Die Standard

Die Standard
Der Standard
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Beschreibung österreichische Tageszeitung
Verlag Standard Verlagsgesellschaft m. b. H.
Erstausgabe 1988
Erscheinungsweise täglich, außer Sonntag
Auflage
(ÖAK, 1. Halbjahr 2008[1])
76.775 Exemplare
Reichweite
(Österreichische Media-Analyse 2007[2])
0,352 Mio. Leser
Chefredakteur Oscar Bronner, Alexandra Föderl-Schmid
Herausgeber Oscar Bronner
Weblink derstandarddigital.at

Der Standard ist eine österreichische Tageszeitung mit Redaktionssitz in Wien. Die 1988 von Oscar Bronner gegründeten Zeitung erscheint im Berliner Format. Der Standard gilt als linksliberal und ist Genossenschafter der Austria Presse Agentur.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bevor die erste Ausgabe der Zeitung erschien, wurde ein passender Name gesucht. Erste Probenummern, sogenannte „Nullnummern“, erschienen unter dem Titel „Wirtschaftsblatt“. Man einigte sich schließlich auf Der Standard, nach Vorbildern aus dem englischsprachigen Raum, wo Zeitungen wie The Standard oder Evening Standard existieren. Die erste Ausgabe des Standard erschien am 19. Oktober 1988. Gegründet wurde die Zeitung von Oscar Bronner, der zur Finanzierung der Neugründung den Axel Springer Verlag mit 50 % beteiligen ließ.

1995 wurde derStandard.at als Webauftritt der Zeitung errichtet. Dieser verfügt über eine eigene Redaktion – obgleich die Inhalte der Printausgaben ebenfalls online veröffentlicht werden – und wird heute von der Bronner Online AG betrieben, die mit der STANDARD Verlagsgesellschaft gesellschaftlich verwoben ist.

Im Jahr 2006 folgte der Standard dem Beispiel der Süddeutschen Zeitung, der Cinemathek, mit der 100-teiligen DVD-Serie Der österreichische Film. Die Standard-Redaktion wählte hierfür hundert sehenswerte und beliebte österreichische Filme aus.

Am 1. Juli 2007 löste Alexandra Föderl-Schmid Gerfried Sperl als zweiten Chefredakteur neben Oscar Bronner ab.

Verlagsangaben

Palais Orsini-Rosenberg an der Herrengasse in Wien, Redaktionszentrale

Verlegt wird die Zeitung von der eigenen Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.. Verlagsort ist Wien, Erscheinungsort das niederösterreichische Tulln, wo die Zeitung von Goldmann Druck gedruckt wird.

2007 erwirtschaftete Der Standard 55,4 Millionen Euro bei 206 Beschäftigten. 2007 erhielt Der Standard rund 1,2 Millionen Euro aus dem Topf der Österreichischen Presseförderung und ist somit gemeinsam mit der Presse die am höchsten subventionierte Zeitung.

Eigentümerstruktur

Bei der Gründung der Zeitung im Jahr 1988 hielten Gründer Oscar Bronner sowie der Axel Springer Verlag je 50 % am Zeitungsverlag. 1995 kaufte Bronner diese Anteile zurück, gab jedoch im April 1998 erneut 49 % der Zeitungsanteile ab – diesmal an den Süddeutschen Verlag. Weitere 41 % wurden in die Bronner Familien-Privatstiftung überführt, 10 % der Anteile behielt Oscar Bronner direkt. Am 13. August 2008 kaufte die Bronner Online AG die Anteile der Süddeutschen Zeitung, womit der Standard zu 100 % im Besitz Bronners oder seiner Stiftung ist.

Die Eigentümerstruktur ist nun folgendermaßen:[3][4]

  • Bronner Familien-Privatstiftung: 41% direkt und 44,1% indirekt mittels Bronner Online AG
  • Oscar Bronner: 10 % direkt und 4,9% indirekt mittels Bronner Online AG

Reichweite und Marktanteil

Laut Österreichischer Media-Analyse 2007 hat der Standard in Österreich 352.000 Leser (2006: 341.000).[2] Dies entspricht einer Reichweite von 5 %. Die verkaufte Auflage laut Österreichischer Auflagenkontrolle betrug pro Erscheinungstag im ersten Halbjahr 2008 im Schnitt 76.775 Exemplare.[1] Der Standard ist somit – knapp hinter der Presse – die fünftgrößte österreichweit erscheinende Tageszeitung.

