Dortmund-Kurl

Dortmund-Kurl
Dortmund-Kurl
Stadt Dortmund
Koordinaten: 51° 33′ N, 7° 35′ O51.557.583333333333367Koordinaten: 51° 33′ 0″ N, 7° 35′ 0″ O
Höhe: 67 m ü. NN
Fläche: 2,15 km²
Einwohner: 3.640 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Apr. 1928
Postleitzahl: 44319
Vorwahl: 0231

Kurl (bis 1915 Courl nach der gleichnamigen Zeche) ist ein nordöstlich gelegener Stadtteil von Dortmund und gehört zum Stadtbezirk Dortmund-Scharnhorst. Der Ort liegt auf einer Höhe von 67 m ü. NN. Kurl wird oft zusammen mit seinem Nachbarstadtteil Husen als Husen-Kurl bezeichnet, da beide Stadtteile nahtlos ineinander übergehen. Kurl gehört zu den bevorzugten und äußerst ländlichen Wohnlagen Dortmunds.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Haus Kurl

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1189. Kern der Ansiedlung war das Haus Kurl, ein Herrensitz am Körnebach, der lange Zeit die einzige Ansiedlung an einer alten Verbindungsstraße zwischen Hellweg und Ruhr sowie der Lippe war. Nach der Reformation wurde die Kurler Gemeinde wie die der umliegenden Dörfer evangelisch, doch schon 1619 kehrte man zum katholischen Glauben zurück. Lange Zeit blieb Kurl die einzige katholische Gemeinde im Umkreis und ist bis heute überwiegend katholisch geprägt.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Kurl ein kleiner Ort mit weniger als zwanzig Haushalten. Erst die Gründung der Zeche Kurl in Husen und Kurl brachte einen großen Anstieg der Einwohnerzahl; der Bergbau wurde zur Haupteinnahmequelle. 1906 erwarb die Bergbau-Firma C. Deilmann in Kurl ein Grundstück und errichtete neue Fertigungshallen, in denen viele Menschen Beschäftigung fanden.

Am 2. September 1915 wurde die Gemeinde Courl in Kurl umbenannt. Am 1. April 1928 wurde sie nach Dortmund eingemeindet.[1]

Bevölkerung

In Kurl leben heute (alle nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2010) 3640 Einwohner (= 1755 Männer und 1885 Frauen). Zur Sozialstruktur der Kurler Bevölkerung ist zu sagen: Die Minderjährigenquote von 20,5 Prozent liegt leicht über dem Dortmunder Durchschnitt von 20,1 Prozent; die Altenquote von 42,1 Prozent liegt deutlich über dem Stadtdurchschnitt von 31,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote von 7,4 Prozent liegt deutlich unter dem Dortmunder Schnitt von 13,4 Prozent. Der Ausländeranteil ist mit 3,8 Prozent einer der niedrigeren Dortmunder Werte. Das durchschnittliche Einkommen liegt etwa 10 Prozent über Dortmunds Durchschnitt.

Kurls Werte weichen sehr von den, des übrigen Dortmunder Nordens ab, und ähneln eher den, des reicheren Dortmunder Südens. Neben Kurl trifft das im Norden nur auf den Nachbarstadtteil Husen, Grevel, den Süden Lanstrops, Brechten und Holthausen zu.

Kurl ist eine der wenigen CDU-Hochburgen in Dortmund. Jedoch liegt der Stadtteil im gemeinsamen Wahlbezirk mit dem eher sozialdemokratisch geprägten Husen. Aus diesem Grunde erreichte bei den Ratswahlen meistens die SPD einen höheren Stimmanteil.

Infrastruktur

In Kurl findet sich der Bahnhof Kurl auf der Magistrale Dortmund–Hamm, das St.-Elisabeth-Krankenhaus, einiges an Gewerbe und auch noch landwirtschaftliche Betriebe. Kurl ist eine grüne Stadtrandlage, die noch in großen Teilen vom Charakter der Bauernschaften geprägt ist. Im Süden Kurls überwiegen Einfamilienhäuser und Reiheneigenheime. Im Norden befindet sich die waldnahe Einfamilienhaussiedlung rund um die "Lange Wiese", sowie die Zechenhäuser der Zeche Kurl.

In östlicher Richtung zur Stadtgrenze nach Kamen-Methler liegt der Kurler Busch, ein Wald- und Naherholungsgebiet.

Sehenswürdigkeiten

St. Johannes Baptist

Katholische Kirche

In der schlichten einschiffigen Kirche von Kurl aus dem 18. Jahrhundert findet sich ein kaum beachteter Taufstein aus romanischer Zeit (etwa 1. Hälfte 12. Jahrhunderts). Naive Skulpturen, einer frühe Entwicklung, überziehen die zylindrische Wandung, auf der der Eindruck eines Teppichmusters entsteht. Man erkennt zwei- und vierbeinige Tiere, Engel in primitiver Frontalität, stilisierte Pflanzen, Rosettenkombinationen. Ein unterer Fries besteht aus Stern- und Kreuzmustern, einen der oberen bildet einschlangenartiges, geflügeltes Wesen mit gewelltem Leib. Als obere und untere Abschlüsse finden sich Tauwülste, die - verdoppelt und flacher behandelt - auch als senkrechte Abgrenzungen der Bildfelder dienen, In ihrer Art erinnern die Skulpturen an die Kapitellplastik in der Kapelle von Drüggelte, ein Zusammenhang erscheint nicht ausgeschlossen.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.

Weblinks

 Commons: Dortmund-Kurl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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