Dreisitz

Dreisitz

Der Dreisitz, gelegentlich auch Levitenbank genannt, ist in der Regel ein gesonderter Teil des Chorgestühls in Kirchen. Es ist eine Chorbank oder ein Ensemble aus drei Sitzen, die nebeneinander liegen. In der Regel ist der Dreisitz ein hervorgehobener Platz im Chorgestühl, der sich verschiedentlich vom sonstigen Chorgestühl abhebt, zum Beispiel durch wertvollere künstlerische Ausstattung, direktem Blick zum Hauptaltar oder durch erhöhte Position. Im frühen Mittelalter befand er sich an der Südwand des Chores.

Edmund Herger: Inneres des Ulmer Münsters, 19. Jh. - Im Mittelpunkt des Bildes der berühmte Dreisitz aus Holz von Syrlin aus dem 15. Jh., eingefasst durch einen roten Treppenteppich

Inhaltsverzeichnis

Funktion

Der Platz auf dem Dreisitz ist den höheren und höchsten Klerikern während katholischer Gottesdienste und Stundengebete vorbehalten. Ab dem Mittelalter nahm während des Gloria-Teils und während des Credo im Messgottesdienst der zelebrierende Priester oder Bischof sowie der Diakon und der Subdiakon darin Platz.

In evangelischen Kirchen darf der Platz auch durch andere Würdenträger und wichtige Personen in Gottesdiensten besetzt sein.

Kunstgeschichte

Bedeutendes Beispiel:

Siehe auch

Literatur

  • Wilfried Koch: Baustilkunde: das Standardwerk zur europäischen Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. wissenmedia Verlag, Ausgabe 27, 2006, ISBN 978-3577100892, S. 441 (online).

Der Dreisitz im Ulmer Münster mit seiner Funktion für das Raumganze wird in folgenden beiden Bänden beschrieben:


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