Advanced Micro Devices

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Advanced Micro Devices
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Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN US0079031078
Gründung 1969
Unternehmenssitz Sunnyvale, Kalifornien, USA
Unternehmensleitung

Dirk Meyer[1]

Mitarbeiter 12.500 (2009)
Umsatz rd. 6,02 Mrd. Euro (2007)
Branche Mikroelektronik
Website

www.amd.com

ehemalige AMD-Chipfabriken (links: Fab30, rechts: Fab36) in Dresden (Luftbild von 2005)

Advanced Micro Devices, Inc. (AMD) ist ein US-amerikanischer Chiphersteller. AMD entwickelt und produziert Mikroprozessoren, Chipsätze, Grafikchips und System-on-Chip-Lösungen für die Computer-, Kommunikations- und Endverbraucherbranchen. Das Unternehmen ist im Standard & Poors 500-Aktienindex gelistet. AMD ist weltweit vertreten und hatte unter anderem Fertigungsstätten in Dresden (Fab36 und Fab38), die als Globalfoundries ausgegründet wurden. Die Endkontrolle und Verpackung findet in Singapur statt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte AMDs

AMD wurde am 1. Mai 1969 unter dem Namen „Sanders Association“ von Jerry Sanders III und Ed Turney gegründet. Das Startkapital wurde durch Investoren, darunter Intel-Gründer Robert Noyce, bereitgestellt. Die ersten integrierten Schaltkreise wurden im November 1969 produziert. Diese bildeten die Grundlage für das erste selbstentwickelte Produkt Am2501, welches 1970 auf den Markt kam.

Ab 1973 begann die Expansion in Länder außerhalb der USA, so wurde ein Werk in Penang in Malaysia errichtet. 1975 startete AMD die Produktion von Speicherchips, und 1979 ging das Unternehmen an die Börse. Im selben Jahr wurde eine Lizenz von Intel zur Herstellung der 8086- und 8088-Prozessoren erworben. Als diese im Jahr 1986 gekündigt wurde, führte dies zu einem Rechtsstreit, in dessen außergerichtlichen Einigung AMD untersagt wurde, ab der 5. Generation (80586 - Intel Pentium) Nachbauten von Intels Prozessoren zu erstellen. AMD entwickelte daraufhin eigene Architekturen, die erste war der AMD K5. Mit der Übernahme des CPU-Herstellers NexGen im Jahr 1996 schuf man für weitere Entwicklungen technologische und personelle Grundlagen. Zur Produktion der Chips eröffnete man 1998 in Dresden die Fab30, bis heute eine der modernsten Chipfabriken weltweit. 2004 folgte die Fab36. Zwischenzeitlich hatte man den CPU-Hersteller Alchemy übernommen, der High-End-Low-Power-Embedded-Prozessoren mit MIPS-Architektur produzierte.

Ebenfalls 2004 erfolgte die Umbenennung des 1993 mit Fujitsu gegründeten Joint Venture Fujitsu AMD Semiconductor Limited in Spansion. Die gesamte Flash-Produktion wurde von AMD und Fujitsu an Spansion übergeben. Ende 2005 wurde Spansion dann komplett als eigene Aktiengesellschaft ausgegliedert, da die Sparte andauernde Verluste aufwies.

Im Jahr 2006 übernahm AMD ATI Technologies, einen zu diesem Zeitpunkt führenden Anbieter von Computergrafik-Chips. In der Halbleiterbranche galt diese Übernahme aufgrund der besonderen Konstellationen (kaum direkte Konkurrenz dieser Unternehmen, unterschiedliche Forschungsgebiete) als beispiellos. Durch diese Übernahme kann AMD, wie auch Hauptkonkurrent Intel, wichtige Computerbauteile „aus einer Hand“ liefern.

Am 8. September 2008 erklärte AMD CEO Dirk Meyer gegenüber dem US-Wirtschaftsmagazin Fortune, dass sich AMD „weg von einem durch Fabs gefesselten hin zu einem weniger auf Fabs konzentrierten Modell entwickeln werde“ (Original: “going to go away from a captive fab model to more of a fabless model”). Damit war die wirtschaftliche Abtrennung der Fertigungsanlagen auf dem Wege. Im Oktober 2008 gab AMD bekannt, seine Chip-Fabs in eine zusammen mit der Investmentfirma Advanced Technology Investment (ATIC) aus Abu Dhabi betriebene Foundry auszugliedern.[2] Im März 2009 wurde der offizielle Name der ausgegründeten Firmensparte bekanntgegeben: Globalfoundries[3][4]

Allgemeines

AMD beschäftigt an mehreren Standorten weltweit zirka 15.000 Mitarbeiter und ist der siebtgrößte Halbleiter- und zweitgrößte x86-Prozessorhersteller der Welt. Der Umsatz lag im Finanzjahr 2007 bei 6,0 Mrd. $ (Intel: 38,3 Mrd. $). Dabei wurde ein Verlust von 3,4 Mrd. $ (Gewinn Intel: 7,0 Mrd. $) erzielt. AMD schüttet traditionell keine Dividende aus.

