Dortmund Hauptbahnhof

Dortmund Hauptbahnhof
Dortmund Hauptbahnhof
Der Bahnhof
Daten
Kategorie 1
Betriebsart Kreuzungsbahnhof
Bahnsteiggleise 16
Reisende/Tag 130.000 [1]
Abkürzung EDO
Eröffnung 1847
Lage
Stadt Dortmund
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 31′ 3″ N, 7° 27′ 32″ O51.51757.4588888888889Koordinaten: 51° 31′ 3″ N, 7° 27′ 32″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen

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Dortmund Hauptbahnhof ist ein ICE-Fernbahnhof, zählt für den Personenverkehr zu den wichtigsten Eisenbahnknotenpunkten in Deutschland und besitzt 16 Bahnsteiggleise. Er wird täglich von etwa 130.000 Reisenden frequentiert und gehört als einer der größten Hauptbahnhöfe Deutschlands zu den 20 Bahnhöfen der höchsten Bahnhofskategorie der DB Station&Service. Zu den Betriebseinrichtungen zählt auch der im Osten Dortmunds an der Strecke nach Hamm gelegene Abstellbahnhof Dortmund Bbf. Unter dem eigentlichen Hauptbahnhof befindet sich die gleichnamige Stadtbahn-Station, an der vier der acht Dortmunder Stadtbahn-Linien halten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seine Ursprünge hat der Dortmunder Hauptbahnhof in dem Bahnhof der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft, welcher am 15. Mai 1847 nördlich des Stadtzentrums eröffnet wurde. Zwei Jahre später schloss die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft ihren als reinen Kopfbahnhof betriebenen Bahnhof südlich an den bestehenden Bahnhof an, hier endeten die Stammstrecke nach Elberfeld (heute Wuppertal), die Strecke nach Soest (ab 1855) und die Ruhrgebietsstrecke nach Duisburg und Oberhausen (ab 1860).

Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude in Insellage, mit Zufahrt vom Burgtor, wurde 1910 durch einen großzügigen Neubau am jetzigen Ort ersetzt. Die Einweihung des neuen Bahnhofs fand am 12. Dezember 1910 statt. Die Gleise wurden höher gelegt, um die Behinderung des Straßenverkehrs durch beschrankte Bahnübergänge zu beenden. Dieser zweite Dortmunder Hauptbahnhof war bei seiner Eröffnung einer der größten des damaligen Deutschen Reichs. Am 6. Oktober 1944 wurde dieser Bahnhof in einem Bombenangriff der Alliierten zerstört.

Das Empfangsgebäude des Dortmunder Hauptbahnhofs wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1952 durch einen Zweckbau ersetzt. Er gilt als unscheinbar, beherbergt aber bedeutende Glas-Motiv-Fenster aus der ehemaligen Arbeitswelt Dortmunds. Fünf große Glasbilder dokumentierten Dortmunds Wirtschaft. In der Mitte eines, das die Stadt als eine der Arbeit vorstellte, links und rechts eingerahmt von einem Stahlwerker, einem Hochofenarbeiter, einem Bierbrauer und einem Brückenbauer. Im Zuge der Umbauarbeiten des Bahnhofs wurden die Glasbilder demontiert und zur Ausstellung in das Hattinger Industriemuseum Henrichshütte verbracht. Sie wurden durch originalgetreue Kopien ersetzt [2].

Im Empfangsgebäude des Dortmunder Hauptbahnhofs war ursprünglich ein Kino untergebracht. Seit 1986 existierte in diesem ehemaligen Kino die Discothek Live Station. Im April 2009 schloss die Diskothek im Zuge der Vorbereitungen des Umbaus endgültig.



Umbau und Sanierung

Dortmund Hauptbahnhof
Dortmund HBF vom RWE Tower aus
Empfangsgebäude während der Umbauphase, Februar 2010

Ein Neubau des Dortmunder Hauptbahnhofs ist seit 1997 in der Diskussion. Die ursprüngliche Planung einer Überbauung in Form eines „überdimensionierten Ufos“ (80.000 Quadratmeter Nutzfläche) wurde verworfen.

