkapitel unterstützt. Die Stadterhebung war somit auch eine Geste des Dankes.[11]

Frühe Neuzeit

Während des 15. und 16. Jahrhunderts profitierte Drolshagen vom Aufschwung des Bergbaus in der Gegend. Die Hauptzeit des Erzabbaus im Dorf Iseringhausen war um 1850. Dadurch nahm das metallverarbeitende Gewerbe in der Stadt einen großen Aufschwung. Vor allem die Breitschmiede und die Herstellung von Harnischen spielten ein große Rolle. Die Produkte wurden bis nach Köln und in den Ostseeraum exportiert. Das Bergrecht der Grube „Henriette“ erlosch erst im Jahr 1990 [12]. Von Bedeutung war offenbar auch das Textilgewerbe. So existierte bei Drolshagen im 15. und 16. Jahrhundert eine Walkmühle. Ebenso war die Lederverarbeitung von großer Bedeutung. In Drolshagen organisierten sich die Lohgerber, Schuster und Sattler nach Vorbild von Olpe in einer eigenen Zunft. Die Breitschmiede gehörte dem 1669 gegründeten Breitschmiedeamt für die Gerichte Olpe, Drolshagen und Wenden an. Wohl auch deshalb war Drolshagen 1604 Mitglied der Hanse. Allerdings war zu diesem Zeitraum der Höhepunkt der gewerblichen Entwicklung bereits überschritten. Seit dem späten 16. Jahrhundert stagnierte der Ort und fiel wirtschaftlich hinter das nahe Olpe zurück.[13][14] In Drolshagen gab es 1795 nur 78 Häuser, wo hingegen im Vergleich in Olpe 253 und in Attendorn 200 Häuser standen.[15] Auch zu Beginn der preußischen Zeit zählte man nur 79 Häuser mit 464 Einwohnern.[16]

Kloster und Kirche

Das Kloster und die Stadt stritten ab 1550 jahrelang um das Anrecht an der St.-Clemens-Kirche, der selbst zu einem Prozess in Rom führte. Wie andere Orte auch wurde Drolshagen von Truppen des zum Protestantismus übergetretenen Erzbischof Gebhard I. von Waldburg während des truchsesssischen Krieges gebrandschatzt.[17] Im 16. Jahrhundert lag der Ort im unmittelbaren Machtbereich des Landdrosten Kaspar von Fürstenberg, der zu seiner Zeit einer der Hauptinitiatoren der Hexenverfolgung im Herzogtum Westfalen war. Auch in Drolshagen kam es 1575 zu mehreren Todesurteilen in Hexenprozessen.[18]

Wie andere Orte litt Drolshagen unter den Folgen des dreißigjährigen Krieges etwa in Form von Kontributionen. Zur Verstärkung der Festung Obermarsberg mussten auch die Drolshagener außerordentliche Hand- und Spanndienste leisten. Von den schwedischen Truppen wurde Bürgermeister Finck gefangen genommen und musste durch seinen Schwager aus Köln ausgelöst werden. Der Kämmerer der Stadt Peter Butz wurde 1635 von Schweden in Belmicke erschossen. An ihn erinnert dort das sogenannte Schwedenkreuz. Lange im Gedächtnis blieb, dass ein offenbar protestantischer Offizier Schießübungen auf sakrale Gegenstände veranstaltete.[19] Bemerkenswert ist, dass die Einwohner gegen Übergriffe selbst mit Gewalt gegen Soldaten reagierten. Der Kurfürst befahl die Bürger zu strafen. Der Landdrost verweigerte dies mit dem Hinweis, wenn sich die Soldaten Übergriffe erlauben, müssten sie damit rechnen, „von den inwhonern abgewehreth zu werden.“[20] Der Ort wurde 1646 teilweise durch Feuer zerstört.

19. und 20. Jahrhundert

Im Zuge des Friedens von Lunéville kam die Stadt 1803 in den Besitz des Großherzogs von Hessen-Darmstadt.[21] Seit 1816 war der Ort Teil des preußischen Regierungsbezirks Arnsberg und des Kreises Olpe. Seit 1841 war Drolshagen Sitz der Verwaltung für die Gemeinde Drolshagen-Land und die Gemeinde Drolshagen-Stadt.

1838 wurde Drolshagen durch ein Feuer nahezu vollständig zerstört. Beim Wiederaufbau wurde auf ein rechtwinkliges Straßensystem geachtet. Dabei wurde die Stadtmauer bis auf geringe Reste abgetragen.

