- Donner (Orgel)
-
Der Donner ist ein Effektregister der Orgel, das ein Geräusch ähnlich dem Donnergrollen erzeugt.
Üblicherweise werden die tiefsten fünf bis sechs Pfeifen des Pedals (meistens ein 16′-Register) gleichzeitig als Cluster gespielt; der Effekt wird zudem durch die meistens zwangsweise entstehende Windstößigkeit verstärkt.
Eine praktische Vorrichtung zum Erzeugen eines Donners ist das 'Donnerbrett' , das so dimensioniert ist, daß es alle Pfeifen der tiefen Oktave der Pedaluntertasten gleichzeitig erklingen lässt. Der Organist drückt das Brett mit beiden Füßen nach unten. In den Noten wird es mit einer Wellenlinie ähnlich dem Triller gekennzeichnet. Eine Einschränkung in der Praxis: das Brett funktioniert ohne Probleme nur bei geraden bzw. nicht geschweiften Pedalklaviaturen.
Ein Literaturbeispiel ist der 'Grand jeu avec le tonnerre' des französischen Komponisten Michel Corrette in seiner 'Suite du 2e ton' aus dem Jahr 1787.
Der Donnereffekt ist seit dem Barock überliefert, hat aber überwiegend Verbreitung in den Kinoorgeln gefunden. Heute spielt er als eigenständiges Register keine Rolle mehr, da sich dieser Effekt auch manuell herstellen lässt und teilweise sogar als Kompositionsprinzip in die moderne Orgelmusik und Improvisation eingeflossen ist.
An der Klais-Orgel der Benediktiner-Abtei Schweiklberg (Niederbayern) gibt es einen Donner. In die Altenberger Domorgel wurde im Frühjahr 2007 von der Firma Klais ein 64′-Donner (akustisch aus Contraposaune 32′ und labialem 211/3′) eingebaut.
Siehe auch
Wikimedia Foundation.