Diplodocus

Diplodocus
Diplodocus
Skelettabguss von Diplodocus im Berliner Hauptbahnhof.

Skelettabguss von Diplodocus im Berliner Hauptbahnhof.

Zeitraum
Oberer Jura
155 bis 145 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Dinosaurier (Dinosauria)
Echsenbeckensaurier (Saurischia)
Sauropodomorpha
Sauropoden (Sauropoda)
Diplodocidae
Diplodocus
Wissenschaftlicher Name
Diplodocus
Marsh, 1878

Diplodocus („Doppelbalken“; altgriechisch diplos/διπλοῦς doppelt; dokos/δόκος Holzbalken, Balken[1]) ist eine Gattung von sauropoden Dinosauriern aus dem Oberjura (155 bis 145 Mio. Jahre vor heute) des westlichen Nordamerikas.

Der Gattungsname bezieht sich auf die V-förmigen Chevron-Knochen auf der Unterseite der Schwanzwirbelsäule. Anfangs hielt man die V-förmigen Fortsätze für eine Autapomorphie von Diplodocus, sie sind seit der Erstbeschreibung jedoch auch bei anderen Diplodociden entdeckt worden.

Diplodocus war eine der häufigeren Gattungen der 150 bis 147 Millionen Jahre alten Oberen Morrison-Formation (Kimmeridgium bis Tithonium) und gehörte einer Fauna an, die von riesigen Sauropoden wie Camarasaurus, Barosaurus, Apatosaurus und Brachiosaurus dominiert war.[2] Die Dinosauriergattung ist eine der am einfachsten zu identifizierenden und galt für viele Jahre als diejenige mit der größten Körperlänge. Seine enorme Größe mag vor Raubsauriern wie Allosaurus und Ceratosaurus Schutz geboten haben.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Skelettdiagramm mit Menschen als Maßstab

Diplodocus ist einer der am besten bekannten Sauropoden. Das sehr große quadrupede Tier besaß einen langen Hals und einen langen, peitschenartigen Schwanz. Dass die Vorderbeine etwas kürzer waren als die Hinterbeine, führte zu einer horizontalen Körperhaltung, so dass Diplodocus angesichts des langen Halses, Schwanzes und der stämmigen Beine mechanisch einer Hängebrücke glich.[3] Tatsächlich wurde der Gattung Diplodocus das längste vollständige Dinosaurierskelett zugeordnet.[3] Manche Sauropoden wie Seismosaurus (dessen Skelettfunde eventuell große Vertreter der Gattung Diplodocus repräsentieren) und Supersaurus erreichten vermutlich noch größere Körperlängen als Diplodocus, sind jedoch nur fragmentarisch fossil belegt. [4] Von den bis zu 27 m Körperlänge entfielen 6 Meter auf den Hals. Der Schädel war in Relation zur Körpergröße sehr klein.[5] Diplodocus besaß kleine stiftförmige Zähne, die nur den vorderen Teil der Kiefer ausfüllten und von der Zahnwurzel schräg nach vorn gerichtet waren.[6] Seine Schädelkapsel war klein. Der Hals bestand aus mindestens fünfzehn Halswirbeln und man nimmt derzeit an, dass das Tier ihn meist parallel zum Grund hielt und kaum darüber hinaus anheben konnte.[7] Aktuelle Studien schätzen das Körpergewicht auf 10 bis 16 Tonnen: 10 Tonnen[8]; 11,5 Tonnen[9]; 12,7 Tonnen;[10] und 16 Tonnen[11].

Schwanzwirbel von Diplodocus

Diplodocus besaß einen extrem langen Schwanz, bestehend aus rund 80 Schwanzwirbeln,[12] was fast dem doppelten der Schwanzwirbelzahl mancher frühen Sauropoden (wie Shunosaurus: 43) entsprach und die zur gleichen Zeit lebenden Vertreter der Macronaria (Camarasaurus: 53) bei weitem übertraf. Es gibt Spekulationen darüber, inwiefern der Schwanz eher eine direkte Verteidigungsfunktion hatte [13] oder der (Abschreckung durch) Lärmerzeugung diente.[14]

Der Schwanz könnte auch als Gegenwicht zum massigen Hals gedient haben. Die namensgebenden „Doppelbalken“ der Chevron-Knochen treten im Mittelteil des Schwanzes als Fortsätze an der Unterseite auf. Sie könnten die Last des Schwanzes mitgetragen oder, im Falle, dass der Schwanz auf dem Boden auflag, die Blutgefäße vor dem Zerdrücktwerden geschützt haben. In mehreren verwandten Gattungen kommen „Doppelbalken“ ebenfalls vor.

