Doom

Doom
Doom, gespielt auf einem OLPC One Laptop Per Child.

Doom (engl. ‚Verhängnis‘, ‚Verderben‘, ‚Verdammnis‘, ‚Untergang‘ oder ‚böses Schicksal‘) ist eine Ego-Shooter-Computerspiele-Serie. Der erste Teil wurde am 10. Dezember 1993 von id Software veröffentlicht. Wegen der 3D-Grafik und des kommerziellen Erfolgs gilt der Titel als Meilenstein im Bereich der Computerspiele.

In Deutschland standen Doom und Doom II – Hell on Earth seit Mai 1994 bzw. Dezember 1994 auf der Liste für jugendgefährdende Medien der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) und durften im nachfolgenden Zeitraum in Deutschland nicht geschäftlich beworben werden. Am 4. August 2011 wurden die Spiele nach einem Antrag des Rechteinhabers von der Liste gestrichen[1][2][3]. Lediglich die amerikanische Version von Doom II verbleibt auf der Liste, da sich dort zwei aus dem indizierten und bundesweit beschlagnahmten Spiel Wolfenstein 3D übernommene Levels finden. Die USK erteilte den für den deutschen Markt bestimmten Spielen am 30. August 2011 eine Altersfreigabe ab 16 Jahren.

Inhaltsverzeichnis

Doom

Doom
Doom-logo.gif
Doom-Logo von der Verkaufsbox (gestaltet von Don Ivan Punchatz).
Entwickler id Software
Publisher Cdv Software Entertainment, Pearl Agency
Erstveröffent-
lichung
1993
Plattform(en) 3DO, Apple Macintosh, Atari Jaguar, Game Boy Advance, IBM-PC-kompatible (Linux, Microsoft Windows 95, MS-DOS, Nintendo DS, Nintendo 64, QNX), IRIX, NeXTStep, PlayStation, Sega 32X, Sega Saturn, Solaris, Super Nintendo Entertainment System, Xbox, Xbox 360 und Source-Ports für weitere Plattformen
Genre Ego-Shooter
Thematik Science-Fiction
Spielmodi Einzelspieler, Mehrspieler
Steuerung Tastatur
Systemminima DOS: Intel 386 oder vergleichbarer Prozessor, 4 MB RAM, VGA Grafik, Sound Blaster Pro™ oder vergleichbare Soundkarte (alternativ kann auch der Systemlautsprecher genutzt werden)
Medien CD-ROM, ursprünglich 3,5"-Diskette, Steam, Download,
Sprache Englisch
Altersfreigabe
USK ab 16 freigegeben
PEGI ab 16+ Jahren empfohlen

Der erste Teil von Doom wurde am 10. Dezember 1993 veröffentlicht. Später erschien eine Neuauflage von Doom unter dem Titel Ultimate Doom, die eine zusätzliche Episode (Thy Flesh Consumed) enthielt. Diese zusätzliche Episode ist nach wie vor als Patch für die normale Version mit drei Episoden gratis verfügbar.

Handlung

Von der Union Aerospace Corporation (UAC) durchgeführte Teleportationsexperimente auf den beiden Marsmonden Phobos und Deimos öffnen ungewollt ein Portal zur Hölle. Dämonen besetzen die Forschungseinrichtungen, Menschen werden getötet oder in Zombies verwandelt. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Space Marines, der sich zu Beginn des Spieles auf dem Mond Phobos befindet. Im weiteren Verlauf erweitert sich das Arsenal um Kettensäge, Pistole, Flinte, Gatling-Gewehr, Raketenwerfer, Plasmagewehr sowie die fiktive BFG9000 (laut Entwicklern Abkürzung für Big Fucking Gun, oder Bio Force Gun im Doom-Film). Nachdem der Spieler das experimentelle Portal auf Phobos erreicht hat, teleportiert er sich von dort aus nach Deimos. Dieser zweite Marsmond befindet sich jedoch inzwischen nicht mehr in der Umlaufbahn des Planeten, sondern in der Höllendimension, aus der die angreifenden Monster stammen. Nachdem er auch die dortigen Einrichtungen von den Dämonen befreit hat, begibt sich der Spieler direkt in die Hölle, um den Urheber der dämonischen Invasion zu finden.

