Dieter Birnbacher

Dieter Birnbacher

Dieter Birnbacher (* 1946 in Dortmund) ist ein deutscher Philosoph mit dem Schwerpunkt Ethik.

Dieter Birnbacher

Inhaltsverzeichnis

Leben

Birnbacher studierte Philosophie, Anglistik und Allgemeine Sprachwissenschaft in Düsseldorf, Cambridge und Hamburg. 1969 erwarb er den B. A. in Cambridge. 1973 erfolgte die Promotion in Hamburg. Von 1973 – 1993 war er Wissenschaftlicher Assistent bzw. Akademischer Rat in Hannover und Essen. Im Zeitraum 1974 – 1985 wirkte er in der Arbeitsgruppe Umwelt Gesellschaft Energie an der Universität-Gesamthochschule Essen mit. Seine Habilitation erfolgte 1988 in Essen. 1993 wurde er Professor für Philosophie an der Universität Dortmund. Seit 1996 ist er Professor für Philosophie an der Universität Düsseldorf.

Er ist Mitglied verschiedener philosophischer Vereinigungen sowie der Zentralen Ethikkommission der Bundesärztekammer und der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung an.

Forschungsgebiete

  • Methoden- und Sachfragen der Naturethik: Hierbei befasst er sich mit ethischen Begründungen für den Artenschutz, der Reichweite von Pflichten gegenüber leidensfähigen Tieren sowie Begründungsproblemen der Naturethik.
  • Ethische und anthropologische Grundlagen- und Anwendungsprobleme der modernen Medizin (Organtransplantation, Prädiktive Medizin, Reproduktionsmedizin, Sterbehilfe, Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitssystem). Ein Schwerpunkt ist dabei die Rolle der Bioethik zwischen akademischer praktischer Philosophie und politischer Praxis. Weiterhin untersucht er Methodenfragen der Medizinethik und der angewandten Ethik.
  • Anthropologie: Im Vordergrund stehen Fragen zum Status von Qualia und zum Emergenzbegriff sowie Emotionstheorien.
  • Schopenhauer: Hier untersucht er insbesondere Schopenhauers Leib-Seele-Identitätstheorie aus dem Blickwinkel der modernen Neurophilosophie.
  • Didaktik der Philosophie: Gemeinsam mit Ekkehard Martens begleitete Birnbacher einen Schulversuch zur praktischen Philosophie in Nordrhein-Westfalen.

Werke

  • Die Logik der Kriterien. Analysen zur Spätphilosophie Wittgensteins. Meiner, Hamburg 1974
  • (Hrsg. mit Norbert Hoerster): Texte zur Ethik, dtv, München 1976 (13. Aufl. 2007)
  • John Stuart Mill: Der Utilitarismus. Übersetzung, Anmerkungen und Nachwort von Dieter Birnbacher, Reclam, Stuttgart 1976
  • (Hrsg. mit Klaus M. Meyer-Abich ): Was braucht der Mensch um glücklich zu sein. Bedürfnisforschung und Konsumkritik, Beck, München 1979
  • (Hrsg.): Ökologie und Ethik, Reclam, Stuttgart 1980
  • (Hrsg. mit Armin Burkhardt): Sprachspiel und Methode. Zum Stand der Wittgenstein-Diskussion, de Gruyter, Berlin 1985
  • Verantwortung für zukünftige Generationen, Reclam, Stuttgart 1988
  • Tun und Unterlassen, Reclam, Stuttgart 1995
  • (Hrsg.): Schopenhauer in der Philosophie der Gegenwart, Königshausen & Neumann, Würzburg 1996
  • (Hrsg.): Ökophilosophie, Reclam, Stuttgart 1997
  • (Hrsg.): Bioethik als Tabu? Toleranz und ihre Grenzen, LIT, Münster 2000
  • Analytische Einführung in die Ethik, de Gruyter, Berlin 2003 (2. Aufl. 2007)
  • Bioethik zwischen Natur und Interesse. Mit einer Einleitung von Andreas Kuhlmann, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006
  • Natürlichkeit, de Gruyter, Berlin 2006
  • Schopenhauer, Reclam, Stuttgart 2009

Weblinks


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