Paläobiologie

Diplodocus, Lebendrekonstruktion

Dank des Reichtums an Skelettresten zählt Diplodocus zu den am besten untersuchten Dinosauriern. Viele Aspekte der Lebensweise sind in den Jahren seit der Erstbeschreibung der Gegenstand verschiedener Theorien geworden.

Lebensraum

Othniel Charles Marsh und später John Bell Hatcher[15] nahmen aufgrund der Lage der Nasenöffnungen an der Schädelspitze an, dass es sich um ein aquatisches Tier handele. Ähnliche Auffassungen flossen oftmals in die zeichnerische Darstellung anderer großer Sauropoden wie Brachiosaurus und Apatosaurus ein.

Die Idee einer aquatischen Lebensweise mit dem langen Hals als „Schnorchel“ wurde später verworfen, da der hydrostatische Druck des Wassers auf den Brustkorb für das Atmen zu groß gewesen wäre. Seit den 1970er Jahren besteht weitgehend Konsens über eine streng terrestrische Lebensweise der Sauropoden als Baumabweider. Später wurde die vorhergehende Ansicht, Diplodocus könnte möglicherweise Wasserpflanzen bevorzugt haben, wieder aufgegriffen – in der Idee, Diplodocus habe einen ufernahen Lebensraum bevorzugt, hallt die ursprüngliche Theorie einer aquatischen Lebensweise nach.

Körperhaltung

Skelettrekonstruktion mit horizontaler Haltung von Hals und Schwanz im Berliner Naturkundemuseum
Unzutreffende Darstellung von Diplodocus als „Kriechtier“ in der Lebendrekonstruktion von Oliver P. Hay aus dem Jahr 1910[16]

Die Darstellung der Körperhaltung von Diplodocus hat sich über die Jahre beträchtlich verändert. Beispielsweise zeigt die klassische Rekonstruktion von Oliver P. Hay (1910) zwei Individuen der Gattung mit gespreizten eidechsenartigen Beinen am Ufer eines Flusses. Hay argumentierte für eine gestreckte eidechsenartige Gangart mit weit gespreizten Beinen[17] und wurde darin von Gustav Tornier unterstützt. Diese Hypothese wurde jedoch von W. J. Holland widerlegt, der zeigt, dass Diplodocus als Spreizgänger einen Graben benötigt hätte, um seinen Bauch mitzuschleifen.[18]

Später wurden Diplodociden oft mit hoch aufgerichteten Hälsen dargestellt, was sie zum Abweiden hoher Bäume befähigt hätte, eine Ansicht von der man abkam, da das Herz nicht problemlos in der Lage gewesen wäre, einen ausreichend hohen Blutdruck zu erzeugen, um das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen. Zudem zeigen aktuellere Studien, dass die Struktur der Halswirbel keine steile Aufrichtung des Halses erlaubte.[19][20]

Wie bei der verwandten Gattung Barosaurus ist der sehr lange Hals von Diplodocus eine Quelle vieler Kontroversen unter Wissenschaftlern. Eine Studie der Columbia University zur Halsstruktur der Diplodociden aus dem Jahr 1993 hatte zum Ergebnis, dass die längsten Hälse ein 1,6 Tonnen schweres Herz benötigt hätten, um das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen. Demzufolge ergäbe sich die Notwendigkeit rudimentärer „Hilfsherzen“ entlang des Halses, um kaskadenartig Blut in den Kopf zu pumpen.[3]

Während lange Hälse traditionell als Anpassung an eine bestimmte Ernährungsstrategie interpretiert werden, schlägt eine Studie von 2006 vor, dass der überlange Hals von Diplodocus und seiner Verwandten primär der Zurschaustellung als Teil des Paarungsverhaltens gedient haben könnte und Vorteile bei Ernährung möglicherweise zunächst nur nachrangig von Bedeutung waren.[21]

