Douglas Coupland

Douglas Coupland
Douglas Coupland

Douglas Coupland (* 30. Dezember 1961 in Rheinmünster-Söllingen) ist ein kanadischer Schriftsteller und Bildender Künstler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Douglas Coupland wurde auf einem NATO-Stützpunkt in Deutschland geboren und wuchs in Vancouver in British Columbia auf, wo er 1984 am Emily Carr College of Art and Design ein Bildhauerei-Studium abschloss. Bis 1986 folgten Auslandsaufenthalte in Italien und Japan. An der Universität von Hokkaidō besuchte Coupland Kurse in Produktdesign. Nach Kanada zurückgekehrt stellte er seine Arbeiten 1987 unter dem Titel „The Floating World“ in der Vancouver Art Gallery aus. In den späten Achtzigern begann er für lokale Magazine zu schreiben. Daraus resultierte sein Erstlingswerk Generation X, welches ihn schlagartig berühmt machte und zum Sprachrohr einer Generation werden ließ. Zahlreiche weitere Veröffentlichungen untermauerten den Status des Kultautors. Daneben arbeitet er nach wie vor an Skulpturen und Installationen. 2004 schuf er das „Canada House“, eine Installation, die sich mit Stereotypen kanadischer Identität anhand von Alltagsgegenständen auseinandersetzte. 2005 schrieb er außerdem das Drehbuch zu dem Film „Everything's Gone Green“. Im selben Jahr outete sich Coupland als homosexuell.

Werk

Sein 1991 erschienener Roman Generation X wurde ein Welterfolg, der Titel wurde zum sprichwörtlichen Begriff und namensgebend für eine vom Konsumwahn abgestoßene Bewegung. Das Buch schildert in anekdotenhafter Form den Selbstfindungsprozess dreier exemplarischer Vertreter der Generation X und ihr Streben, der zunehmenden Kommerzialisierung ein eigenes Wertesystem entgegenzustellen.

1992 folgte der Roman Shampoo Planet. In ihm wird eine Jugend dargestellt, die Statussymbole und Karrieredenken in den Vordergrund stellt, damit allerdings in starkem Widerspruch zu den der Hippie-Generation zugehörigen Eltern steht.

Das 1993 erschienene Life After God schildert episodenhaft die Existenzängste der Generation X: Atomare Bedrohung, Zerstörung der Umwelt, Tod und die Suche nach Gott charakterisieren die assoziativ geformte Erzählung.

1995 veröffentlichte Coupland den satirischen Roman „Microserfs“ (von engl. serf, Leibeigener) über die Angestellten des Microsoft-Konzerns, der gleichzeitig den IT-Boom der Neunziger parodiert. Er erschien 1996 auf Deutsch unter dem Titel Microsklaven.

1996 publizierte Coupland den Essay-Sammelband „Polaroids From The Dead“ (deutsch: Amerikanische Polaroids, 1998), in dem er abermals die gesellschaftlichen Veränderungen der Dekade unter die Lupe nahm.

Girlfriend in a Coma markierte eine Abkehr von Couplands lakonischem Schreibstil. Das 1998 auf Deutsch erschienene Buch ist ein apokalypisches Märchen, welches die gescheiterten Träume der Protagonisten thematisiert.

2001 folgte (Miss Wyoming; englische Ausgabe 1999).

Eleanor Rigby greift 2004 abermals das Motiv radioaktiver Strahlung auf und erzählt die Geschichte einer Mittdreißigerin, deren Leben aus den gewohnten Bahnen bricht, nach dem ihr Sohn, den sie nach der Geburt zur Adoption frei gab, nach 20 Jahren in ihr Leben tritt.

Bei The Gum Thief (engl., 2007) rekrutiert sich das Personal aus den Angestellten und Kunden eines Büroartikel-Großmarkts. In die Haupterzählung eingewoben ist der fiktive Roman „Glove Pond“, den einer der Angestellten angelehnt an die Ereignisse seiner Kollegen Kapitel für Kapitel fortschreibt. In der Haupterzählung geht es darum, dass zwei Menschen am Tiefpunkt angekommen sind und sich dessen bewusst werden. Dann nehmen sie das ihnen entglittene Leben wieder in die Hand: Der eine, indem er den Roman „Glove Pond“ schreibt, die andere, indem sie ein Studium beginnt.

2009 veröffentlichte Coupland den Roman Generation A. Rückgreifend auf seinen Debüt mit Generation X unternimmt Coupland hier erneut den Versuch das Lebensgefühl einer zunehmend individualisierten Generation zwischen Youtube, Google und Twitter zu dokumentieren. Zu diesem Zweck integriert die Erzählung zahlreiche stilistische und gestalterische Elemente des Web 2.0. Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft: Bienen gelten als weltweit ausgestorben bis unvermittelt fünf Personen, verstreut über den gesamten Erdball, gestochen werden. Die fünf Protagonisten werden kurz nach diesem Vorfall auf abenteuerliche Weise gefangen genommen, isoliert, schließlich an einem entlegenen Ort zusammengebracht. Es gilt herauszufinden, was die Bienen dazu animierte, eben diese Personen zu stechen.

In Player One beschreibt Coupland das Zusammentreffen verschiedener Charaktere in einer Flughafenbar. Ein nicht näher beschriebener Zwischenfall sorgt dafür, dass sie von der Außenwelt abgeschnitten sind und so ihre Verhaltensweisen und Einstellungen teils drastisch ändern.

Publikationen

Romane

Andere

Weblinks


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