Am 7. Oktober 1998 war eine entsprechende Absichtserklärung zwischen der Deutschen Bahn, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Westdeutschen Immobilienbank unterzeichnet worden. Das 850-Millionen-DM-Projekt sollte bis 2002 fertiggestellt werden.[3]

Nachdem die Pläne für das so genannte „Dortmunder Ufo“ nicht weiter verfolgt wurden, wurde Anfang 2001 mit dem Einstieg der portugiesischen Investorengruppe Sonae Imobilia ria ein neuer Investor gefunden. Das 1,2-Milliarden-DM-Projekt sollte bis 2006 realisiert werden, neue Entwürfe von Architekturbüros im ersten Quartal 2001 vorliegen.[4] Der Neubau wurde als 3do bezeichnet. 75 Millionen Euro Bundes- sowie 55 Millionen Euro Landesmittel waren zugesichert. Geplant waren 36.000 Quadratmeter Einzelhandels- und 26.500 Quadratmeter Entertainment-Flächen. Am 3. Februar 2006 hatte die Außenstelle Essen des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) den Planfeststellungsbeschluss für „3do“ gefasst. Am 28. Februar 2007 gab die Deutsche Bahn bekannt, dass der Investor den Vertrag endgültig nicht unterschreiben wolle.

Durch das zweimalige Scheitern eines Neubaus besteht auf dem Dortmunder Hauptbahnhof ein erhebliches Investionsdefizit. Nur die Kopfbahnsteige (Gleise 2–5) und der Bahnsteig zu den S-Bahnlinien S1 und S2 (Gleise 6–7) verfügen über eine Aufzuganlage. Bei allen anderen Bahnsteigen kann statt eines öffentlichen Aufzugs – nur auf Anfrage – der Lastenaufzug genutzt werden. Dieser ist aber nicht in den Fußgängerbereich des Hauptbahnhofs eingebunden.

Der Umbau und die Sanierung des Dortmunder Hauptbahnhof begannen im Sommer 2009.

In einer ersten Bauphase wurde zunächst das Empfangsgebäude und zugehörige Betriebsflächen entkernt. Während der Bauarbeiten war das Reisezentrum der DB sowie ein Restaurant einer Fast-Food-Kette in Containern vor dem Bahnhof untergebracht. Das Bundespolizeirevier und die Bahnhofsmission waren ebenfalls in Containern an der Nordseite untergebracht.

Am 17. Juni 2011 wurde die erste Bauphase formal abgeschlossen. Von den Gesamtkosten in Höhe von 23 Millionen Euro trugen der Bund 13,3 Millionen Euro, das Land 1,4 Millionen Euro sowie die Deutsche Bahn 8,3 Millionen.[5]

In einer zweiten Bauphase, die 2014 beginnt und nicht vor 2017 abgeschlossen sein wird[6], sollen dann der Bahnhofstunnel und die Zugänge zu den Gleisen erneuert werden. Dortmund ist einer der wenigen Großstadtbahnhöfe, in denen der Zugang zu den Gleisen noch nicht barrierearm gestaltet ist. Im Zuge dieser Umbauarbeiten soll auch der östliche Bahnhofstunnel mit Zugang zur Stadtbahn neu gestaltet werden. Zeitgleich soll zudem die Anbindung des Rhein-Ruhr-Express erfolgen[7]. Im Dortmunder Hauptbahnhof ist hier eine umfassende Umgestaltung des Spurplans projektiert.

Bedienung

Fernverkehr

Alle Züge des Schienenpersonenfernverkehrs, die Dortmund Hbf bedienen, werden von der DB Fernverkehr AG betrieben.