Im 19. Jahrhundert bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb der Ort weitgehend land- und forstwirtschaftlich geprägt. Die Zahl der Einwohner blieb klein. Im Jahr 1873 lebten in Drolshagen-Stadt 599 Menschen. Davon waren 590 katholischer und 9 protestantischer Konfession. Jüdische Einwohner gab es nicht. Im Drolshagen-Land lebten 2338 Menschen.[22]

In Folge der preußischen Landgemeindeordnung entstanden 1841 die beiden Gemeinden Drolshagen-Land und Drolshagen-Stadt. Seit 1856 trug Drolshagen den Titel einer Titularstadt. Damit durfte der Ort auf Grund seiner Geschichte den Namen Stadt führen, ohne rechtlich unter die Städteordnung zu fallen.[23]

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden Anfangs noch kleine industrielle Betriebe, die teilweise noch heute bestehen.[24] Im ehemaligen Kloster bestand seit 1885 eine Zigarrenfabrik, die 71 Arbeiterinnen beschäftigte.

Im Jahr 1878 wurde ein Konsumverein gegründet und 1895 mit dem St. Gerhardus Hospital ein Krankenhaus eröffnet. Im Jahr 1901 wurde ein neues Rathaus erbaut.[23]

Erst 1903 wurde Drolshagen an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden neben den Fachwerkbauten auch Steinhäuser. Erst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg führten Zuwanderungsbewegungen später dann der Autobahnbau und die damit verbundene gewerbliche Entwicklung zu größeren strukturellen Veränderungen.[7]

Während der Novemberrevolution bildete sich ein christlich orientierter Arbeiter- und Soldatenrat.[25] Von der Arbeitslosigkeit in Folge der Weltwirtschaftskrise war Drolshagen besonders stark betroffen. Möglicherweise spielte dabei die hohe Zahl der auspendelnden Erwerbstätigen eine Rolle, die als erstes von Entlassungen betroffen waren.[26]

In politischer Hinsicht dominierte im 19. und frühen 20. Jahrhundert eindeutig die Zentrumspartei. Diese kam noch bei der Reichstagswahl 1920 auf 93,34%. Das war der höchste Wert für die katholische Partei aller Gemeinden der Kreise Arnsberg, Brilon, Meschede und Olpe. Der Anteil sank bis zur Reichstagswahl 1928 dramatisch auf nur noch 64,67% ab. Damit waren die Verluste so groß wie in kaum einer Gemeinde der Region.

Hintergrund war eine allgemeine Krise der Zentrumspartei im Kreis Olpe. Ausgangspunkt der Auflösungserscheinungen waren die Kommunalwahlen vom 4. Mai 1924. In den Gemeinden Drolshagen und Rhode wurde im Vorfeld der Kreistagswahl vom 30. November 1925 erwogen eine eigene Liste aufzustellen, da man sich bei Aufstellung der Kreistagskandidaten durch den Druck des Gewerbeverbände, des Arbeitnehmerverbandes und der landwirtschaftlichen Vertretung des nördlichen Kreisgebiets nicht ausreichend vertreten sah. In der Folge gelang es Vertretern kleiner bäuerlicher Interessenparteien in der Gegend Anhänger zu gewinnen.[27]

Bei der Reichstagswahl 1928 stimmten 27% der Wähler für den Landbund. Vor dem Hintergrund der beginnenden nationalsozialistischen Herrschaft kehrten die Wähler bei der Reichstagswahl März 1933 mehrheitlich zur Zentrumspartei zurück, die auf 83,25% kam. Abgesehen von der Gemeinde Wenden war dies der höchste Wert der Partei im kölnischen Sauerland. Die Linke spielte in der landwirtschaftlich geprägten Gemeinde kaum eine Rolle. SPD und KPD kamen zusammen zwischen 1920 und 1933 auf etwa 5%. Noch geringer war der Stimmenanteil der bürgerlichen Parteien (DDP, DVP und DNVP). Ihren höchsten Wert zusammen erreichten sie 1933 mit nicht einmal 2%. Wiederum mit Ausnahme der Gemeinde Wenden war der Anteil der NSDAP mit 9% im Jahr 1933 der niedrigste im kölnischen Sauerland.[28]

Marktplatz

Am 10. April 1945 wurde der Ort von amerikanischen Truppen befreit. Während des Zweiten Weltkrieges sind 3 Zivilisten getötet worden. 163 Soldaten aus Drolshagen sind gefallen und weitere 165 wurden als vermisst gemeldet. Insgesamt wurden 1945 1500 aus anderen Gebieten evakuierte Personen versorgt und untergebracht.[23]

Durch die Zuwanderung in Folge von Krieg und Vertreibung nahm die Zahl der protestantischen Einwohner zu, so das 1951 eine evangelische Kirche eingeweiht wurde. Im Jahr 1955 gab es eine Typhusepidemie ausgelöst durch Umweltverschmutzung. Eine neue Volksschule wurde 1957 und eine Sporthalle 1963 gebaut. Das örtliche Krankenhaus wurde 1967 geschlossen.[23] Die starke Stellung der Zentrumspartei in der katholisch geprägten Gemeinde setze nach 1945 die CDU fort, die hier stets sehr hohe Wahlergebnisse erzielte.