Alle Gegner, die dem Spieler im Verlauf des Spiels begegnen, sind Kreaturen der Hölle, und der Spieler ist in dieser bedrohlichen Umgebung ganz auf sich allein gestellt. Zusätzlich zu den Kämpfen gibt es Rätselelemente, einfache Schlüssel- und Schalterrätsel werden mit einem ausladenden, oft nicht-linearen Leveldesign verbunden. Diese Kombination aus Kampf, Erkundung der Umgebung und einfachen Rätselaufgaben bildete die Grundstruktur des Gameplays für den klassischen Ego-Shooter.

Technik

Hauptartikel: Doom-Engine

Der Hersteller setzte zum damaligen Zeitpunkt neue Maßstäbe im Bereich der 3D-Grafik. Der erste Teil der Doom-Serie hat inzwischen Kultstatus erreicht.

Mit dem Binary Space Partitioning (BSP) war es möglich, große Levels auch für 386er PCs flüssig darzustellen.

Ein weiteres Feature von Doom erlaubt es, gegen maximal drei weitere Spieler über ein Netzwerk anzutreten bzw. im Team zu agieren. Doom war nicht das erste Computerspiel mit dieser Fähigkeit, verbreitete aber erfolgreich die Idee des Netzwerkspiels in der Zielgruppe der Computerspieler.

Musik

Ein laut Doomworld unterschätzter Aspekt des Spiels ist die von Bobby Prince komponierte Musik.[4] Es handelt sich hierbei um MIDI-Sequenzen, die Musikstücken aus dem Metal-Bereich, wie Rise von Pantera und Behind the Crooked Cross von Slayer, nachempfunden sind.[5]

Alterseinstufung

In Deutschland wurde Doom von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) wegen der Gewaltdarstellung indiziert. Dies wurde im Bundesanzeiger Nr. 100 vom 31. Mai 1994 bekannt gegeben. Im August 2011 wurde im Bundesanzeiger Nr. 131 vom 31. August 2011 die Listenstreichung verkündet.[1]

Des Weiteren enthält der Level Command Control ursprünglich eine räumliche Struktur, die in der Draufsicht die Form eines Hakenkreuzes hat. Ab Version 1.4 wurde dieses Detail verändert, so dass das Hakenkreuz nicht mehr enthalten ist.[6]

Vertrieb

Neben dem regulären Verkauf über Spiele-Läden wurde die erste Episode (Knee-deep in the Dead) von Doom nach dem Shareware-Prinzip gratis verteilt. Die zweite und dritte Episode (Shores of Hell und Inferno, welche in der Hölle spielt) waren nur in der kommerziellen Version enthalten. Der deutsche Vertrieb erfolgte durch CDV Software, Karlsruhe sowie durch Pearl Agency, Buggingen. PEARL Agency veröffentlichte damals zum Preis von 14,80 DM auch die Shareware-Version in einer Extra-Ausgabe der Zeitschrift DOS-Trend.

Doom heute

Doom-Veteranen haben es sich beim sogenannten Speed Running zur Aufgabe gemacht, das Spiel in möglichst kurzer Zeit durchzuspielen – derzeit liegt der Rekord für die erste Episode bei ca. 5 Minuten.[7]

Der Quelltext des Spieles wurde 1997 erstmals unter einer proprietären Lizenz freigegeben. 1999 wurde die Freigabe-Lizenz zur GNU General Public License geändert. Seit der Freigabe haben sich verschiedene Projekte des Programms angenommen und es auf andere Betriebssysteme portiert sowie Programmfehler und Beschränkungen der Grafik-Engine entfernt. Entwickelt wurde das Spiel von id Software ursprünglich auf dem Betriebssystem NeXTStep. Durch die Veröffentlichung des Quelltextes wurde das Spiel von Programmierern auf weitere Plattformen portiert, beispielsweise Amiga, Apple iPod, Atari ST/TT/Falcon, *BSD, Dingoo, Dreamcast, GP2X, GP32, Mac OS X, Palm OS, Pocket PCs, Nintendo DS, N770, PlayStation Portable,S60-Mobiltelefone, S80-Nokia Communicator und diverse MP3-Spieler im Rahmen des Rockbox-Projekts.

