Dieter Groh

Dieter Groh

Dieter Groh (* 1932 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Dieter Groh studierte von 1952 bis 1958 Rechtswissenschaften, Geschichte, Philosophie und Slawistik in Heidelberg und Paris. 1959 wurde er an der Universität Heidelberg zum Dr. phil. promoviert, danach arbeitete er bis 1968 als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte bei Werner Conze und wurde 1970 habilitiert. Im selben Jahr wurde er Dozent und Leiter der Fachgruppe Geschichte. 1974 wurde er als Professor für Neuere Geschichte an die Universität Konstanz berufen.

An der Universität Konstanz war er von 1976 bis 1980 Vorsitzender des Zentralen Ausschusses für Lehrfragen und von 1985 bis 1987 Dekan der Philosophischen Fakultät.

Dieter Groh arbeitete an mehreren ausländischen Forschungseinrichtungen, so am Maison des Sciences de l’Homme und an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris; er war außerordentlicher Professor an der Universität Paris-Nanterre und Gastprofessor an den Universitäten St. Gallen und Bern sowie an der ETH Zürich.

Groh war Mitglied und Leiter mehrerer in- und ausländischer Forschungsgemeinschaften und -projekte. Von 1996 bis 2002 war er Projektleiter im Sonderforschungsbereich „Literatur und Anthropologie“ an der Universität Konstanz.

Von 1991 bis 1996 war er Mitherausgeber der Zeitschrift „Gaia. Ecological Perspectives in Science, Humanities and Economics“.

1997 wurde Dieter Groh emeritiert.

Dieter Groh ist seit 1955 mit Ruth Groh verheiratet. Sie haben zwei Söhne.

Auszeichnungen und Ehrungen

Anlässlich des 70. Geburtstages von Dieter Groh führten der Sonderforschungsbereich 511 „Literatur und Anthropologie“ und das Kulturwissenschaftliche Forschungskolleg „Norm und Symbol“ an der Universität Konstanz im November 2002 eine mehrtägige Konferenz durch.

Festschriften

  • Bernhard Kleeberg, Tilmann Walter, Fabio Crivellari: Urmensch und Wissenschaften. Eine Bestandsaufnahme. Festschrift für Dieter Groh. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-17461-5.

Schriften

Dieter Groh hat über 120 Publikationen veröffentlicht, darunter Monografien und wissenschaftliche Artikel als Einzelautor, Mitautor und Herausgeber.

  • mit Werner Conze: Die Arbeiterbewegung in der nationalen Bewegung. Die deutsche Sozialdemokratie vor, während und nach der Reichsgründung. Klett, Stuttgart 1966.
  • Negative Integration und revolutionärer Attentismus. Die deutsche Sozialdemokratie am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Propyläen, Berlin 1973, ISBN 3-549-07281-3.
  • Kritische Geschichtswissenschaft in emanzipatorischer Absicht. Überlegungen zur Geschichtswissenschaft als Sozialwissenschaft. Kohlhammer, Stuttgart 1973, ISBN 3-17-001444-7.
  • mit Ruth Groh: Weltbild und Naturaneignung. Zur Kulturgeschichte der Natur. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-518-28539-4.
  • mit Peter Brandt: „Vaterlandslose Gesellen“. Sozialdemokratie und Nation 1860–1990. Beck, München 1992, ISBN 3-406-36727-5.
  • Anthropologische Dimensionen der Geschichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-518-28592-0.
  • mit Ruth Groh: Die Außenwelt der Innenwelt. Zur Kulturgeschichte der Natur 2. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-28818-0.
  • mit Michael Kempe, Franz Mauelshagen (Hrsg.): Naturkatastrophen. Beiträge zu ihrer Deutung, Wahrnehmung und Darstellung in Text und Bild von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Literatur und Anthropologie, Band 13. Narr, Tübingen 2002, ISBN 3-8233-5712-3.
  • Schöpfung im Widerspruch. Deutungen von der Natur des Menschen von der Genesis bis zur Reformation. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-29089-4.
  • Göttliche Weltökonomie. Perspektiven der Wissenschaftlichen Revolution vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. Suhrkamp, Berlin 2010, ISBN 978-3-518-29545-8.
  • Frank Hertweck, Dimitrios Kisoudis (Hrsg.): Solange das Imperium da ist. Carl Schmitt im Gespräch mit Klaus Figge und Dieter Groh 1971. Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-13452-6.

Propyläen-Geschichte Deutschlands Dieter Groh ist Herausgeber der zehnteiligen Propyläen-Geschichte Deutschlands, die im Propyläen-Verlag Berlin erscheint.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Groh — ist der Familienname folgender Personen: August Groh (1871–1944), deutscher Kunstmaler David Groh (1939–2008), US amerikanischer Schauspieler Dieter Groh (* 1932), deutscher Historiker Gary Groh (* 1944), US amerikanischer Golfspieler Grete Groh… …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter — ist ein männlicher Vorname, der auch als Familienname vorkommt. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Vorname 2.2 Familienname …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter Schlindwein — Personal information Full name Dieter Schlindwein Date of birth February 7, 1961 ( …   Wikipedia

  • Dieter Bast — Personal information Full name Dieter Bast Date of birth 28 August 1951 (1951 0 …   Wikipedia

  • Dieter Schatzschneider — Personal information Full name Dieter Schatzschneider Date of birth April 26, 1958 ( …   Wikipedia

  • Jürgen Groh —  Jürgen Groh Spielerinformationen Geburtstag 17. Juli 1956 Geburtsort Heppenheim, Deutschland Größe 181 cm Position Abwehr …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Grl–Gro — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gro — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Imperialismus — Karikatur von Edward Linley Sambourne zum Kap Kairo Plan von Cecil Rhodes im Punch, 1892 Als Imperialismus (von lateinisch imperare „herrschen“; imperium „Weltreich“; etwa bei Imperium Romanum) bezeichnet man das Bestreben eines Staatswesens oder …   Deutsch Wikipedia

  • Konspirationismus — Eine Verschwörungstheorie ist im weitesten Sinne eine Theorie, mit der ein Ereignis, ein Zustand oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung erklärt werden soll, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken von Personen zu einem illegalen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”