Im Rahmen der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen von 1969 wurden die Ämter Drolshagen-Stadt und -Land zur neuen Stadt Drolshagen zusammengesetzt.

Im Jahr 1969 wurde der Anbau der Pfarrkirche durch Kardinal Lorenz Jäger geweiht. In den Jahren 1972/73 wurde der Marktplatz erneuert und 1975 das Hallenbad am Herrnscheid eröffnet. In den folgenden Jahren wurde ein neues Gewerbegebiet erschlossen. Ein weiterer Gewerbepark entstand 1999/2000.[23]

Stadtname

Droileshageno, Droleshagen, Drulyshagen, Drulshaen, Drulshagen, Drulshain, Drulshan (plattdeutsch Draulzen) sind verschiedene Schreibweisen im Laufe der Geschichte des Ortes. Über die Entwicklung des Namens gibt es verschiedene Theorien. Eine Deutung zum Namen der Stadt wird in der Chronica Drolshagensis beschrieben, nach der ein Ritter namens Drogilo im heutigen Gebiet Drolshagens einen Hag anlegte, den er Drogileshagino nannte. Daraus soll sich im Laufe der Jahrhunderte Drolshagen entwickelt haben.[29]

Religionen

Die Zugehörigkeit zum ehemaligen kurkölnischen Herzogtum Westfalen spiegelt sich noch immer in der Religionszugehörigkeit der Einwohner wieder. Im Jahr 2010 waren 8950 Einwohner (73 %) katholisch, 1616 (13,2 %) waren evangelisch und 1665 (13,6 %) gehörten einer anderen Konfession/Religion an oder waren konfessionslos.[30]

Der katholische Pastoralverbund Kirchspiel Drolshagen gehört zum Dekanat Südsauerland im Erzbistum Paderborn und umfasst mehrere Gemeinden. Dazu gehören St. Josef in Bleche, St. Clemens in Drolshagen, St. Antonius Einsiedler in Iseringhausen und St. Laurentius in Schreibershof.[31]

Außerdem existiert ein evangelischer Pfarrbezirk, der zur evangelischen Kirchengemeinde Olpe gehört.[32] Der Bezirk gehört zum Kirchenkreis Siegen der Evangelischen Kirche von Westfalen. Für die evangelischen Gottesdienste steht die Johannes-Kapelle in Drolshagen zur Verfügung.

Eingemeindungen

Im Zuge der kommunalen Neugliederung im Land Nordrhein-Westfalen wurden am 1. Juli 1969 die beiden im Amt Drolshagen zusammengefassten Gemeinden Drolshagen-Stadt und Drolshagen-Land aufgelöst und bilden seitdem die heutige Stadt Drolshagen.[33] Zum gleichen Zeitpunkt kamen zwei unbewohnte Gemeindeteile der Gemeinden Lieberhausen (Oberbergischer Kreis) und Rhode hinzu.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung während des Zeitraumes 1979 bis 2009.
Jahr Einwohner[34]
1858 3179
1871 2938
1885 3312
1895 3716
1905 4025
1925 5298
1933 5780
1939 6130
1961 8250
Jahr Einwohner
1975 9973
1980 10.184
1985 10.542
1990 11.220
1995 12.101
2000 12.358
2005 12.559
2010 12.231

Politik

Rathaus

Stadtverordnetenversammlung

Die CDU ist seit der kommunalen Neuordnung 1975 stärkste politische Kraft in Drolshagen. Erst als in den 1990er-Jahren durch zwei unabhängige Wählergemeinschaften neue Konkurrenz auftrat, verlor die Partei erstmals ihre Zwei-Drittel-Mehrheit im Stadtrat, der in Drolshagen den Namen Stadtverordnetenversammlung trägt. Bei der letzten Kommunalwahl 2009 erreichte die CDU erstmals keine absolute Mehrheit der Stimmen, verteidigte diese aber in Bezug auf die Mandate.