AMD fertigt und prüft seine Produkte an verschiedenen Standorten:

  • x86-Prozessor-Fertigung:
    • Globalfoundries Fab 1 Modul 1 Dresden: Herstellung von Phenom-, Athlon-, Opteron-, Turion- und Sempron-CPUs im 45-nm- und 65-nm-Prozess auf 300-mm-Wafern.
    • Globalfoundries Fab 1 Modul 2 Dresden: Ehemals AMD Saxony Fab 30, zur Zeit in der Umrüstung und Erweiterung auf 300-mm-Wafer, Produktionsaufnahme für 2009 geplant.
  • Fertigung anderer AMD-Produkte:

Gegenwärtige Produkte/Sparten

Mikroprozessoren

Im Handel erhältliche Mikroprozessoren von AMD basieren auf der AMD K8- und der AMD K10-Architektur. Im Desktop-Segment bietet man den AMD Sempron als preisgünstiges Produkt an. Der AMD Athlon 64 bildete lange Zeit die Grundlage für das Hauptgeschäft, dieser wird aber zunehmend von seiner Zweikernvariante AMD Athlon 64 X2 ersetzt. Produkte basierend auf AMD K10-Architektur werden als AMD Phenom vermarktet.

Für Server und Workstations wird der AMD Opteron angeboten, welcher aktuell in Varianten mit einem, zwei und vier Kernen erhältlich ist und je nach Modell zwischen einem und acht Prozessorsockel unterstützt.

AMDs mobile Prozessoren sind stromsparende Abkömmlinge der Desktop-CPUs und werden als AMD Turion 64 und AMD Turion 64 X2 verkauft.

Vereinzelt werden auch noch Geode-Prozessoren über Vertriebspartner umgesetzt.

Chipsätze

AMD bietet für verschiedene Systeme Chipsätze an. Siehe: AMD-Chipsätze.

Grafiklösungen

Besonders ausgeprägt in AMDs Grafikangeboten ist der PC-Markt. Grafikprozessoren für Standardcomputer und Computerspiele werden als ATI Radeon, die für den professionellen Markt als ATI FireGL und ATI FireMV verkauft.

Die Grafikserie für mobile Geräte heißt AMD Imageon und ist besonders für mobile Geräte wie Mobiltelefone oder Handhelds geeignet.

Netzwerkchips

Seit 1984 stellt AMD Ethernet-ICs für eine Vielzahl unterschiedlicher Geräte her. Aktuell verfügbare Netzwerkchips basieren auf der AMD-PCnet-Serie.

Aktuelles aus Herstellung/Forschung

Um die immer höhere Transistorendichte zu realisieren, hat AMD das Belichtungsverfahren für die neueste Prozessorengeneration modifiziert. Weil die 45 Nanometer großen Strukturgrößen nur noch mit extrem kurzen Lichtwellen belichtet werden können, schlucken die Belichtungslinsen einen Teil des Lichts. Um die kleinen Strukturen dennoch realisieren zu können, muss das Licht durch einen zusätzlichen Wasserfilm zwischen Linse und Halbleiteroberfläche gebrochen werden (Immersionslithografie).[5]

Eigentumsverhältnisse

Eigentumsverhältnisse (Stand: 22. Dezember 2008)[6]
Aktien 608,7 Millionen
Aktionär Anteil
Streubesitz 56,76 %
Oppenheimer Funds 10,25 %
West Coast Hitech L.P. (100%ige Tochter der Mubadala Development Company, Abu Dhabi) 8,05 %
Capital World Investors 6,95 %
FMR LCC 6,46 %
AXA 5,98 %
Maverick Capital Ltd. 5,55 %

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. AMD: Pressemitteilung - AMD Board of Directors Elects Dirk Meyer President and CEO, 17. Juli 2008
  2. heise.de: AMD gründet The Foundry Company und baut Fab 4X vom 7. Oktober 2008
  3. Achim Sawall: AMD nennt Fabrikensparte Globalfoundries. Auf: golem.de. 4. März 2009
  4. Saratoga County, Chronologie. Globalfoundries Inc., abgerufen am 4. März 2009
  5. „Supercomputer im Handy“
  6. Form PRER14A, Advanced Micro Devices INC, December 22, 2008

Literatur

  • Tim Jackson: Inside Intel. Hoffmann und Campe, Hamburg 1997, ISBN 3-455-11204-8, S. 55ff

Weblinks


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