Ernährung

Verglichen mit anderen Sauropoden besaß Diplodocus sehr ungewöhnliche Zähne: Die Zahnkronen waren lang und schmal, elliptisch im Querschnitt, während die Spitze eine abgestumpft-dreieckige Form besaß.[22] Die deutlichsten Abnutzungsspuren zeigen die Zahnkronenspitzen. Im Unterschied zu allen anderen Abnutzungsmustern, die man bisher bei Sauropoden beobachtet hat, zeigt Diplodocus Abnutzung auf der Wangenseite sowohl der unteren als auch der oberen Zahnreihe.[22] Demnach besaßen Diplodocus und andere Diplodociden einen Fressmechanismus, der sich deutlich von dem anderer Sauropoden unterschied – einseitiges Abstreifen von Ästen stellt für Diplodocus die wahrscheinlichste Fressweise dar[23] [24] [25], da nur dieser Mechanismus die ungewöhnlichen Abnutzungsmuster als Folge des Kontakts der Zähne mit der Nahrung erklären kann. Beim einseitigen Abstreifen der Zweige hätte eine Zahnreihe dazu gedient, das Laub vom Stamm abzulösen, während die jeweils andere Zahnreihe als Führung und Stabilisator gedient hätte. Durch die verlängerte Präorbitalregion (d. h. der vor den Augen gelegene Bereich) des Schädels konnten längere Abschnitte eines Zweigs während einer Fressbewegung entlaubt werden.[22] Auch die rückwärtige Bewegung der Unterkiefer könnte auf zweierlei Weise zum Fressvorgang beigetragen haben: 1) Vergrößerung des Abstands zwischen den Zahnreihen; 2) Feinjustierung der relativen Lage der Zahnreihen und ihrer Bewegung zueinander, was zu einem ebenmäßigeren Abweidevorgang geführt hätte.[22]

Mit einem flexiblen Hals, der zur Seite sowie auf und ab bewegt werden konnte, und der Möglichkeit, den Schwanz als Stütze beim Aufrichten auf die Hinterbeine zu nutzen, dürfte Diplodocus die Fähigkeit besessen haben, in verschiedenen Höhen bis maximal 10 m über dem Boden zu weiden.[26]

Interessanterweise hätte der Bewegungsradius des Halses auch ein Grasen bis unterhalb des Körperniveaus erlaubt, was manche Forscher zu der Spekulation veranlasste, Diplodocus könnte sich auch von Unterwasserpflanzen entlang von Flussufern ernährt haben. Für dieses Konzept der Fresshaltung spricht das Längenverhältnis der Vorder- und Hintergliedmaßen. Zudem scheinen die stiftförmigen Zähne durchaus an das Fressen weicher Wasserpflanzen angepasst zu sein.[19]

Andere Aspekte der Anatomie

Verschiedene Rekonstruktionen: a) Schädel, b) klassische Darstellung des Kopfes mit hochgelegenen Nüstern, c) Bakkers Rüsselhypothese, d) tiefe Nüsternposition nach Witmer 2001

Der Kopf von Diplodocus wird aufgrund der Lage der Nasenöffnungen an der Spitze des Schädels meistens mit Nüstern in entsprechender Lage oberhalb der Augen dargestellt. Es gibt Spekulationen darüber, ob die Morphologie des Schädels auch bedeuten könnte, dass Diplodocus einen Rüssel besaß.[27] Eine Studie von 2006[28] legt dar, dass es keine paläoneurologischen Belege für einen Rüssel gibt. Während der Gesichtsnerv bei Rüsselträgern wie Elefanten zur Steuerung des Rüssels relativ groß ist, scheint der des Diplodocus sehr klein gewesen zu sein. Untersuchungen von Lawrence Witmer (2001) deuten an, dass trotz der hohen Lage der Nasenöffnungen im Schädel die Nüstern weitaus tiefer in Richtung der Schnauze gelegen haben könnten.[29]

Kürzlich entdeckte Fossilien legen nahe, dass Diplodocus und andere Diplodociden eine Reihe niedriger, spitz zulaufender keratinöser Stacheln entlang der Rückenlinie ähnlich denen der Leguane besaßen. [30][31] Diese Erkenntnis ist in die jüngeren Lebendrekonstruktionen, unter anderem in die TV-Serie „Walking with Dinosaurs“, eingeflossen. Man weiß nicht, wie viele der Diplodociden dieses Merkmal aufweisen und ob es auch bei anderen Sauropoden vorhanden war.

