Dreistheit

Dreistheit

Dreistheit (auch, etwas schwächer, Dreistigkeit) ist ein frecher Mut. Zu den zahlreichen ähnlichen Charakterisierungen gehören „Frechheit“, „Unverschämtheit“ und „Chuzpe“. Er gehört in die gehobene Umgangssprache: Wer sie begeht, „erdreistet sich“ (altertümlich: er „entblödet sich nicht“).

„Dreist“ zu sein, wird oft im Rang tiefer Stehenden vorgeworfen, die sich das Gleiche heraus nehmen, was man selber selbstverständlich tut. (Wohlwollender wird hier auch „kess“ benutzt.) Dazu: Quod licet Iovi, non licet bovi. (Lateinisch; tr.: „Was Jupiter erlaubt ist, ist dem Rindvieh nicht erlaubt.“)

Das ganze differenzierte Wortfeld um „dreist“ („frech“, „keck“, „kühn“, „unverfroren“, „frevelhaft“ usw.) ist sprachlich in Verfall geraten, seit im Zuge des sozialen Wandels zu mehr Gleichheit Nuancen hier in der Kommunikation wenig erbringen. Eine Wortwahl, wie sie das Zitat aus dem Osterspaziergang (in Goethes Faust I) vorführt, wird dadurch fast unverständlich: „Nein, er gefällt mir nicht, der neue Bürgermeister.“ „Nun, da er's ist, wird er nur täglich dreister.“

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Wiktionary Wiktionary: Dreistheit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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