[35][36] 2009 2004 1999 1994 1989 1984 1979 1975
Partei Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  %
CDU 13 49,2 14 53,3 18 56,0 18 54,4 68,4 70,4 69,6 80,7
UCW1 5 21,5 6 23,4 7 21,4 5 15,0
UDW2 5 18,7 3 11,8 2 5,3 3 7,6
SPD 3 10,6 3 11,5 5 16,4 8 23,1 31,6 29,6 25,8 19,3
Grüne 0 0,9
FDP 4,6
Gesamt3 26 100 26 100 32 100 34 100 100 100 100 100
Wahlbeteiligung 62,2 59,5 66,7 86,0 70,9 76,6 81,9 92,6
1 Unabhängige Christliche Wählergemeinschaft
2 Unabhängige Drolshagener Wählergemeinschaft
3 Ohne Berücksichtigung von Rundungsdifferenzen

Bürgermeister

Hauptamtlicher Bürgermeister Drolshagens ist seit dem 3. November 1994 Theo Hilchenbach (CDU). Hilchenbach war 1993 zum hauptamtlichen Stadtdirektor und damit zum Verwaltungschef gewählt worden. Ein Jahr später ermöglichte die Änderung der Gemeindeordnung in NRW die Wahl eines hauptamtlichen Bürgermeisters als Ersatz für die bis dahin bestehende kommunale Doppelspitze aus Bürgermeister und Stadtdirektor. Die Drolshagener Stadtverordnetenversammlung wählte daraufhin Hilchenbach zum Nachfolger des zuvor ehrenamtlich arbeitenden Bürgermeisters. 1999 wurde er mit 72,7 Prozent der Stimmen erstmals von den Bürgerinnen und Bürgern bestätigt. Bei der Wahl 2004 errang Hilchenbach ohne Gegenkandidat 75,7 Prozent. Fünf Jahre später verteidigte der CDU-Politiker sein Amt gegen eine UDW-Kandidatin mit einem Stimmanteil von 56 Prozent.[37]

Repräsentative Aufgaben übernehmen zudem die beiden stellvertretenden Bürgermeister Andreas Wigger und Gaby Demnig.[38]

Ergebnisse der letzten Parlamentswahlen

Drolshagen gehört zum Bundestagswahlkreis Olpe – Märkischer Kreis I und zum Landtagswahlkreis Olpe. Die Drolshagener Bürger wählten die Abgeordneten des Europaparlaments, des Bundestags und des Landtags mit folgenden Verhältnissen:[39]

Partei Europaparlament
7. Juni 2009
Bundestag
(Zweitstimmen)
27. September 2009
Landtag NRW
(Zweitstimmen)
9. Mai 2010
CDU 64,4 % 51,1 % 56,0 %
SPD 9,9 % 15,1 % 18,7 %
Grüne 6,4 % 5,7 % 6,7 %
FDP 11,4 % 19,0 % 9,0 %
PDS/Die Linke 2,4 % 4,6 % 3,3 %
Sonstige 5,5 % 4,5 % 6,3 %
Wahlbeteiligung 46,2 % 75,1 % 60,5 %

Wappen

Stadtwappen
Blasonierung

Das Wappen zeigt im ersten und vierten Feld des durch ein schwarzes Kreuz gevierten Schildes drei balkenweise schrägrechts gestellte blaue Rauten auf goldenem Grund, im zweiten und dritten Feld auf silbernem Grund einen gestürzten schwarzen, von einem links gerichteten schwarzen Pfeil überzogenen Anker.[40]

Beschreibung

Das Wappen der Stadt Drolshagen enthält im ersten und vierten Feld das Wappen der früheren Gemeinde Drolshagen-Land und im zweiten und dritten Feld das Wappen der früheren Gemeinde Drolshagen-Stadt. Die einzelnen Felder sind voneinander durch das sogenannte "Kölner Kreuz" getrennt. Dieses Symbol soll die jahrhundertelange kurkölnische Landeshoheit, die bis 1803 bestand, darstellen. Die blauen Rauten auf goldfarbenem Grund im ersten und vierten Feld zeigen das Wappen der inzwischen ausgestorbenen Herren von Drolshagen. Die gestürzten schwarzen Anker auf silberfarbenem Grund im zweiten und dritten Feld sind das Symbol des heiligen Clemens, der als Papst im Jahre 97 den Märtyrertod erlitt. Auf den erlittenen Märtyrertod weist der Pfeil in der Mitte des gestürzten Ankers hin. Der heilige Clemens ist Patron der Pfarrgemeinde Drolshagen. Durch die Darstellung der Symbole des heiligen Clemens im Stadtwappen soll die besondere Verbundenheit zwischen Kirche und Kommune dokumentiert werden.

Tafeln am Jourer Platz mit Hinweisen zur Städtepartnerschaft

Städtepartnerschaften

Nach ersten Kontakten zwischen Bürgerinnen und Bürgern der niederländischen Stadt Joure, Gemeinde Haskerland, und Drolshagen nahmen Rat und Verwaltung der Stadt Drolshagen im Oktober 1967 erstmals offiziellen Kontakt mit der Gemeinde Haskerland auf. Am 26. Juni 1969 wurde in Drolshagen die Partnerschaftsurkunde zwischen der Stadt Drolshagen und der Gemeinde Haskerland, (heute Gemeinde Joure/Skarsterlân) unterzeichnet [41].