Wachstumsrate

Laut einer Anzahl knochenhistologischer Untersuchungen zeigen Diplodocus und eine Anzahl weiterer Sauropoden sehr hohe Wachstumsraten und erreichten die Geschlechtsreife in etwas mehr als einem Jahrzehnt, obwohl sich das Größenwachstum dennoch (langsamer) bis zum Lebensende fortsetzte.[32][33][34] Vormals meinte man, dass Sauropoden während ihrer gesamten Lebenszeit nur langsam wuchsen und erst nach Jahrzehnten geschlechtsreif und ausgewachsen waren.

Fortpflanzung

Während es keine Belege für die Brutgewohnheiten von Diplodocus gibt, konnte man andere Sauropoden wie den Titanosaurier Saltasaurus mit Gelegen in Verbindung bringen.[35] [36] Diese Gelege zeigen, dass Titanosaurier ihre Eier gemeinschaftlich, verteilt über ein großes Gebiet, in vielen flachen Gruben ablegten und mit Vegetation bedeckten. Möglicherweise tat Diplodocus dasselbe.

Entdeckungsgeschichte und Arten

Mehrere Arten von Diplodocus sind zwischen 1878 und 1924 beschrieben worden. Das erste Skelett wurde 1878 von Benjamin Franklin Mudge und Samuel Wendell Williston in Como Bluff, Wyoming entdeckt und von dem Paläontologen Othniel Charles Marsh noch im selben Jahr als Typusart wissenschaftlich erstbeschrieben und Diplodocus longus („langer Doppelbalken“) genannt.[37] Überreste von Diplodocus sind seither in der Morrison-Formation in den westlichen US-Bundesstaaten Colorado, Utah, Montana und Wyoming entdeckt worden. Mit Ausnahme des Schädels, der auch oft bei ansonsten vollständigen Skeletten fehlt, sind Fossilien dieses Dinosauriers häufig. Obwohl es sich nicht um die Typusart handelt, hat D. carnegiei aufgrund der Vielzahl von Abgüssen des nahezu vollständigen Originalskeletts, die in Museen in der gesamten Welt ausgestellt sind, eine größere Bekanntheit erlangt.

Die Sauropodengattungen Diplodocus und Barosaurus, die beide aus der Morrison-Formation stammen, besaßen sehr ähnliche Gliedmaßenknochen. In der Vergangenheit wurden viele isolierte Gliedmaßenknochen darum einfach Diplodocus zugeschrieben, obwohl sie möglicherweise zu Barosaurus gehören.[38]

Gültige Arten

  • D. longus, die Typusart, beruht auf zwei Schädeln und einer Schwanzwirbelsäule aus der Morrison-Formation von Colorado und Utah.[39]
  • D. carnegiei, benannt nach Andrew Carnegie, ist die am besten bekannte Art, vor allem aufgrund eines nahezu vollständigen Skeletts, das von Jacob Wortman vom Carnegie Museum of Natural History in Pittsburgh, Pennsylvania entdeckt und im Jahr 1901 von John Bell Hatcher wissenschaftlich beschrieben und benannt wurde.
  • D. hayi beruht auf einem Teilskelett, das von William H. Utterback im Jahr 1902 nahe Sheridan, Wyoming entdeckt und 1924 beschrieben wurde.[40]
  • D. hallorum ist auch bekannt als Seismosaurus hallorum. Ein Vortrag[41]auf der Jahrestagung der Geologischen Gesellschaft von Amerika im Jahr 2004 stellte plausibel dar, dass Seismosaurus ein mutmaßliches jüngeres Synonym von Diplodocus repräsentiert. Seismosaurus hallorum wurde im Jahr 1979 entdeckt und 1991 als eigene Gattung beschrieben.

Nomina dubia (zweifelhafte Arten)

  • D. lacustris ist ein nomen dubium. Die Art wurde von Marsh im Jahr 1884 auf der Grundlage von Knochenresten eines kleineren Individuums, entdeckt in Morrison, Colorado, aufgestellt.[42] Diese Fossilien hält man nun für Überreste eines Jungtiers und nicht für Vertreter einer eigenen Art.

