Dreimännerkollegium

Dreimännerkollegium

Als Dreimännerkollegium wird in der Fachliteratur das Kollegium aus Ministerpräsident, Landtagspräsident und Staatsratspräsident des Freistaats Preußen bezeichnet, das durch den Artikel 14 der Preußischen Verfassung vom 30. November 1920 vorgesehen wurde und einstimmig eine Landtagsauflösung beschließen konnte.

Zu einer historischen Kuriosität kam es im Februar 1933 nach dem Preußenschlag, als der nationalsozialistische Landtagspräsident Hanns Kerrl eine Landtagsauflösung herbeiführen wollte. Konrad Adenauer, der als Staatsratspräsident dem Kollegium angehörte, wollte eine legale Beschlussfassung unmöglich machen und verließ den Saal, bevor ein Entschluss gefasst war. Die verbliebenen Herren Kerrl und Reichskanzler Franz von Papen, der als kommissarischer preußischer Ministerpräsident fungierte, werteten dagegen Adenauers Abgang verfassungswidrig als Enthaltung und lösten den Landtag formell auf.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Adenauer — Konrad Adenauer 1952 Konrad Hermann Joseph Adenauer (* 5. Januar 1876 in Köln; † 19. April 1967 in Rhöndorf, Stadtteil von Bad Honnef, eigentlich Conrad Hermann Joseph Adenauer) war von 1949 bis 1963 erster Bundeskanzler der …   Deutsch Wikipedia

  • Preußischer Landtag — Der Begriff Preußischer Landtag bezeichnete seit dem 15. Jahrhundert verschiedene politische Institutionen in Preußen. In der frühen Neuzeit wurde die landständische Versammlung von Preußen Königlichen Anteils als preußischer Landtag… …   Deutsch Wikipedia

  • Preußischer Staatsrat — Der preußische Staatsrat war zwischen 1817 und 1918 ein Beratungsgremium des preußischen Throns (Verordnungen vom 20. März 1817 und 6. Jan. 1848). In der republikanischen Zeit war er von 1920 bis 1933 die Zweite Kammer neben dem Preußischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Octavian und Antonius: Zweites Triumvirat —   Die Ermordung Caesars am 15. März 44 v. Chr. rief in Italien eine Situation allgemeiner Unsicherheit hervor. Noch warteten 100000 Veteranen des Diktators auf die ihnen versprochene Versorgung; Sextus Pompeius, ein Sohn des Cn. Pompeius, hatte… …   Universal-Lexikon

  • Friedrich Seetzen — Anton Friedrich Theodor Seetzen (* 22. April 1868 in Großpösna; † 15. Januar 1943 in Dresden) war ein deutscher Jurist und Politiker (DNVP). Er war Mitglied des Sächsischen Landtags und Oberbürgermeister von Wurzen. Außerdem wirkte er als… …   Deutsch Wikipedia

  • Konrad Adenauer — Konrad Hermann Joseph Adenauer (* 5. Januar 1876 in Köln; † 19. April 1967 in Rhöndorf, Stadtteil von Bad Honnef; eigentlich Conrad Hermann Joseph Adenauer) war von 1949 bis 1963 erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland sowie von 1951… …   Deutsch Wikipedia

  • Margarethe von Parma — Ausschnitt aus einem Porträt Margarethe von Parmas von Antonio Moro …   Deutsch Wikipedia

  • Münzmeister — Ein Münzmeister (lat. monetarius) war der für die Prägung der Münzen zuständige Leiter bzw. Verwalter einer Münzprägestätte. Je nach Zeit und Ort waren seine Befugnisse dabei unterschiedlich. Inhaltsverzeichnis 1 Antike 2 Mittelalter 3 Neuzeit …   Deutsch Wikipedia

  • Quintus Fabius Labeo — entstammte der römischen Adelsfamilie der Fabier und wurde 183 v. Chr. Konsul der Römischen Republik. Leben Quintus Fabius Labeo hatte einen gleichnamigen Vater und Großvater. Seine Ämterlaufbahn begann er 196 v. Chr. mit der städtischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Gaius Flaminius (Konsul 187 v. Chr.) — Gaius Flaminius († nach 181 v. Chr.) entstammte dem römischen Plebejergeschlecht der Flaminier und war 187 v. Chr. Konsul. Leben Gaius Flaminius besaß nach dem Zeugnis der Fasti Capitolini einen gleichnamigen Vater und Großvater[1] und war somit… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”