Zudem besteht eine Freundschaft mit Helmsdorf in Thüringen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Konzerte

Es existiert mit dem Kulturverein Drolshagen ein Veranstalter von Konzerten, Lesungen, Kunstausstellungen und Theateraufführungen. Seit 1987 bestehen die Drolshagener Musiktage. Eine städtische Bücherei existiert nicht. Stattdessen gibt es im Heimathaus die katholische Bücherei „Buchstube Heinrich Bone“, die etwa 3.500 Medien vorhält.[42] Am Ort existiert ein Heimatverein für das Drolshagener Land. Dieser betreibt ein Archiv, gibt eine Schriftenreihe heraus und setzt Projekte um. Dazu gehörten etwa die Erfassung und Erhaltung alter Hohlwege oder das „Drolshagener Labyrinth.“[43]

Musik

1987 wurde die örtliche Musikschule gegründet. Sie unterrichtet etwa 343 Schülerinnen und Schüler.[23]

Im Stadtteil Drolshagen und den umliegenden Stadtteilen finden sich neun Gesangvereine und eine Chorgemeinschaft, die dem Chorverband Nordrhein-Westfalen angeschlossen sind. Frauen- und Männgergesangvereine halten sich in etwa die Waage. Die Geschichte des MGV Liedertafel geht bis in das Jahr 1865 zurück. Die Mehrzahl der Vereine wurde ab Mitte der 1950er Jahre gegründet.[44]

Pfarrkirche St. Clemens
Eichener Mühle
Haus Schürholz

Bauwerke

Der Turm der katholischen Pfarrkirche St. Clemens romanischer Bauart stammt aus dem Jahre 1491 und beherbergt ein siebenstimmiges Geläut, das zu den größten und musikalisch bedeutendsten Geläuten Westfalens zählt. Das Taufbecken wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Es ist überliefert, dass der Erzbischof Anno von Köln die Kirche zwischen 1050 und 1075 einweihte.

Zu den Klöstern, die Mechthild von Sayn mit ihrem Mann Heinrich III. von Sayn stiftete, gehört auch das Zisterzienserinnenkloster Drolshagen, welches sie 1235 gründete. Nach dem Wortlaut der Stiftungsurkunde aus dem Jahre 1235 handelte es sich nicht um eine Gründungsurkunde, sondern um eine Schenkungsurkunde mit dem Charakter einer Sühnestiftung. Das Kloster der Zisterzienserinnen wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst zwischen 1975 und 1987 komplett renoviert. Heute bringt es das städtische Bauamt und die Musikschule sowie Räume für besondere kulturelle Veranstaltungen unter.

Am Marktplatz im Stadtzentrum befindet sich das älteste Steingebäude der Stadt, in dem heute ein Café betrieben wird. Es wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut und ist mit für Drolshagen untypischen Stuckornamenten verziert. Der Platz ist zudem von zahlreichen Fachwerkbauten umgeben, die nach dem Stadtbrand von 1838 errichtet wurden. Dazu zählen unter anderem das heutige Sparkassen-Gebäude mit Mansarden dach und das ehemalige „Hotel Schürholz“, das inzwischen unter Denkmalschutz steht.[45]

Die erste urkundliche Erwähnung der Eichener Mühle, der ehemaligen Getreidemühle „Im Kreuzohl“, datiert aus dem Jahre 1512. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude nutzt ein privater Eigentümer heute als Wohnhaus. Erhalten blieben neben dem Wasserrad auch der Getreidespeicher und ein Sägegatter.

Die Marienkapelle Hünkeshohl wird alljährlich schon zur Mai-Andacht genutzt und ist ein beliebter Wallfahrtsort im Drolshagener Land. Im Marianischen Jahr 1954 wurde die Kapelle in Holzblockweise erbaut, nachdem eine 1919 errichteter Unterstand nicht mehr erhalten werden konnte. Die Marienverehrung geht auf eine Erzählung zurück, nach der der Drolshagenerin Theresia Berg beim Holzholen im Wald ein Marienbild zugeweht wurde. Sie heftete dieses Bild an einen Baum und kehrte daraufhin regelmäßig zum Beten an diese Stelle zurück.[46]

Als Schlüsen werden mittelalterliche Hohlwege in der Region bezeichnet. Diese sind im Drolshagener Land noch vielfach erhalten. Besonders in der Ortschaft Junkerhöh sind diese noch gut sichtbar. Dort wurde ein Schlüsenlehrpfad angelegt.[47]