Klassifikation

Diplodocus ist sowohl die Typus-Gattung als auch der Namensgeber der Familie Diplodocidae.[42] Obwohl sie einen massigen Körperbau zeigen, sind die Mitglieder der Familie verglichen mit anderen Sauropoden wie Titanosauriern und Brachiosauriern beträchtlich schlanker gebaut. Alle sind charakterisiert durch lange Hälse und Schwänze und eine horizontale Haltung; ihre Vorderbeine sind kürzer als die Hinterbeine. Diplodociden hatten ihre Blütezeit im Oberen Jura – in dieser Zeit waren sie in Nordamerika und Afrika häufig.[12]Sie scheinen während der Kreidezeit von den Titanosauriern abgelöst worden zu sein, die ähnliche ökologische Nischen belegten.

Die Unterfamilie Diplodocinae umfasst Diplodocus und seine nächsten Verwandten, darunter Seismosaurus, der zur selben Gattung gehören könnte, und Barosaurus. Der zeitgleich im Fossilbericht erscheinende Apatosaurus scheint mit Diplodocus ferner verwandt zu sein – die Gattung wird zur selben Familie gezählt, jedoch in die Unterfamilie Apatosaurinae gestellt.[43][44]

Der portugiesische Dinheirosaurus und die afrikanische Gattung Tornieria sind von manchen Autoren ebenfalls als nahe Verwandte von Diplodocus klassifiziert worden.[45][46]

Die Überfamilie Diplodocoidea umfasst die Diplodociden sowie Dicraeosauriden, Rebbachisauriden und die Gattung Suuwassea,[43][44] Amphicoelias[46] und möglicherweise Haplocanthosaurus [47], und/oder die Nemegtosauriden. [5] Dieses Taxon bildet die Schwestergruppe zu Camarasaurus, den Brachiosauriden und den Titanosauriern (die zur Gruppe Macronaria zusammengefasst werden).[5][47] Diplodocoidea und Macronaria bilden zusammen die Neosauropoda, welche die die größte, diverseste und erfolgreichste Gruppe der sauropodomorphen Dinosaurier darstellt.

In der Populärkultur

Skelettrekonstruktion von Diplodocus im Sauriermuseum Aathal

Diplodocus ist eine der allgemein bekannten und oft dargestellten Dinosauriergattungen, wahrscheinlich aufgrund der Vielzahl an Skelettfunden und des Status als längster Dinosaurier. Die Vergabe vieler Skelettabgüsse an Museen weltweit trug dazu bei, Menschen vieler Kulturen mit Diplodocus in Kontakt zu bringen und vertraut zu machen. Diplodocus-Skelette werden noch immer in vielen Museen ausgestellt: D. hayi im Houston Museum of Natural Science, D. carnegiei im Natural History Museum in London, im Naturwissenschaftlichen Museum in Madrid, Spanien, im Senckenberg-Museum in Frankfurt, Deutschland, im Field Museum of Natural History in Chicago and natürlich im Carnegie Museum of Natural History in Pittsburgh. Ein montiertes Skelett von D. longus ist im Smithsonian Museum of Natural History in Washington, D. C. zu besichtigen

Diplodocus war ein häufiger Akteur in Dokumentar- und Spielfilmen, so z. B. als Protagonist der zweiten Episode der preisgekrönten BBC-TV-Serie Dinosaurier – Im Reich der Giganten mit dem Titel „Zeit der Titanen“ (englisches Original: Walking With Dinosaurs, „Time of the Titans“), die den Werdegang eines fiktiven Individuums vor 152 Millionen Jahren mitverfolgt. Er hatte Gastauftritte in „Caprona – Das vergessene Land“ und in „Die verlorene Welt (Fernsehserie)“ sowie im Animationsfilm „In einem Land vor unserer Zeit VI – Der geheimnisvolle Berg der Saurier“, in dem ein Charakter names „Doc“ (wahrscheinlich kurz für Diplodocus), gesprochen von Kris Kristofferson, der Gattung Diplodocus angehört (im Unterschied zu den „Langhals“-Protagonisten, die zur Gattung Apatosaurus gehören). Im Disney-Film Rite of Spring-Sequenz auf, von denen manche mit flachen Köpfen Diplodocus repräsentieren könnten.