Doom ist mit Ausnahme von Deutschland mittlerweile auch über Xbox Live Arcade für die Xbox 360 erhältlich und bietet Vierspieler-Modi über Splitscreen oder Xbox Live. Auch über Steam wird das Spiel vertrieben.

Doom II: Hell on Earth

Doom II: Hell on Earth wurde am 10. Oktober 1994 veröffentlicht. Als Nachfolger von Doom unterscheidet es sich technisch kaum von diesem und bietet lediglich neue Levels, neue Texturen, einige neue Gegner und eine weitere Waffe, die doppelläufige Flinte.

Handlung

Doom II schließt von der Handlung her direkt an den Vorgänger an. Nachdem der vom Spieler gelenkte Space Marine aus der Hölle entkommen ist, begibt er sich zurück zu seiner Heimat auf die Erde. Dort muss er feststellen, dass die Dämonen auch hier schon die Oberhand gewonnen haben, und so macht er sich auf, die Erde vor den Geschöpfen der Hölle zu bewahren. Nachdem alle übrigen Menschen auf ein Raumschiff evakuiert wurden, macht sich der Spieler auf, um das Portal zu finden, durch das die Dämonen auf die Erde gelangt sind. Als er dieses schließlich im Herzen seiner Heimatstadt gefunden hat, stellt er fest, dass es sich nur von der anderen Seite aus verschließen lässt, und so betritt er ein weiteres Mal die Höllendimension, um die Erde zu retten.

Zu diesem Zweck stehen dem Spieler die gleichen Waffen wie im ersten Teil der Serie zur Verfügung. Zusätzlich gibt es eine doppelläufige Flinte, die mit der einläufigen Variante beliebig getauscht werden kann. Doom II besteht aus dreißig normalen und zwei „geheimen“ Levels. Die ersten 20 Levels spielen auf der von den Dämonen infiltrierten Erde, die restlichen in der Hölle. Dabei ist das „Schlüsselkarten-Suchen“ aus dem ersten Teil erneut gekonnt mit brachialer Action und ausladendem Leveldesign verbunden worden.

Musik

Die Musik zu Doom II orientiert sich wie die des Vorgängers an Metal-Stücken, wie South of Heaven von Slayer und Behind the Crooked Cross von Slayer, dem Intro zu After All (The Dead) von Black Sabbath, Them Bones und Adrian’s Asleep von Alice in Chains, nachempfunden sind.[8] Keith Murray von Console Arcade beschrieb die Musik zu Doom II als „‚chugga-chugga‘-MIDI-Klang“ und sah beim Hintergrund, der beim Beenden eines Levels angezeigt wird, Ähnlichkeiten zu einem Slayer-Schallplattencover.[9]

Alterseinstufung

Die US-Version von Doom II beinhaltet zwei geheime Levels, welche fast vollständige Kopien der Levels 1 und 9 aus Episode 1 von Wolfenstein 3D waren. Diese Levels wurden für die in Deutschland vermarktete Version entfernt, da der dargestellte Kern der Hölle von Nazis bevölkert wird und deshalb Hakenkreuze und Adolf-Hitler-Porträts zu finden sind. Am Ende dieser Level wartet aber „nur“ ein Cyberdämon auf den Spieler. Jedoch wurde Doom II wie sein Vorgänger wegen der Gewaltdarstellungen von der BPjS indiziert. Die Indizierung wurde wie die des Vorgängers im August 2011 aufgehoben. Das gilt nicht für die US-Version von Doom II, die aufgrund der enthaltenen Programmteile des beschlagnahmten Wolfenstein 3D nach wie vor indiziert ist.

Vertrieb

Doom II war nach dem Wolfenstein-3D-Sequel Spear of Destiny der zweite auf herkömmlichem Wege vertriebene Ego-Shooter des Unternehmens id Software. Andere Spiele wurden zuvor auf Shareware-Basis verteilt, um so eine kommerzielle Vollversion zu vermarkten.

