Dirk Löhr

Dirk Löhr

Dirk Löhr (* 7. Oktober 1964 in Essen)[1] ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Löhr ist Professor für Steuerlehre und Ökologische Ökonomik an der Fachhochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld. Als Privatdozent ist er zudem an der Ruhr-Universität Bochum tätig.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach seinem Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum promovierte Dirk Löhr mit einer Arbeit zum Themenkomplex Unternehmensbewertung. Mit Unternehmensnachfolgestrategien befasste sich seine Habilitationsschrift.

Zunächst arbeitete Löhr als wissenschaftlicher Assistent und gleichzeitig als freier Mitarbeiter einer Steuerberatungsgesellschaft. Im Anschluss daran wurde ihm die Prokura eines internationalen Hotelkonzerns übertragen, wobei er u. a. auch für die Börseneinführung der Aktien der Muttergesellschaft in den Amtlichen Handel zuständig war. 1996 wechselte er zur Deutschen Bahn AG und war hier in der Funktion eines Hauptabteilungsleiters tätig. Gleichzeitig wirkte er innerhalb der DB Dialog GmbH als Mitglied des Aufsichtsrats.

1997 nahm Dirk Löhr die Berufung auf die Professur für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Bilanzierung und Steuern der Fachhochschule Trier an, die später in Steuerlehre und Ökologische Ökonomik umbenannt wurde. 2001 nahm er eine einjährige Gastprofessur an der BTU Cottbus an, wo er das Fach "Volkswirtschaftslehre, insb. Umweltökonomie" vertrat. Seit 2001 ist er auch in einer Heidelberger Kanzlei als Steuerberater tätig.[2] Löhr unterrichtet zudem in einer privaten Akademie für die Ausbildung von Grundstückssachverständigen.[3] Er ist Mitglied im Gutachterausschuss für die Ermittlung von Grundstückswerten des Landkreises Birkenfeld sowie Sprecher im Zentrum für Bodenschutz und Flächenhaushaltspolitik. Ab 2009 führte Dirk Löhr einige Einsätze als Consultant für die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit / Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Kambodscha im Bereich „Sicherung der Landrechte“ durch. Dirk Löhr ist außerdem Autor zahlreicher Fachbeiträge zu den Themenkreisen Steuern, Bilanzierung und Unternehmensbewertung, Umweltökonomie und Flächenhaushaltspolitik.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert sich Löhr als Referent bei Einrichtungen, die sich den freiwirtschaftlichen Ideen Silvio Gesells verpflichtet wissen.[4] Seit 1997 ist er Vorstandsmitglied der Sozialwissenschaftlichen Gesellschaft 1950 e. V., seit 2011 auch Vorstandsmitglied der Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung (INWO).[5] Er ist als Autor einer Reihe wohlwollend-kritischer Aufsätze zur Freiwirtschaft bekannt.[6]1988 erhielt er durch die Stiftung für Reform der Geld- und Bodenordnung Dirk Löhr den Karl-Walker-Preis für wissenschaftliche Arbeiten über die Verselbständigung der Finanzmärkte gegenüber der Realwirtschaft sowie über Wege zur Überwindung der Arbeitslosigkeit verliehen.[7] Der Preis ist nach einem der bedeutendsten Schüler Silvio Gesells benannt.

Schriften

  • External Costs as Driving Forces of Land Use Changes. In: Sustainability 2/2010, S. 1035–1054.
  • Nullzins und Nullwachstum – Renaissance einer alten Idee. In: Zeitschrift für Sozialökonomie, 47. Jahrgang, November 2010, S. 3–20
  • Die Plünderung der Erde: Anatomie einer Ökonomie der Ausbeutung; ein Beitrag zur ökologischen Ökonomik. Verl. für Sozialökonomie, Kiel, 2009, ISBN 978-3-87998-455-8
  • Flächenhaushaltspolitische Varianten einer Grundsteuerreform. In: Wirtschaftsdienst, 2/2008, S. 121–129
  • Umweltgüter als Common Property Resources. In: Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht, 1/2008, S. 49–75
  • Wie eine ‚unsichtbare Hand‘ nach der Allmende greift – Eine Kritik der Property-Rights-Theorie. In: Zeitschrift für Sozialökonomie, 44. Jahrgang, September 2007, S. 12–30
  • Handelbare Flächenausweisungskontingente: Eine gute Idee auf Abwegen. In: Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht,4/2006, S. 529–544
  • Zur Umlaufsicherung von Buchgeld - Eine kurze Kritik der entsprechenden Vorschläge. In: Zeitschrift für Sozialökonomie, Nr. 147 (42. Jahrgang), Dezember 2005, S. 30ff
  • Mittelständische Familienunternehmen im Generationenwechsel: die Gestaltung des Übergangs als Aufgabe des strategischen Risikomanagements, Shaker, Aachen, 2001, ISBN 3-8265-9404-5
  • Bundes-Bodenschutzgesetz in der betrieblichen und steuerlichen Praxis. mit Lothar Knopp. Verl. Recht und Wirtschaft, Heidelberg 2000, ISBN 3-8005-1244-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. umwelt-campus.de
  2. Kanzlei Schlatter
  3. sprengnetter.de
  4. Zum Beispiel: Mündener Gespräche der Sozialwissenschaftlichen Gesellschaft; eingesehen am 13. Februar 2009
  5. Vorstand der INWO
  6. Zum Beispiel: Zur Umlaufsicherung von Buchgeld – Eine kurze Kritik an entsprechenden Vorschlägen (PDF) eingesehen am 13. Februar 2009
  7. Homepage der Sozialwissenschaftlichen Gesellschaft; Mündener Gespräche 1986–1990 (mit einem Foto des Preisträgers); eingesehen am 18. Oktober 2009

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