Dreieinigkeitskirche (Zeulenroda)

Dreieinigkeitskirche (Zeulenroda)
Ansicht aus Richtung Kirchstraße

Die Dreieinigkeitskirche ist die evangelische Stadtkirche von Zeulenroda im Landkreis Greiz im östlichen Thüringen. Sie ist der Heiligen Dreieinigkeit geweiht und ist einer der wenigen klassizistischen Sakralbauten Thüringens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte

Bereits seit der Frühzeit des Bestehens von Zeulenroda befand sich am Ort der heutigen Kirche ein Kirchenbau. Die erste urkundlich belegte Vorgängerkirche wurde in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Kriegs um 1645 zerstört. Erst 1695 wurde sie durch einen Neubau ersetzt. Dabei handelte es sich um eine kleine barocke Kirche. 1706 wurde die Kirche bei einem Stadtbrand erheblich beschädigt, wobei auch das gesamte Kirchenarchiv verbrannte. Ein Blitzeinschlag beschädigte die Kirche 1744 erneut bevor sie beim Stadtbrand 1790 vollständig zerstört wurde.

Bau der Kirche 1820

Orgel der Kirche

Da die Stadt Zeulenroda völlig verarmt war und wenig später die Napoleonischen Kriege ausbrachen, konnte zunächst keine neue Kirche errichtet werden. Erst 1820 wurde die neue Kirche, die nach dem Entwurf von Christian Heinrich Schopper errichtet wurde, eingeweiht. Es handelt sich um eine klassizistische Hallenkirche, bei der sich jedoch der Turm über dem Altarraum im Osten und nicht über dem Eingang im Westen befindet, was für einen Kirchbau ungewöhnlich ist. Die Baukosten betrugen etwa 20.000 Taler. 1821 wurde dann noch die Orgel des Orgelbauers Johann Gottlob Trampeli aus Adorf eingesetzt. Sie wurde 1925 umgebaut und umfasst seitdem 39 Register, drei Manuale und ein Pedal. Das Altargemälde von 1822 zeigt die Grablegung Christi und stammt von Ehregott Grünler.

Kleinere Sanierungsarbeiten

Im Jahr 1870 wurde die Kirche mit vier neuen Bronzeglocken ausgestattet, die bis zum Ersten Weltkrieg in der Kirche verblieben, dann aber eingeschmolzen wurden. Sie wurden 1920 durch drei Stahlgussglocken mit einem Gewicht von 3,25 Tonnen, 1,45 Tonnen und 0,85 Tonnen ersetzt. 1903 wurde der Innenraum erneuert, wobei die Malereien im Zeitgeschmack abgeändert wurden. Der Turmknopf wurde 1911 vergoldet. 1984 wurden die Emporen saniert.

Umfassende Sanierung nach 1990

Am 19. Oktober 1989 fand in der Kirche der erste Volksdonnerstag statt, der in Zeulenroda die Demonstrationen gegen das DDR-Regime einleitete.

1990 musste die Kirche wegen starkem Befall mit Echtem Hausschwamm gesperrt werden. 1991/1992 wurde der Turm gesichert. 1993/1994 folgte die Erneuerung des Daches und 1996 begannen die Sanierungsarbeiten am Turm, die mit dem Aufsetzen der neuen Turmhaube 1999 beendet wurden. 2004 begann die Sanierung des Innenraums, wobei unter anderem ein neues Kirchengestühl angeschafft wurde. Bestandteil der Renovation war das Anbringen eines modernen Freskos durch den Altenburger Maler Tilman Kuhrt im Jahr 2005. Modern, lebensgroß und in Pastelltönen sind die zwölf Apostel und Szenen aus dem Neuen Testament dargestellt. Zu verdanken ist die Entstehung dieser Fresken sowie der Hauptteil der Restaurierung von Kirche und Orgel dem thüringischen Unternehmer Hans B. Bauerfeind, der insgesamt 500.000 Euro spendete. Beendet wurden die Sanierungsarbeiten 2005 mit einem neuen Außenanstrich, sodass die komplett sanierte Kirche nach fast zehn Jahren Bauarbeiten am 21. August 2005 wieder eingeweiht werden konnte.

Quellen

  • Kurzer Abriß der Geschichte der Dreieinigkeitskirche Zeulenroda; Informationsblatt der Kirchgemeinde

Weblinks

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