Linie Zugverlauf Taktfrequenz
ICE 10 Berlin – Hannover – Bielefeld – Hamm (Westf) – DortmundEssen – DuisburgDüsseldorf ( – Köln/Köln Messe/Deutz – Köln/Bonn Flughafen)
Ein Zug von Köln Hbf weiter nach Bonn – Koblenz – Trier
Stundentakt
ICE 31 Kiel – Hamburg – Bremen – Osnabrück – Münster (Westf) – Dortmund – (Essen – Duisburg/Hagen – Wuppertal) – Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – Frankfurt (Main) Flughafen Fernbf – Frankfurt (Main) – (Würzburg – Nürnberg – Regensburg/Mannheim – Karlsruhe – Offenburg – Freiburg (Breisgau) – Basel) Einzelne Züge
ICE 41 Hannover – Bielefeld – Hamm (Westf) – Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln Messe/Deutz – Frankfurt (Main) Flughafen Fernbf – Frankfurt (Main) – Würzburg – Nürnberg – München Einzelne Züge
ICE 42 (Hamburg – Bremen – Münster (Westf) ) – Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Frankfurt (Main) Flughafen Fernbf – Mannheim – Stuttgart – Ulm – Augsburg – München Zweistundentakt
ICE 43 Hannover – Bielefeld – Hamm (Westf) – Dortmund – Hagen – Wuppertal – Köln – Frankfurt (Main) Flughafen Fernbf – Mannheim – Karlsruhe ( – Offenburg – Freiburg (Breisgau) – Basel) Einzelne Züge
ICE 91 Dortmund – (Essen – Duisburg) / Hagen – Wuppertal – ) Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – Frankfurt (Main) Flughafen Fernbf – Frankfurt (Main) – Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Passau – Linz – Wien Einzelne Züge
IC 30 ((Ostseebad Binz – ) Stralsund – Rostock) / (Westerland (Sylt) – Hamburg Dammtor – ) Hamburg – Bremen – Osnabrück – Münster (Westf) – Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart Zweistundentakt
IC 31 (Kiel – ) Hamburg – Bremen – Osnabrück – Münster (Westf) – Dortmund – Hagen – Wuppertal – Solingen – Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – Frankfurt (Main) Flughafen Fernbf – Frankfurt (Main) ( – Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Passau) Zweistundentakt
IC 32 (Berlin Südkreuz – Wolfsburg – Hannover – Bielefeld – Hamm (Westf) – ) Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart – Ulm ( – Lindau – Bludenz – Innsbruck) Vierstundentakt
IC 51 (Ostseebad Binz – ) Stralsund – Berlin – Halle (Saale) – Erfurt – Kassel-Wilhelmshöhe – Paderborn – Hamm (Westf) – Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf ( – Köln) Zweistundentakt
IC 55 Leipzig – Halle (Saale) – Magdeburg – Braunschweig – Hannover – Bielefeld – Hamm (Westf) – Dortmund – (Essen – Duisburg – Düsseldorf / Hagen – Wuppertal – Solingen – ) Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart – Ulm ( – Kempten (Allgäu) – Oberstdorf) Zweistundentakt

Mit insgesamt 297 Ankünften und Abfahrten regelmäßig verkehrender Fernzüge pro Tag nahm der Hauptbahnhof Dortmund im Sommerfahrplan 1989 Rang 6 der bedeutendsten Knoten im Netz der Deutschen Bundesbahn ein.[8]