Der deutsche Vertrieb erfolgte durch CDV Software, Karlsruhe.

Doom II heute

Auch für Doom II gibt es heute noch eine aktive Community. Viele Doom-Veteranen spielen auf Servern im Internet Deathmatch gegeneinander. Auch die sogenannte „Speedrun“-Szene existiert noch, schrumpft jedoch, da Technik und Gameplay veraltet sind. Compet-N ist die älteste Datenbank rund um Speedruns, bei denen einzelne Levels, Levelabschnitte oder das ganze Spiel – weltweit – in Bestzeiten mit unterschiedlichen Einschränkungen gespielt werden. 1998 wurde von Thomas „Panter“ Pilger zum ersten Mal ein Run auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad Nightmare aufgenommen. Es gibt offiziell acht Personen, die Doom II auf diesem Schwierigkeitsgrad gemeistert haben.

Heutzutage sind die Rekorde für Doom II in allen Kategorien kaum noch zu schlagen, deswegen bilden sich Communitys um einzelne Mods wie zum Beispiel Hell Revealed und Alien Vendetta.

Doom und Doom II verwenden dieselbe Engine, wodurch der Abschnitt über den freigegebenen Quelltext für beide Teile zutrifft.

Auf der QuakeCon 2009 wurde die bereits in Gerüchten oft aufgetauchte Portierung von Doom II für Xbox Live Arcade bestätigt.[10]

Final Doom

Bei Final Doom handelt es sich um einen von TeamTNT entwickelten und im Jahr 1996 offiziell von id Software veröffentlichten „Nachfolger“ zu Doom II. Final Doom beinhaltet zwei neue Episoden (TNT: Evilution und The Plutonia Experiment) mit je 32 Levels und basiert auf derselben Spiele-Engine wie bereits Doom II.

Final Doom ist eigenständig lauffähig und wurde zusammen mit der Portierung für Windows 95 (Doom95) verkauft. Es existieren jedoch auch DOS-Versionen, bei denen es sich um eine Modifikation der ursprünglichen Doom2.exe handelt. Mit Hilfe des Doom95-Startprogramms können alle Versionen von Doom (Doom Shareware/Doom/Ultimate Doom, Doom II, Final Doom/The Plutonia Experiment, Final Doom/TNT: Evilution) eingebunden und somit direkt unter Windows-Betriebssystemen gestartet werden. Dadurch sind auch höhere Bildschirmauflösungen möglich, wobei die Bitmaps der Waffen, Monster usw. die niedrige Standard-Auflösung behalten. Unter Windows 2000/XP und Vista ist die Maussteuerung für Doom95 allerdings ohne Funktion, da der veraltete VXD-Maustreiber nicht mehr unterstützt wird.

Neben der PC-Version ist Final Doom auch auf der PlayStation 1 erschienen. Diese Konsolenumsetzung enthält jedoch andere Levels und auch Reihenfolgen als die für den PC veröffentlichte Variante. Die Levels bestehen aus den Masterleveln für Doom II sowie in den Final Doom. Eine weitere Veränderung ist der eigens für die PlayStation-Version komponierte Soundtrack.

Doom 64

Das 1997 von Midway für die Spielkonsole Nintendo 64 veröffentlichte Doom 64 war nach Doom II der nächste eigenständige Teil der Doom-Serie. Midways ursprünglicher Titel für das Spiel war The Absolution, für die Veröffentlichung wählte man den Titel der Serie mit der Hinzufügung „64“, um damit die Exklusivität für das Nintendo 64 zu unterstreichen. Im Spiel selbst findet sich der alte Arbeitstitel The Absolution noch als Bezeichnung für den letzten Level. Eine Fortsetzung war ebenfalls geplant, wurde allerdings verworfen, da die Doom-Engine mittlerweile sehr in die Jahre gekommen war und man sich nun neueren Spielen wie Quake widmete. Spielerisch beinhaltete es keine wesentlichen Änderungen, brachte aber einige technische Neuerungen in die Serie ein.