Parks

Im Westen der Drolshagener Kernstadt liegt der Stadtpark „Lohmühle“ mit Teichanlage und Kinderspielplatz. Außerdem gibt es in Drolshagen eines der wenigen Labyrinthe im Westen Deutschlands. Es wurde 2007 in der Nähe der Ortschaft Stupperhof angelegt und ist mit Rotbuchenhecken bepflanzt. Der Weg bis zum Mittelpunkt des Labyrinths ist etwa 780 Metern lang.[48]

Sport

Im Drolshagener Land gibt es zahlreiche Sportvereine. Zu den größten zählen der TuS 09 Drolshagen, der Hützemerter Sportverein 1951, der SC Drolshagen 1962 und der SpVg 1982 Iseringhausen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Ungewöhnlich ist das seit 1948 stattfindende Gänsereiten, bei dem die Reiter auf ungesattelten Pferden versuchen, einer Gummigans den Kopf abzureißen. Im Februar oder März beginnt das Veranstaltungsjahr mit der Dräulzer Weiberfastnacht – einem Karnevalsumzug, der seit dem 19. Jahrhundert alljährlich durch die Stadt führt. Das Marktplatzfest wird alle zwei Jahre von der Aktionsgemeinschaft Drolshagen veranstaltet und beinhaltet ein zweitägiges Bühnenprogramm.

Beim Ernte- und Tierschaufest am dritten Wochenende im September werden alljährlich rund 200 Tiere heimischer Züchter von Preisrichtern bewertet. Die Veranstaltung des „Landwirtschaftlichen Lokalvereins für die Stadt Drolshagen“ geht auf das Jahr 1853 zurück und findet seit 1864 mit Unterbrechungen während der Weltkriege alljährlich statt. Inzwischen ist das Fest mit einem Jahrmarkt verbunden. Beim „Dräulzer Landfrauenkaffee“, der seit 1930 am darauf folgenden Dienstag im Festzelt des Tierschaufestes stattfindet, wird alljährlich der so genannte Klatschbasenorden verliehen.

Die fünf Drolshagener Blaskapellen präsentieren sich alle drei Jahre beim Drolshagener Blasmusikfestival, das seit 1997 jeweils im September gefeiert wird. Die Kapellen sind auch beim Schützenfest vertreten, das jedes Jahr gefeiert wird.[49] Im Dezember schließt der Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz das Veranstaltungsjahr ab.[50]

Wirtschaft und Infrastruktur

Cafe am Markt und St.-Clemens-Kirchturm

Wirtschaft

Die Wirtschaft ist wie fast im ganzen Sauerland durch den Mittelstand geprägt. Hauptsektoren der Drolshagener Wirtschaft sind der Maschinenbau, die metallverarbeitende und die Elektro-Industrie, die Papierverarbeitung, Steinwerke, der Werkzeugbau, die Automobilzulieferung, die Bauindustrie und das Handwerk. Die Sondermann Brot GmbH & Co. KG mit 1.100 Mitarbeitern und 152 Standorten hat ihren Hauptsitz in Drolshagen.

Im Jahr 2009 waren 3.260 Personen in Drolshagen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In der Land- und Forstwirtschaft waren 17 Personen (0,5 % der Erwerbstätigen), im produzierenden Gewerbe 2.113 Personen (64,8 %), im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr 691 Personen ( 21,2%) sowie im sonstigen Dienstleistungsbereich 439 Personen (13,5 %) tätig.[51]

Verkehr

Eisenbahn

Ehemaliger Bahnhof Hützemert

1903 wurde die Aggertalbahn im Abschnitt zwischen den Nachbarstädten Bergneustadt und Olpe eröffnet. Sie wurde 1910 um eine Direktverbindung nach Köln ergänzt, die der Wirtschaft der Stadt Drolshagen zum Aufschwung verhalf. Neben dieser Staatsbahnstrecke gab es auch eine Schmalspurbahn der Firma Meyer+Teubner. Mit dem Bau der Bundesautobahn 4 in den 1970er-Jahren nahm die Bedeutung der Bahnstrecke ab. Der Bahnhof Eichen war schon seit 1957 ein unbesetzter Haltepunkt.[52] 1979 wurde der Personenverkehr eingestellt. Heute ist von den ehemals drei Bahnhöfen auf Stadtgebiet nur noch das denkmalgeschützte Empfangsgebäude in Hützemert übrig.

Die von 1903 bis 2008 mitten durch Drolshagen führende Bahnbrücke wurde am 2. Dezember 2008 abgerissen.

Straßenverkehr

Drolshagen liegt an der Autobahn A 45 (Sauerlandlinie). Im Norden des Stadtgebiets nahe des Ortsteils Germinghausen liegt deren Abfahrt Drolshagen, kurz hinter der Stadtgrenze befindet sich zudem die Abfahrt Olpe. Des Weiteren führt die A 4 durch den Süden der Stadt, nächstgelegene Autobahnabfahrt ist Eckenhagen/Drolshagen auf dem Gebiet der benachbarten Gemeinde Reichshof.

