Direttissima Florenz–Bologna

Direttissima Florenz–Bologna
Direttissima
Florenz–Bologna
Geographische Daten
Kontinent Europa
Land: Italien
Region: Emilia-Romagna, Toskana
Streckendaten
Streckenlänge: 97 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 3 kV =
Betriebsart: seit 1929/1941 elektrisch
Inbetriebnahme: 22. April 1934
Betreiber: RFI
Legende
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Direttissima nach Roma Termini
Bahnhof, Station
Firenze SMN
Bahnhof, Station
0,00 Firenze CdM
Bahnhof, Station
3,00 Firenze Rifredi
Haltepunkt, Haltestelle
5,00 Firenze Castello
Haltepunkt, Haltestelle
5,50 Zembra
Haltepunkt, Haltestelle
8,00 Sesto Fiorentino
Haltepunkt, Haltestelle
9,00 Il Neto
Haltepunkt, Haltestelle
11,00 Pratignone
Haltepunkt, Haltestelle
13,00 Calenzano
Bahnhof, Station
19,00 Prato C
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Strecke nach Pistoia
Haltepunkt, Haltestelle
27,00 Vaiano
Haltepunkt, Haltestelle
37,00 Vernio-Montepiano-Cantagallo
Tunnel
18,5 Galleria dell'Appennino Apennintunnel
Haltepunkt, Haltestelle
57,00 San Benedetto Val di Sambro
Haltepunkt, Haltestelle
62,00 Grizzana
Haltepunkt, Haltestelle
72,00 Monzuno
Tunnel
Galleria di Monte Adone
Haltepunkt, Haltestelle
81,00 Pianoro
Haltepunkt, Haltestelle
88,00 Rastignano
Haltepunkt, Haltestelle
91,00 Bologna San Ruffillo
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Strecke nach Ravenna, Strecke nach Venezia SL
Strecke – geradeaus
und Strecke nach Ancona
Bahnhof, Station
97,00 Bologna C
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Strecke nach Milano C, Strecke nach Pistoia
Strecke – geradeaus
und Strecke nach Verona PN

Die Direttissima Florenz–Bologna ist eine italienische Bahnstrecke und zurzeit eine der wichtigsten Verbindungen im Schienennetz Italiens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Planung

1864 wurde die Porrettanabahn zwischen Florenz und Bologna über Pistoia und Prato eröffnet. Es stellte sich schnell heraus, dass diese Strecke über den Apennin für die erheblichen Verkehrsanforderungen nicht ausreichend war.

Viele Entwürfe weiterer Bahnstrecken über den Apennin wurden vorgelegt und zugleich die Planungen für die Pontremolibahn und die Bahnstrecke Faenza–Florenz umgesetzt. Durch die topographischen Gegebenheiten im Apennin hatten alle Projekte jedoch eine außerordentlich kurvige Streckenführung mit geringen Kurvenradien gemein, die außerdem nur eingleisig ausgeführt werden konnte. Hinzu kam, dass der Bahnbetrieb auf den verwirklichten Verbindungen aufgrund der großen Scheitelhöhe der Strecke im Winter mit größeren wetterbedingten Schwierigkeiten fertig werden musste.

1902 wurde ein neues Gremium von Experten einberufen, um alternative Streckenvorschläge für eine schnelle und wetterunabhängige Direktverbindung Florenz–Bolgona zu beraten. Schließlich wurde ein 1882 entstandener Plan des Ingenieurs Jean Louis Protche, der bereits die Porrettanabahn entworfen hatte, wieder hervorgeholt. Für die Umsetzung dieses Projekts, der Direttissima Florenz–Bologna, stellte die italienische Regierung im Jahr 1908 150 Millionen Lire bereit.

Bau und Eröffnung

Die Arbeiten dauerten von 1913 bis 1934 und wurden wegen des Ersten Weltkrieges zeitweise unterbrochen. Allein der Bau des 18,5 km langen Apenninbasistunnels dauerte 11 Jahre. Auf den Baustellen, besonders am Haupttunnel ereigneten sich zahlreiche tödliche Unfälle, viele Arbeiter erkrankten später an Silikose. Allerdings brachte der Bau der Direttissima neue Arbeitsstellen in die arme und bislang ausschließlich durch die Landwirtschaft geprägte Gebirgslandschaft.

Am 22. April 1934 wurde die Strecke eingeweiht. Sie wurde als eine ruhmvolle technische Errungenschaft für Italien dargestellt und war eine bedeutende Zäsur in der Geschichte der Verbindungen, ebenso wie die Porrettanabahn 70 Jahre zuvor.

Vergleich zur Verbindung über Pistoia

Die Direttissima wurde von Beginn an zweigleisig mit weiten, schnell zu befahrenden Kurven und Verknüpfungen zu mehreren Anschlussstrecken ausgeführt. Die Fahrtstrecke Florenz–Bolgona wurde mit der Eröffnung der neuen Verbindung von 131 auf 91 km verkürzt, indem Pistoia umgangen wurde. Zugleich konnte die maximale Steigung im Vergleich zur bestehenden Verbindung von 26 auf 13 Promille gesenkt und der Scheitelpunkt von 615 auf 322 Meter über NN verlegt werden, was eine Anhebung der Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h auf 180 km/h ermöglichte.

Die Fahrzeit zwischen Florenz und Bologna über die Porrettanabahn via Pistoia betrug 1864 fünf Stunden und wurde nach dem ersten Weltkrieg auf drei Stunden verkürzt. Nach der Elektrifizierung im Jahre 1927 konnte die Fahrtzeit auf 2,5 Stunden gesenkt werden. Nach der Eröffnung der Direttissima konnte die Strecke Florenz–Bologna in einer Stunde und 25 Minuten zurückgelegt werden. Heute beläuft sich die Fahrtzeit auf eine Stunde.

Bemerkenswerte Bauwerke

Der 18,49 km lange Apenninbasistunnel Galleria dell'Appennino war lange Zeit der zweitlängste Tunnel und der längste einröhrige Doppelspurtunnel der Welt, knapp 1.300 Meter kürzer als der zweiröhrige Simplon-Tunnel, und zählt heute noch zu den 20 längsten Eisenbahntunnel.

Mit dem 7,1 km langen Monte-Adone-Tunnel befindet sich ein weiterer Eisenbahntunnel von bemerkenswerter Länge auf der Direttissima Florenz–Bologna.

Schnellfahrstrecke Bologna–Florenz

Da die einst zur Beschleunigung und Kapazitätserweiterung entstandene Direttissima inzwischen ihrerseits nicht mehr den Anforderungen des Hochgeschwindigkeitsverkehrs genügt, entsteht seit 1996 südöstlich der beiden bestehenden Strecken mit der Schnellfahrstrecke Bologna–Florenz eine weitere Verbindung zwischen Florenz und Bologna.

Literatur

  • Werner Hardmeier, Ascanio Schneider: Direttissima Italien. Die Schnellfahrstrecken Bologna–Florenz und Florenz–Rom. Orell Füssli Verlag, Zürich 1989, ISBN 978-3280018170. 

Weblinks


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