Douglas (Dynastie)

Douglas (Dynastie)
Clan-Abzeichen
Wappen der Earls of Douglas

Das Geschlecht der Douglas, (gälisch dubh glas: „dunkles Wasser”), kommt ursprünglich aus Schottland und lässt sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Ursprungsort der Familie ist angeblich Douglasdale in Lanarkshire. Die Familie teilte sich später in zwei Linien auf, in eine „Schwarze“ unter der Führung der Earls of Douglas und in eine „Rote“, die von den Earls of Angus angeführt wurde. Im Wappen der Familie befindet sich ein einbalsamiertes Herz, dessen Bedeutung auf James Douglas und Robert the Bruce zurückgeht, da Sir James versprochen hatte, das Herz des Schottenkönigs ins Heilige Land zu bringen, doch er kam nur bis Spanien und fiel dort. Seitdem befindet sich das Abbild des Herzens von König Robert I. in dessen Familienwappen.

Inhaltsverzeichnis

Die schwarze Linie

Sir James Douglas, der auch der „Schwarze Douglas“ genannt wurde, nahm für Robert the Bruce erfolgreich an vielen Schlachten teil, es sollen, laut der Legende, an die 70 gewesen sein. Nach der Schlacht von Bannockburn im Jahre 1314 erhielt er vom schottischen König zahlreiche Ländereien und setzte damit den Grundstock für das lange Fortbestehen seiner Familie. Sein Neffe William Douglas erbte den Familienbesitz und erhielt zusätzlich 1358 den Titel eines 1. Earl of Douglas vom neuen König David II. (Schottland). Damit war er Begründer der schwarzen Linie der Douglas.

James Douglas, 2. Earl of Douglas, war der Sohn von William Douglas und fiel 1388 im Kampf gegen die Engländer. Da er keinen Erben hinterließ, fiel seine Earlwürde an Archibald Douglas, 3. Earl of Douglas, dessen Macht später die des Königs von Schottland übertraf. Der Sohn von Archibald, Archibald Douglas, 4. Earl of Douglas, kam in Frankreich, ebenfalls im Krieg, um. Er kämpfte dort im Hundertjährigen Krieg mit. Die schwarze Linie endete daraufhin mit William Douglas, 8. Earl of Douglas, der bei Stirling von König Jakob II. (Schottland) erstochen wurde. William stellte sich damals gegen die sozialen Reformpläne des Königs, doch dieser bezichtigte die Familie Douglas des Verrats und konfiszierte dessen Güter und Besitzungen. William war zwar nicht der allerletzte Douglas, doch sein Bruder James Douglas, 9. Earl of Douglas, wurde all seiner Besitzungen beraubt und floh nach England, bevor er das gleiche Schicksal wie sein Bruder erleiden musste. Nach James spektakulärer Flucht im Jahre 1455 hörte man von diesem nichts mehr und die „Schwarzen Douglas“ gelten seitdem als ausgestorben.

Tartan der Familie Douglas aus dem Vestiarium Scoticum

Die rote Linie

Der Begründer der „Roten Douglas“ war George Douglas, 1. Earl of Angus, ein unehelicher Sohn von William, 1. Earl of Douglas. Dieser heiratete Mary, die Tochter von König Robert III. (Schottland) und erhielt daraufhin den Titel eines Earl of Angus. Die nächsten Nachkommen zeugen aber nur kaum von Interesse, der berühmteste aus dieser Linie war Archibald Douglas, 6. Earl of Angus, der Margaret Tudor heiratete, die Witwe von König Jakob IV. (Schottland) und die Schwester von König Heinrich VIII. (England). Aus dieser Ehe ging Lady Margaret Douglas hervor, die später den schottischen Adeligen Matthew Stuart, Earl of Lennox und damit einen Spross aus dem schottischen Königshaus der Stuarts heiratete. Ihr gemeinsamer Sohn Henry Stewart, Lord Darnley heiratete später Maria Stuart und war der Vater des späteren Königs Jakob I. von England und Schottland (Jakob VI.).

Der nächste erwähnenswerte „Rote Douglas“ war William Douglas, 11. Earl of Angus, der 1603 zum Marquess of Douglas erhoben und dessen Urgroßenkel Archibald Douglas 1703 sogar zum Herzog von Douglas (Duke of Douglas) ernannt wurde. Das Herzogtum erlosch mit diesem aber gleich wieder. Die Titel Marquess of Douglas und Earl of Angus gingen damit an die Herzöge von Hamilton, die Ländereien der Familie fielen an die Earls of Home. Jüngere Mitglieder aus der roten Linie waren John Sholto Douglas, 9. Marquess of Queensberry und Alec Douglas-Home, der später von 1963 bis 1964 britischer Premierminister war. Dennoch zählt man das Ende der reinen Blutslinie der „Roten Douglas“ auf das Todesdatum des Herzogs von Douglas. Er war der letzte Douglas, der über die vollen Familienbesitzungen herrschte. Nach ihm wurde alles aufgeteilt, und die rote Linie der Douglas vermischte sich mit anderen Adelsgeschlechtern zu neuen.

Überblick

Siegel des William, 1. Earl of Douglas mit der Darstellung des Herzens von Robert Bruce

Earls of Douglas

Earls of Angus

Marquesses of Douglas

Earls of Morton

James, 4. Earl of Morton, Regent von Schottland
  • William Douglas, 7. Earl of Morton
  • Robert Douglas, 8. Earl of Morton
  • William Douglas, 9. Earl of Morton
  • James Douglas, 10. Earl of Morton
  • James Douglas, 11. Earl of Morton
  • Robert Douglas, 12. Earl of Morton
  • George Douglas, 13. Earl of Morton
  • James Douglas, 14. Earl of Morton
  • Sholto Charles Douglas, 15. Earl of Morton
  • George Douglas, 16. Earl of Morton
  • George Sholto Douglas, 17. Earl of Morton
  • Sholto John Douglas, 18. Earl of Morton
  • Sholto George Douglas, 19. Earl of Morton
  • Sholto Charles Douglas, 20. Earl of Morton
  • John Charles Sholto Douglas, 21. Earl of Morton

Earls of Queensberry

Queensberry-Monument in Dumfries

Herzöge von Queensberry

Marquesses of Queensberry

  • Charles Douglas, 6. Marquess of Queensberry
  • John Douglas, 7. Marquess of Queensberry
  • Archibald Douglas, 8. Marquess of Queensberry
  • John Sholto Douglas, 9. Marquess of Queensberry
  • Percy Douglas, 10. Marquess of Queensberry
  • Francis Archibald Douglas, 11. Marquess of Queensberry
  • David Harrington, 12. Marquess of Queensberry

Deutschland

Ein Zweig der Familie besteht in Deutschland. Durch die Ehe mit einer unehelichen Tochter des badischen Großherzogs Ludwig I. gelangte dieser Familienzweig 1827 in den Besitz des Schlosses Langenstein (Gemeinde Orsingen-Nenzingen) unweit des Bodensees[1]. Er verfügt über umfangreiche Besitzungen vor allem im Hegau, im Oberen Donautal und im nordbadischen Gondelsheim.[2]

Ein weiterer in Deutschland tätiger Spross der Familie war Hugo Sholto Oskar Georg von Douglas.

Quellen

  1. Archivalia: Wie ist Christoph Graf Douglas mit den Badenern verwandt?
  2. http://worldroots.com/brigitte/royal/axeldouglasarticle1943.htm (Link nicht mehr abrufbar)

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