Außerdem verlaufen die Bundesstraßen B 54 und B 55 durch Drolshagen. Aus dem Norden und Westen jeweils von der Stadtgrenze zu Gummersbach kommend werden beide Straßen in Wegeringhausen zusammengeführt und verlaufen gemeinsam weiter über den Kernort Drolshagen bis nach Olpe.

Öffentlicher Nahverkehr

Drolshagen ist seit 1979 nur noch an den Busverkehr angeschlossen. Die 144 Bushaltestellen werden von den Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd (VWS) und der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (OVAG) bedient.

Medien

In Drolshagen erscheinen Lokalausgaben der Westfalenpost und der Westfälischen Rundschau, die gemeinsam von der WP-Redaktion in Olpe produziert werden. Bei der Siegener Zeitung übernimmt ebenfalls eine Lokalredaktion in Olpe die Berichterstattung über Drolshagen. Als kostenlose Anzeigenblätter erscheinen jeweils mittwochs und sonntags der Sauerlandkurier sowie der Sonntags- und Wochen-Anzeiger.[53]

Außerdem gehört Drolshagen zum Sendegebiet des WDR-Studios Siegen. Ein Lokalradio existiert nicht.

Bildung

In der Stadt bestehen zwei katholische Grundschulen (Gräfin-Sayn-Schule Drolshagen und Grundschule Scheibershof) sowie eine Gemeinschaftsgrundschule in Hützemert. Außerdem gibt es mit der Herrnscheidschule eine Gemeinschaftshauptschule. Zusammen mit der Stadt Olpe ist Drolshagen Trägerin einer Verbandsrealschule in Olpe. Gymnasien, Gesamt- oder Förderschulen existieren vor Ort nicht.[54]

Daneben gehört Drolshagen zum Einzugsbereich der Volkshochschule des Kreises Olpe. Die Musikschule Drolshagen betreibt Unterrichtsräume im Alten Kloster und in der Gräfin-Sayn-Grundschule.[55]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Josef Hesse: Geschichte des Kirchspiels und Klosters Drolshagen. Stadt Drolshagen (Hrsg.), F. X. Ruegenberg, Olpe 1971.
  • Dirk Thiede, Joachim Nierhoff: Drolshagen, Verlag Stadt-Bild, 2005, ISBN 3937126228
  • Stadt Drolshagen: Denk mal an Drolshagen. Bürgermeister der Stadt Drolshagen, Untere Denkmalbehörde, abgerufen am 15. März 2011.