Die Story spielt nach den Ereignissen von Doom II und beschreibt wie ein völlig neuer Dämon, genannt „Mother Demon“, die gerade erst von Monstern befreite Marsbasis neu bevölkert. Ziel des Spieles ist es, alle Monster zu beseitigen.

Technische Neuerungen

Technisch basiert Doom 64 auf einer weiterentwickelten Doom-II-Engine, es wurde erstmals in Doom die Möglichkeit genutzt, Räume übereinander zu platzieren, die Umgebung farbig zu beleuchten oder die Skybox zu animieren. Da der Speicherplatz auf dem Modul nicht für alle Neuerungen ausreichte, entschied man sich, auf Monster wie den „Arch-Vile“ oder den „Spider Mastermind“ zu verzichten.

Spielerische Neuerungen

Doom 64 beinhaltet 32 eigens für die Konsole kreierte Levels, neue Texturen mit höheren Auflösungen, sowie neue Grafiken für die Waffen und Monster, welche die Fähigkeiten des Nintendo 64, wie etwa Antialiasing, optimal nutzen konnten.

Die neuen Texturen führen in Verbindung mit der farbigen Beleuchtung der einzelnen Räume zu einer eigenen grafischen Gestaltung, die ähnlich wie bei den Vorgängern durch verschiedene religiöse bzw. okkulte Motive, wie Pentagramme oder Kreuze, ergänzt wird. Viele Monster erhielten ein völlig neues Design. Neben einer neuen Variante des Imp gibt es den „Mother Demon“ als neuen Endgegner.

Soundtrack und Klangeffekte wurden von Aubrey Hodges komponiert, der bereits für den Soundtrack der PlayStation-Portierung beauftragt wurde. Diesmal bestand die Hintergrundmusik nicht mehr aus MIDI-basierter Rockmusik, sondern aus düsteren Ambient-Klangkulissen.

Die bekannten Waffen aus dem zweiten Teil wurden übernommen und teilweise mit einem Rückstoß versehen. Neu ist eine dämonische Laserkanone namens „Unmaker“, die durch drei in den Leveln versteckte Artefakte aufgerüstet werden kann. Diese Waffe wurde bereits in der Doom Bible (eine Art Drehbuch während der Entwicklung von Doom) erwähnt, fand aber damals keine Verwendung in den PC-Versionen.

PC-Umsetzung

Doom 64: The Absolution bezeichnet eine Umsetzung des Konsolenspieles für den PC. Die Benennung ist von dem ursprünglichen Arbeitstitel von Doom 64 abgeleitet. Die PC-Umsetzung wurde als Modifikation auf der Doomsday Engine gestartet und nutzt inzwischen eine eigenständige Unterversion derselben. Ziel war es, Doom 64 auf dem Computer auch ohne Emulator spielen zu können. Die Umsetzung wurde von Fans erstellt. Das Spiel ist eine weitgehend detailgetreue Umsetzung des Konsolenspiels, allerdings wurden sechs neue Levels hinzugefügt und der „Unmaker“ in seiner Funktion verändert.

Des Weiteren gibt es ein Sequel, welches sich „The Outcast Levels“ nennt und ebenfalls auf der modifizierten Doomsday Engine basiert.

Die Umsetzungen sind Open Source und kostenlos herunterladbar, da sich das Projekt von einer Doom-II-Modifikation in ein eigenständiges Spiel gewandelt hat.[12] Allerdings wird weiterhin die Datei DOOM2.WAD des Original-Spiels oder alternativ die FreeDoom-Version derselben benötigt.

Doom 3

Hauptartikel: Doom 3

Am 3. August 2004 wurde Doom 3 in den USA veröffentlicht. In Deutschland erschien das Spiel am 12. August 2004 auf drei CDs in der ungekürzten englischen Originalversion mit deutschem Handbuch. Trotz großer Veränderungen in Gameplay und Grafik verbindet das Spiel immer noch die typischen Doom-Aspekte Horror und brachiale Action miteinander.