Einzelnachweise

  1. Liddell & Scott: Greek-English Lexicon. Abridged Edition. Oxford University Press, Oxford 1980, ISBN 0-19-910207-4.
  2. Christine C. E. & Peterson, F. (2004): „Reconstruction of the Upper Jurassic Morrison Formation extinct ecosystem—a synthesis“. Sedimentary Geology 167, 309–355
  3. a b c Lambert D. (1993): The Ultimate Dinosaur Book ISBN 0-86438-417-3
  4. Wedel, M. J. & R. L. Cifelli Sauroposeidon: Oklahoma’s Native Giant. 2005. Oklahoma Geology Notes 65:2.
  5. a b c P. Upchurch, P. M. Barrett, P. Dodson; D. B. Weishampel, H. Osmólska, P. Dodson (Hrsg.): The Dinosauria (2nd Edition). University of California Press, 2004, ISBN 0-520-24209-2, S. 316.
  6. Upchurch, P. & Barrett, P. M. (2000). Chapter 4: The evolution of sauropod feeding mechanism. IN: Evolution of Herbivory in Terrestrial Vertebrates ISBN 0-521-59449-9
  7. Stevens, K. A. & Parrish, M. (1999). „Neck Posture and Feeding Habits of Two Jurassic Sauropod Dinosaurs“. Science 284, 798–800
  8. Dodson, P., Behrensmeyer, A.K., Bakker, R.T., McIntosh, J.S. (1980). Taphonomy and paleoecology of the dinosaur beds of the Jurassic Morrison Formation. Paleobiology 6, Seiten 208–232.
  9. Paul, G.S. (1994). Big sauropods – really, really big sauropods. The Dinosaur Report, The Dinosaur Society. Fall: 12–13.
  10. Foster, J.R. (2003). Paleoecological Analysis of the Vertebrate Fauna of the Morrison Formation (Upper Jurassic), Rocky Mountain Region, U.S.A. New Mexico Museum of Natural History and Science:Albuquerque, New Mexico. Bulletin 23.
  11. Coe, M.J., Dilcher, D.L., Farlow, J.O., Jarzen, D.M., Russell, D.A. (1987). Dinosaurs and land plants. In: Friis, E.M., Chaloner, W.G., Crane, P.R. (hrsg.). The Origins of Angiosperms and Their Biological Consequences. Cambridge University Press:New York, 225–258. ISBN 0-521-32357-6.
  12. a b J. A. Wilson; K. A. Rogers & J. A. Wilson (Hrsg.): The Sauropods:Evolution and Paleobiology. Indiana University Press, 2005, ISBN 0-520-24623-3, S. 15-49.
  13. Holland WJ: Heads and Tails: a few notes relating to the structure of sauropod dinosaurs.. In: Annals of the Carnegie Museum. 9, 1915, S. 273-278.
  14. Myhrvold NP and Currie PJ: Supersonic sauropods? Tail dynamics in the diplodocids. In: Paleobiology. 23, 1997, S. 393-409.
  15. Hatcher JB. „Diplodocus (Marsh): Its osteology, taxonomy, and probable habits, with a restoration of the skeleton,“. Memoirs of the Carnegie Museum, vol. 1 (1901), pp. 1–63
  16. Hay, O. P., 1910, Proceedings of the Washington Academy of Sciences, vol. 12, pp. 1–25
  17. Hay, Dr. Oliver P., „On the Habits and Pose of the Sauropod Dinosaurs, especially of Diplodocus.“ The American Naturalist, Vol. XLII, Oct. 1908
  18. Holland, Dr. W. J., „A Review of Some Recent Criticisms of the Restorations of Sauropod Dinosaurs Existing in the Museums of the United States, with Special Reference to that of Diplodocus carnegiei in the Carnegie Museum“, The American Naturalist, 44:259–283. 1910.
  19. a b K. A. Stevens, J. M. Parrish; Carpenter, Kenneth and Tidswell, Virginia (Hrsg.): Thunder Lizards: The Sauropodomorph Dinosaurs. Indiana University Press, 2005, ISBN 0-253-34542-1, S. 212–232.
  20. P, et al. Upchurch: "Neck Posture of Sauropod Dinosaurs". Science 287, 547b (2000);DOI: 10.1126/science.287.5453.547b, 2000, abgerufen am 28. November 2006.
  21. Senter, P. „Necks for Sex: Sexual Selection as an Explanation for Sauropod Neck Elongation“. Journal of Zoology, 2006
  22. a b c d Upchurch, P. & Barrett, P. M. (2000). Chapter 4: The evolution of sauropod feeding mechanism. IN: Evolution of Herbivory in Terrestrial Vertebrates ISBN 0-521-59449-9
  23. Norman, D. B. (1985). „The illustrated Encyclopedia of Dinosaurs“. London: Salamander Books Ltd