Regionalverkehr

Linie Bezeichnung Zuglauf Taktfrequenz Betreiber
RE 1 NRW-Express (Paderborn –) Hamm (Westf) – Kamen – DortmundBochumEssen – Mülheim (Ruhr) – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf – Leverkusen Mitte – Köln – Düren – Eschweiler – Stolberg (Rheinland) – Aachen Stundentakt DB Regio NRW
RE 3 Rhein-Emscher-Express Hamm (Westf) – Kamen – DortmundCastrop-Rauxel – Wanne-Eickel – GelsenkirchenEssen-Altenessen – Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf Stundentakt eurobahn
RE 4 Wupper-Express Dortmund – Witten – Hagen – Wuppertal – Düsseldorf – Neuss – Mönchengladbach – Herzogenrath – Aachen Stundentakt DB Regio NRW
RE 6 Westfalen-Express Minden (Westf) – Herford – Bielefeld – Hamm (Westf) – Kamen – Dortmund – Bochum – Essen – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf Stundentakt DB Regio NRW
RE 11 Rhein-Hellweg-Express Mönchengladbach – Krefeld – Duisburg – Essen – Bochum – Dortmund – Kamen – Hamm (Westf) Stundentakt DB Regio NRW
RE 57 Dortmund-Sauerland-Express DortmundFröndenberg – Arnsberg (Westf) – MeschedeBestwigWinterberg (Westf) Stundentakt
Bestwig – Winterberg (Westf): Zweistundentakt
DB Regio NRW
RB 43 Emschertal-Bahn DorstenWanne-Eickel – Herne – Dortmund Stundentakt NordWestBahn
RB 50 Der Lüner Münster (Westf) – Werne a d Lippe – Lünen – Dortmund Stundentakt eurobahn
RB 51 Westmünsterland-Bahn Enschede – Gronau (Westf) – Coesfeld (Westf) – Dülmen – Lünen – Dortmund Stundentakt
Lünen – Dortmund: Halbstundentakt
Prignitzer
RB 52 Volmetal-Bahn LüdenscheidBrügge (Westf)SchalksmühleHagenDortmund Stundentakt DB Regio NRW
RB 53 Ardey-Bahn DortmundSchwerte (Ruhr)Iserlohn Stundentakt
Dortmund – Schwerte (Ruhr): Halbstundentakt
DB Regio NRW
RB 59 Hellweg-Bahn Dortmund – Unna – Werl – Soest Halbstundentakt eurobahn
S 1 S-Bahn Rhein-Ruhr Dortmund – Bochum – Essen – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf – Hilden – Solingen 20-Minuten-Takt DB Regio NRW
S 2 S-Bahn Rhein-Ruhr Dortmund – Castrop-Rauxel – Herne – Wanne-Eickel – Gelsenkirchen – Essen / Essen-Altenessen – Duisburg
Ein Zug pro Stunde von Herne aus weiter nach Recklinghausen
20-Minuten-Takt DB Regio NRW
S 5 S-Bahn Rhein-Ruhr Dortmund – Witten – Wetter (Ruhr) – Hagen
Meistens als Linie S8 weiter nach Wuppertal – Düsseldorf – Mönchengladbach
Stundentakt
Dortmund– Witten: Halbstundentakt
DB Regio NRW

Stadtbahn Dortmund

Die unterirdischen Bahnsteige der Stadtbahn

Die Linien der Stadtbahn Dortmund werden betrieben durch die DSW21.
Ab Dortmund Westfalenhallen verkehrt die Linie U45 weiter als U46 nach Brunnenstraße, bei Veranstaltungen bis Stadion.

Linie Linienverlauf
U 41 Hörde Clarenberg – Hauptbahnhof – Brambauer Verkehrshof
U 45 Hauptbahnhof – Westfalenhallen
U 47 Westerfilde – Hauptbahnhof – Aplerbeck
U 49 Hacheney – Hauptbahnhof – Hafen

Einzelnachweise

  1. Reisen, Service und Shopping für täglich 125.000 Reisende und Besucher . Information auf bahnhof.de, abgerufen am 13. Dezember 2008
  2. http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/Alte-Bahnhofsfenster-wieder-neu-id2277732.html
  3. Meldung Neuer Hauptbahnhof für Dortmund. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 11/1998, ISSN 1421-2811, S. 451.
  4. Meldung Aktuelles in Kürze. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3/2001, ISSN 1421-2811, S. 106.
  5. DB Mobility Logistics AG (Hrsg.): Wiedereröffnung Empfangsgebäude Dortmund Hauptbahnhof. Presseinformation vom 17. Juni 2011.
  6. http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/Dortmund-Umbauarbeiten-nicht-vor-2017-beendet;art930,694339
  7. http://www.derwesten.de/nachrichten/wp/2009/11/9/news-140249011/detail.html
  8. Ralph Seidel: Der Einfluss veränderter Raumbedingungen auf Netzgestalt und Frequenz im Schienenpersonenfernverkehr Deutschlands, Dissertation an der Universität Leipzig, 2005, S. 46

Weblinks


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