Wegen der kontinuierlichen Erfolge der vorherigen Spiele von id Software entwickelte sich Doom 3 zu einem mit großer Spannung erwarteten Spiel. Der Publisher Activision startete zum Erscheinungstermin nach eigenen Angaben die größte Auslieferung in der Geschichte von Activision Deutschland.

Doom 3 wurde als erster Ego-Shooter von id Software in Deutschland nicht indiziert: Das Spiel ist ab 18 Jahren freigegeben und ist für Linux, Mac OS X, Windows und die Xbox erschienen.

Die Linux-Version wurde am 5. Oktober 2004, die Mac-OS-X-Version am 14. März 2005 und die Version für die Xbox am 4. April 2005 veröffentlicht. Mit dem Patch auf die Version 1.3 wurde zudem das Anti-Cheat-Tool PunkBuster in den Multiplayer-Modus eingeführt. Auch das Einlegen der originalen Spiele-CD ist mit dem Patch nicht mehr erforderlich.

Doom 4

Im Mai 2008 wurde auf der öffentlichen Website des Entwicklerstudios bekannt gegeben, dass id Software weiteres Personal zur Entwicklung einer Fortsetzung einstellen will. Die Handlung des Spieles wird vom englischen Autor Graham Joyce verfasst.[13] Der Ego-Shooter soll auf der neuen Grafikengine id Tech 5 basieren, die bereits für den id-Software-Titel Rage verwendet wird.

Adaptionen

Doom RPG

Id Software veröffentlichte im Jahr 2005 das von Fountainhead Entertainment entwickelte Handyspiel Doom RPG. Dabei handelt es sich um ein rundenbasiertes Rollenspiel, das viele Grafiken der ersten beiden Teile der Doom-Serie wiederverwendet. Das Spielprinzip wurde um einige Ideen aus Doom 3 ergänzt, so dass beispielsweise E-Mails und Tagebücher von NPCs gelesen werden können. In Deutschland wurde 2006 eine vollständig lokalisierte und zensierte Version auf den Markt gebracht.

Doom: Das Brettspiel

Brettspiel

Im Jahr 2005 wurde von Fantasy Flight Games (FFG) ein Brettspiel zum Computerspiel Doom 3 veröffentlicht. Dieses wurde ca. ein Jahr später deutsch lokalisiert vom Heidelberger Spieleverlag (HSV) herausgegeben. Später kam ein Add-on zum Brettspiel von FFG heraus. Die deutsche Version erschien im Mai 2008.[14]

Weitere Spiele auf Basis der Engines

Hier findet sich eine hierarchische Auflistung der Engines und der Spiele die daraus hervorgegangen sind.

GPL-Projekte

FreeDoom

Auch heute hat das ursprüngliche Doom, auf dessen Engine die Nachfolgetitel Doom II, Final Doom, Heretic, Hexen sowie weitere unabhängige Spiele aufsetzen, noch eine große Fangemeinde. Einige Ports haben sogar OpenGL- und DirectX-Unterstützung, wodurch die Grafik durchaus mit viel aktuelleren Titeln mithalten kann. Diese Weiterentwicklungen, die dank der GPL-Freigabe der Engine seitens id Software möglich wurden, arbeiten aber dennoch mit den ursprünglichen Grafik- und Level-Dateien (WADs) zusammen, wodurch es gelingt, das alte Flair des Spiels aufrechtzuerhalten. Wahlweise kann man die Sprite-Grafik jedoch auch durch Polygon-Modelle, wie sie in den Titeln der Quake-Reihe verwendet werden, ersetzen.

Um die Sourceports auch ohne die Originalspiele, die noch immer geschützt sind und käuflich erworben werden können, zu benutzen, hat sich im Internet eine Gruppe von Fans unter dem Projektnamen FreeDoom zusammengefunden, um Inhalte (Levels, Grafiken, Texturen und Soundeffekte) für eine vollständig freie Doom-Version zu erstellen und unter einer modifizierten BSD-Lizenz zu veröffentlichen.