  24. Dodson, P. (1990). Sauropod paleoecology. IN: „The Dinosauria“ 1st Edition, (Eds. Weishampel, D. B., Dodson, P. & Osmólska, H.)
  25. Barrett, P. M. & Upchurch, P. (1994). Feeding mechanisms of Diplodocus. Gaia 10, 195–204
  26. Barrett, P. M. & Upchurch, P. (2005). Sauropodomorph Diversity through Time, Paleoecological and Macroevolutionary Implications. IN: „The Sauropods: Evolution and Paleobiology“ (Eds. Curry, K. C.)
  27. Bakker, Robert T. (1986) The Dinosaur Heresies: New Theories Unlocking the Mystery of the Dinosaurs and their Extinction. New York: Morrow.
  28. Knoll, F., Galton, P. M., López-Antoñanzas, R. (2006). „Paleoneurological evidence against a proboscis in the sauropod dinosaur Diplodocus.“ Geobios, 39: 215–221
  29. Lawrence M. Witmer et al., „Nostril Position in Dinosaurs and other Vertebrates and its Significance for Nasal Function.“ Science 293, 850 (2001)
  30. Czerkas, S. A. (1993). „Discovery of dermal spines reveals a new look for sauropod dinosaurs.“ Geology 20, 1068–1070
  31. Czerkas, S. A. (1994). „The history and interpretation of sauropod skin impressions.“ In Aspects of Sauropod Paleobiology (M. G. Lockley, V. F. dos Santos, C. A. Meyer, and A. P. Hunt, Eds.), Gaia No. 10. (Lisbon, Portugal).
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  33. Sander, P. M., N. Klein, E. Buffetaut, G. Cuny, V. Suteethorn, and J. Le Loeuff (2004). „Adaptive radiation in sauropod dinosaurs: Bone histology indicates rapid evolution of giant body size through acceleration“. Organisms, Diversity & Evolution 4, 165–173
  34. Sander, P. M., and N. Klein (2005). „Developmental plasticity in the life history of a prosauropod dinosaur“. Science 310 1800–1802
  35. Walking on Eggs: The Astonishing Discovery of Thousands of Dinosaur Eggs in the Badlands of Patagonia, by Luis Chiappe and Lowell Dingus. June 19, 2001, Scribner
  36. Grellet-Tinner, Chiappe, & Coria, „Eggs of titanosaurid sauropods from the Upper Cretaceous of Auca Mahuevo (Argentina)“, Can. J. Earth Sci. 41(8): 949–960 (2004)
  37. Marsh OC. Principal characters of American Jurassic dinosaurs. Part I. American Journal of Science 3; 411–416 (1878).
  38. McIntosh; Carpenter, Kenneth and Tidswell, Virginia (Hrsg.): title=Thunder Lizards: The Sauropodomorph Dinosaurs. Indiana University Press, 2005, ISBN 0-253-34542-1, S. 38-77.
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  40. Holland WJ. The skull of Diplodocus. Memoirs of the Carnegie Museum IX; 379–403 (1924).
  41. Reappraisal of Seismosaurus, A Late Jurassic Sauropod Dinosaur from New Mexico
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  43. a b Taylor, M. P. & Naish, D. 2005. The phylogenetic taxonomy of Diplodocoidea (Dinosauria: Sauropoda). PaleoBios 25(2): 1–7. (download here)
  44. a b Harris, J. D. 2006. The significance of Suuwassea emiliae (Dinosauria: Sauropoda) for flagellicaudatan intrarelationships and evolution. Journal of Systematic Palaeontology 4(2): 185–198.
  45. Bonaparte, J. F. & Mateus, O. 1999. A new diplodocid, Dinheirosaurus lourinhanensis gen. et sp. nov., from the Late Jurassic beds of Portugal. Revista del Museo Argentino de Ciencias Naturales. 5(2): 13–29. (download here)
  46. a b Rauhut, O. W. M., Remes, K., Fechner, R., Cladera, G., & Puerta, P. 2005. Discovery of a short-necked sauropod dinosaur from the Late Jurassic period of Patagonia. Nature 435: 670–672.
  47. a b Wilson, J. A., 2002, „Sauropod dinosaur phylogeny: critique and cladistica analysis“. Zoological Journal of the Linnean Society 136: 217–276.

Weblinks

 Commons: Diplodocus – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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