Weblinks

 Commons: Drolshagen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. a b c Hauptsatzung der Stadt Drolshagen (PDF-Datei), abgerufen am 26. Januar 2011
  3. http://www.bfn.de/0311_landschaft.html?landschaftid=33604
  4. http://www.bfn.de/0311_landschaft.html?regionid=15
  5. Geoserver der Landesverwaltung Nordrhein-Westfalen
  6. Stadt Drolshagen → Ortsteile mit Einwohnerzahlen
  7. a b Hubertus Halbfas: Wozu Geschichte verpflichtet. Das Beispiel Drolshagen. In: SAUERLAND 2002/ 2 Onlineversion
  8. HSO 9/598
  9. Seibertz, Urkunden II, Nr. 248
  10. Cornelia Kneppe: Burgen und Städte als Kristallationspunkte. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd.1: Das kölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der kölner Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Münster, 2009 ISBN 978-3-402-12827-5 S.213
  11. Josef Hesse: Drolshagen. 500 Jahre Stadt. In: Sauerland 2/1977 S.38
  12. Geschichte von Iseringhausen abgerufen am 25. Februar 2011
  13. Jens Foken: Erstarrtes Mittelalter. Die Städte und Freiheiten des Herzogtums Westfalen in der frühen Neuzeit. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd.1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster, 2009 ISBN 978-3-402-12827-5 S.385
  14. Wilfried Reininghaus: Salinen, Berg- und Hüttenwerke, Gewerbe und Handel im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd.1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster, 2009 ISBN 978-3-402-12827-5 S.731, S.735
  15. Bernward Selter: Landwirtschaft, Waldnutzung und Forstwesen im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5 S.779
  16. Beiträge zur Statistik des preußischen Staates. Berlin, 1821 S.114
  17. H. Kampschulte: Die Geschichte der Einführung des Protestantismus im Bereiche der jetzigen Provinz Westfalen : pragmatisch dargestellt. Paderborn, 1866 S.327
  18. Tanja Gawlich: Der Hexenkommissar Heinrich von Schultheiß und die Hexenverfolgungen im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd.1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster, 2009 ISBN 978-3-402-12827-5 S.306
  19. Horst Conrad/Gunnar Teske (Hrsg.): Sterbzeiten. Der Dreißigjährige Krieg im Herzogtum Westfalen. Münster, 2000 S.30, S.48, S.53, S.292f.
  20. Bericht zweier Soldaten über die Vorkommnisse abgedruckt in: Horst Conrad/Gunnar Teske (Hrsg.): Sterbzeiten. Der Dreißigjährige Krieg im Herzogtum Westfalen. Münster, 2000 S.312-314
  21. Stadt Drolshagen: Geschichte, Zugriff am 21. März 2010
  22. Statistik des Kreises Olpe. Köln, 1875 [Nachdruck 1983] S.24f.
  23. a b c d e f Denk mal an Drolshagen. Bürgermeister der Stadt Drolshagen, Untere Denkmalbehörde, S. 13, abgerufen am 15. März 2011.
  24. Traditionsunternehmen im Kreis Olpe
  25. Herbert Kühr, Zwischen den beiden Weltkriegen. Die politischen Bewegungen im Olper Kreisgebiet. Der Kampf der Parteien und ihre Erfolge, Olpe 1966. S.14
  26. Herbert Kühr, Zwischen den beiden Weltkriegen. Die politischen Bewegungen im Olper Kreisgebiet. Der Kampf der Parteien und ihre Erfolge, Olpe 1966. S.7
  27. Herbert Kühr, Zwischen den beiden Weltkriegen. Die politischen Bewegungen im Olper Kreisgebiet. Der Kampf der Parteien und ihre Erfolge, Olpe 1966 S.36f.
  28. Auswertung Statistik des Deutschen Reiches: Die Wahlen zum Reichstag am 6. Juni 1920, Berlin, 1920, Die Wahlen zum Reichstag am 20. Mai 1928, Berlin, 1928, Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933, Berlin, 1935
  29. Stadtporträt Drolshagen: Geschichte, abgerufen am 31. Januar 2011
  30. Homepage Stadt Drolshagen
  31. Homepage Kirchspiel Drolshagen
  32. Geschichte der Kirchengemeinde Olpe
  33. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  34. Zahl für 1858: Statistische Nachrichten für den Regierungsbezirk Arnsberg. Arnsberg, 1859, Zahlen 1871-1939: Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) : Gemeindestatisti des Landes Nordrheinwestfalen. Bevölkerungsentwicklung 1871-1961. Düsseldorf, 1964, Zahlen ab 1961 nach: Homepage Stadt Drolshagen
  35. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein–Westfalen: Wahlprofil Drolshagen (PDF-Datei), abgerufen am 26. Januar 2011
  36. Wahlergebnis-Präsentation bei der KDVZ Frechen, abgerufen am 26. Januar 2011
  37. Bürgermeister auf der Webpräsenz der Stadt Drolshagen, abgerufen am 26. Januar 2011
  38. Stellvertretende Bürgermeister auf der Webpräsenz der Stadt Drolshagen, abgerufen am 26. Januar 2011
  39. Ergebnisse der letzten Wahlen auf der Webpräsenz der Stadt Drolshagen, abgerufen am 28. Januar 2011
  40. Hauptsatzung der Stadt Drolshagen
  41. Website der Stadt Drolshagen
  42. Peter Kracht: Sauerland, Siegerland und Wittgensteiner Land. Münster 2005 S.72, Homepage des Vereins
  43. Homepage des Vereins
  44. Chöre im ChorVerband Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 22. März 2011.
  45. Marktplatz auf der Webpräsenz der Stadt Drolshagen, abgerufen am 28. Januar 2011
  46. Waldkapelle Hünkeshohl auf der Webpräsenz der Stadt Drolshagen, abgerufen am 28. Januar 2011
  47. Schlüsen mit Lehrpfad auf der Webpräsenz der Stadt Drolshagen, abgerufen am 27. Januar 2011
  48. Das Drolshagener Labyrinth auf der Webpräsenz der Stadt Drolshagen, abgerufen am 28. Januar 2011
  49. Peter Kracht: Sauerland, Siegerland und Wittgensteiner Land. Münster 2005 S.73
  50. Veranstaltungen im Überblick auf der Webpräsenz der Stadt Drolshagen, abgerufen am 30. Januar 2011
  51. Homepage Stadt Drolshagen
  52. Christoph Marschner: Der Bahnhof Wiedenest
  53. Mediadaten des Sonntags- und Wochenanzeigers (PDF-Datei), abgerufen am 30. Januar 2011
  54. Bildung auf der Webpräsenz der Stadt Drolshagen, abgerufen am 26. Januar 2011
  55. Musikschule Drolshagen auf der Webpräsenz der Stadt Drolshagen, abgerufen am 26. Januar 2011

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