Kinofilm

Hauptartikel: Doom (Film)

Nach einigen Leinwand-Adaptionen von Computerspielen wie Resident Evil und Tomb Raider gesellte sich am 28. Oktober 2005 auch eine gleichnamige filmische Umsetzung von Doom hinzu. Das aus den Spielen bekannte Szenario wurde abgeändert: Statt Höllendämonen bedrohen nun menschliche Mutanten die Marsbasis. Trotz der in Anlehnung an die Computerspiel-Trilogie her vergleichsweise einfach gestrickten Story kann vor allem das Ende des Films seiner durchaus spannenden und splatterigen Vorlage gerecht werden. Hier ist vor allem die Adaption der aus Computerspielen bekannten Egoperspektive hervorzuheben. Hauptakteure in diesem Film sind Karl Urban und Dwayne „The Rock“ Johnson.

Der Film wurde überwiegend negativ aufgenommen, so erhielt er auf der Seite Rotten Tomatoes nur 20 % und wurde einmal für die Goldene Himbeere nominiert.

Romane

Weniger bekannt sind die vier Romane zum Spiel, die 1995 (ab 2005 in Deutschland) erschienen sind. Geschrieben wurden sie von Dafydd ab Hugh, der sich in der Star Trek-Szene bereits einen Namen gemacht hat. Während sich die ersten beiden Teile der Serie noch stark an den klassischen Spielen orientieren, gehen die letzten Fortsetzungen gänzlich neue Wege. Gerade der erste Band Knee-deep in the Dead sollte aufgrund der starken Parallelen zu Doom I für Fans interessant sein.

Zu der 2005 veröffentlichten Verfilmung erschien ein entsprechendes Buch:

Matthew J. Costello, der das Script für die Hintergrundgeschichte von Doom 3 geschrieben hatte, arbeitete seine Ideen später zu einem Roman aus, der 2008 erschien. Das Buch ist als der erste Teil einer Trilogie geplant. Die deutsche Ausgabe erschien im Juli 2008.

  • Matthew J. Costello: Doom 3: Brennende Welten, Band 1, Panini Verlag, ISBN 3-8332-1743-X

2009 erschien der zweite Band (Book two - Maelstrom) auf englisch. Leider ist bislang keine deutsche Veröffentlichung geplant. Hier wird die Geschichte zu einem (vorläufigen?) Ende gebracht.

  • Matthew J. Costello: Doom 3: Book two - Maelstrom, Pocket Star Books, ISBN 1-4165-5385-1

Literatur

  • Steven L. Kent: Making Of Doom 3, McGraw-Hill/Osborne Media, 2005, ISBN 0-07-223052-5.
  • David Kushner: Masters of Doom: How Two Guys Created an Empire and Transformed Pop Culture, ISBN 0-375-50524-5.
  • Friedemann Schindler, Jens Wiemken: DOOM is invading my dreams - Warum ein Gewaltspiel Kultstatus erlangte, in: Handbuch Medien: Computerspiele, BpB 1997, ISBN 3-89331-302-8; Online-Version.

Einzelnachweise

  1. a b »Doom« aus der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen. In: BPjM-Aktuell 3/2011. Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, abgerufen am 31. August 2011 (PDF).
  2. Bericht auf gamesaktuell.de
  3. http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=2918
  4. Music.
  5. The Doom tracks.
  6. http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=3262
  7. Speedrun bei YouTube
  8. The Doom 2 tracks.
  9. Keith Murray: Review - DOOM II.
  10. http://www.evo-x.de/evox/webdoc/complete/news/newsdetails.php?we_objectID=9681
  11. Vergleich der Schnittfassungen japanische und europäische Fassung von Doom 64 bei Schnittberichte.com
  12. http://www.doom2.net/~doomdepot/abs-about.htm
  13. ComputerAndVideogames.com: Doom 4 writer revealed. 16. Januar 2009.
  14. hds-fantasy.de: Doom, Zugriff am 27. August 2010.
  15. http://www.chucktropolis.com/gamers.htm

Weblinks

 Commons: Doom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Doomgate.de - Seite, die sich dem klassischen Doom ausführlich widmet (deutsch)
  • DoomWiki (englisch)

Wikimedia Foundation.

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