Diepenau

Diepenau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Diepenau
Diepenau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Diepenau hervorgehoben
52.4227777777788.733333333333344
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Nienburg/Weser
Samtgemeinde: Uchte
Höhe: 44 m ü. NN
Fläche: 70,05 km²
Einwohner:

3.973 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner je km²
Postleitzahl: 31603
Vorwahlen: 05775 und 05777
Kfz-Kennzeichen: NI
Gemeindeschlüssel: 03 2 56 004
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Webpräsenz: www.diepenau.de
Bürgermeisterin: Annegret Trampe (CDU)
Lage der Gemeinde Diepenau im Landkreis Nienburg/Weser
Steinhuder Meer Nordrhein-Westfalen Landkreis Diepholz Landkreis Oldenburg Landkreis Schaumburg Landkreis Heidekreis Landkreis Verden Region Hannover Balge Binnen Binnen Binnen Binnen Bücken Diepenau Drakenburg Estorf (Weser) Eystrup Eystrup Gandesbergen Hämelhausen Hämelhausen Haßbergen Haßbergen Hassel (Weser) Hassel (Weser) Heemsen Hilgermissen Hoya Hoyerhagen Husum (bei Nienburg) Landesbergen Leese Liebenau (Niedersachsen) Linsburg Linsburg Marklohe Nienburg/Weser Pennigsehl Raddestorf Rehburg-Loccum Rodewald Rohrsen Schweringen Steimbke Steyerberg Steyerberg Stöckse Stolzenau Uchte Warmsen Wietzen WarpeKarte
Über dieses Bild

Der Flecken Diepenau liegt im südlichen Landkreis Nienburg in Niedersachsen an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen und dessen Kreis Minden-Lübbecke. Er gehört zur Samtgemeinde Uchte.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Diepenau liegt zwischen Rahden im Westen und Warmsen im Ost-Nordosten, etwa 7 km südwestlich des Großen Moors.

Gemeindegliederung

  • Bramkamp
  • Diepenau
  • Lavelsloh
  • Essern
  • Steinbrink
  • Nordel

Folgende Flüsse und Bäche fließen durch die Gemeinde:

  • Große Wickriede
  • Kleine Wickriede
  • Bramkämper Bach
  • Beeke
  • Weberbach

Zwei Kirchspiele befinden sich in der Gemeinde:

  • Lavelsloh-Diepenau-Bohnhorst
  • Essern-Steinbrink-Nordel

Geschichte

Der Ursprung des Wortteiles „diep“ liegt nicht, wie man aus heutiger Sicht annehmen könnte, in „tief“, sondern in „dip“ mit der Bedeutung „Moor, Morast“. Depenouwe und andere Ableitungen deuten auf die Lage in einer feuchten, wiesenreichen Gegend hin: "Moorige, morastige Aue".

Der Übergang über den kleinen Fluss Wickriede in einer früher sehr moorigen Umgebung war ein wichtiger strategischer Punkt für Fernverbindungen. Die alte Poststraße von Hannover nach Osnabrück kreuzte hier mit der Süd-Nord-Verbindung von Minden nach Oldenburg. Das erklärt auch die Jahrhunderte dauernden Streitigkeiten zwischen den Bischöfen von Minden und den Grafen von Hoya. In einer Hoyaer Urkunde wird erwähnt, dass 1383 „dat nige Slot, geheten de Depenauwe“ von den Mindenern zerstört worden sei. Wechselweise wurden in den folgenden Jahren Burgen und Schlösser erbaut und von der Gegenseite wieder zerstört. Bis ins 18. Jahrhundert hinein bestanden unterschiedliche Auffassungen über die Grenze des „Mindener Waldes“. In späteren Zeiten boten die Räume des Diepenauer Schlosses Beherbergungsmöglichkeiten für „hochgestellte Persönlichkeiten“. Auf dem Wege von Hannover über Holland nach England haben hier Mitglieder des hannoverschen Königshauses mehrfach übernachtet.

1863 lebten in Diepenau elf, in Uchte und Warmsen je drei jüdische Familien. Die Familien lebten hauptsächlich vom Schlachten, zudem betrieben sie etwas Ackerbau und handelten. Vorsteher der Gemeinde Diepenau waren Herz Lilienfeld (1844), Isaak Wolfers (1856/57 und 1872 bis zu seinem Tod 1878), Hirsch S. Lilienfeld.[2]

In der Nacht vom 21. auf den 22. März 1822 brach in Diepenau eine Feuersbrunst aus, welche bei dem herrschenden Sturm so schnell um sich griff, dass innerhalb einer Stunde über zwei Drittel der Gebäude in vollen Flammen standen und um 9 Uhr morgens der ganze Flecken, mit Ausnahme von zehn Gebäuden, ein Raub der Flammen war.[3]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 15 gewählte Mitglieder. Ihm gehören seit der Kommunalwahl am 7. September 2006 zwei Parteien an:

  • CDU − 10 Sitze
  • SPD − 5 Sitze

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Historisches Bahnhofsgebäude an der Bahnlinie Rahden/Uchte
  • Windmühle
  • Kirche in Lavelsloh von 1642

Naturdenkmäler

  • Landschaftssee "Maringen Diek"
  • Moorlandschaft in Steinbrink und Essern mit Torfwerk
  • Heidepark in Essern (seit 1906)

Kulturdenkmäler

  • Jüdischer Friedhof Lavelsloh

Vereine

Sportvereine

  • Der MTV Diepenau spielte in der 1. Faustball-Bundesliga.
  • SC Viktoria Lavelsloh mit Schwerpunkt Fußball
  • Im Ortsteil Essern sind der TSV Essern und der Schützenverein Essern auf sportlicher Ebene aktiv.
  • Der Reitverein Steinbrink-Nordel-Essern
  • Der MTV Nordel Faustball

weitere Vereine

  • Schützenverein Nordel

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Jährliches großes Schützenfest des Schützenvereins Lavelsloh e.V. am letzten Wochenende im August
  • Jährlicher bis weit in Nordrhein-Westfalen bekannter Lavelsloher Herbstmarkt am zweiten Oktoberwochenende
  • Jährliches großes Frühlingsfest im Ortsteil Lavelsloh veranstaltet vom Gewerbeverein Lavelsloh/Diepenau e.V.
  • Heidepark Essern: Himmelfahrt im Heidepark
  • Sommerturnier des RV Steinbrink-Nordel-Essern traditionell am 2. Augustwochenende
  • großes Flutlichturnier des MTV Diepenau im August
  • Jährlich am ersten Februarwochenende Faslam (Straßenkarneval) in Diepenau

Persönlichkeiten

  • Statius Fabricius (1591–1651), deutscher Theologe, Professor der Universität Helmstedt und Abt im Kloster Amelungsborn
  • Ferdinand Wahrendorff (1826–1898), Gründer der Wahrendorffschen Anstalten

Literatur

  • Wilhelm von Hodenberg (Hrsg.): Hoyer Urkundenbuch. Hannover 1855, S. 497.

Weblinks

 Commons: Diepenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Obenaus, Herbert (Hrsg.); Bankier, David; Fraenkel, Daniel, Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Bd. 1, Göttingen 2005, S. 465, ISBN 3-89244-753-5.
  3. Ausführlich: Blazek, Matthias: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900. Adelheidsdorf 2006, S. 187, ISBN 978-3-00-019837-3.

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