In den vergangenen Jahren verlor der Standard, wie die meisten anderen österreichischen Tageszeitungen, sukzessive an Lesern. 2007 konnte diese Tendenz aufgehalten werden, während die meisten anderen Tageszeitungen weiter verloren. Dennoch liegt der Standard noch hinter vergangenen Höchstwerten zurück. Die bislang größte Reichweite erreichte das Blatt im Jahr 2001 mit 401.000 Lesern oder 6 % Tagesreichweite.[5]

Obwohl Der Standard grundsätzlich überregional ausgerichtet ist, war in der Vergangenheit eine starke Fokussierung auf Wien nicht zu leugnen (Reichweite in Wien 2007: 8,5 %), die durch eigene Redaktionen in den Bundesländern (derzeit in der Steiermark, Oberösterreich und Kärnten) und Regionalteile aber immer mehr abnimmt.

Inhaltliche Angaben

Inhalt und Blattlinie

Die Zeitung ist dem Ehrenkodex der österreichischen Presse verpflichtet und bezeichnet ihre Blattlinie als liberal und unabhängig. Dieser Linie neigen auch die meisten regelmäßigen Kolumnisten der Zeitung zu, dazu kommen Gastkommentare aus den verschiedensten politischen Richtungen.

Als Teilnehmer des Project Syndicate veröffentlicht der Standard auch regelmäßig Kommentare von weltweit bekannten Persönlichkeiten, die im Rahmen dieses Projekts weltweit verteilt werden.

Freitags liegt dem Standard die selbstproduzierte Hochglanzbeilage Rondo bei, in welcher über Mode, Kosmetik, Reisen, Design, technische Neuheiten, Essen, Musik und Film berichtet wird.

Jeden Montag liegt der Zeitung außerdem eine meist achtseitige, englischsprachige Beilage mit Auszügen aus der New York Times bei.

Die Zeitung organisiert und sponsert unter anderem seit 1998 jährlich den Publikumspreis des Internationalen Wiener Filmfestivals Viennale.

Mitarbeiter

Mitarbeiter in leitenden journalistischen Funktionen:[6]

  • Chefredakteure: Oscar Bronner, Alexandra Föderl-Schmid
  • Chefs vom Dienst: Bettina Stimeder, Thomas Mayer, Eric Frey, Erhard Stackl
  • Leitende Redakteure: Gudrun Harrer, Otto Ranftl
  • Ressortleiter
    • Außenpolitik: Christoph Prantner
    • Innenpolitik: Michael Völker
    • Wirtschaft: Andreas Schnauder
    • Kultur: Andrea Schurian
    • Chronik: Petra Stuiber
    • Kommentar der anderen: Mischa Jäger

Zu den bekanntesten Kommentatoren bzw. Kolumnisten der Zeitung zählen Hans Rauscher („rau“) und Daniel Glattauer („dag“), die bald nach der Gründung der Zeitung abwechselnd für die Glosse im „Einserkastl“ – einer Textbox auf der Titelseite – zuständig wurden, wobei „rau“ zumeist innenpolitische Themen kommentiert, während „dag“ zumeist humorvoll von alltäglichen, häufig kuriosen, Wahrnehmungen, häufig österreichische Eigenheiten, erzählt. Mit dem Jahreswechsel 2008/2009 trat Glattauer eine halbjährige Pause an. Er wird in dieser Zeit von diversen Autoren vertreten, die anonym unter dem Kürzel „wos“ die Wochenend-Ausgaben bestreiten sowie Montags von Renate Graber und Gudrun Harrer.[7] Ein bis mehrmals wöchentlich finden sich zudem auch Kommentare von unter anderen Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid, Chef vom Dienst Eric Frey sowie von den Kommentatoren und Redakteuren Gudrun Harrer, Thomas Mayer, Christoph Prantner, Conrad Seidl, Erhard Stackl, Petra Stuiber, Andreas Schnauder, Leo Szemeliker sowie Michael Völker im Kommentarteil der Zeitung.

Für die teils unregelmäßig erscheinenden Kolumnen zeichnen unter anderem Friedrich Achleitner, Antonio Fian, Franzobel, Daniel Glattauer, Barbara Coudenhove-Kalergi, Paul Lendvai, Bernd Marin, Otto Ranftl, Markus Mittringer, Kurt Palm („Palmsamstag“), Hans Rauscher, Johann Skocek („Skoceks Zeitlupe“, Sport), Gerfried Sperl und Günter Traxler verantwortlich. Der Schachteil, in dem sich Spiele samt Rätsel sowie Spielkommentare finden, wird seit 1990 von „ruf & ehn“ (Michael Ehn) durchgeführt.

Als fester Bestandteil der Zeitung hat sich auch das „Kommentar der Anderen“ etabliert, eine bis zwei Seiten des Kommentarteil, auf denen täglich Experten, Wissenschaftler oder Politiker zu aktuellen Themen Standpunkte oder Forderungen vertreten, wobei häufig an aufeinanderfolgenden Tagen dem Standpunkt der jeweiligen „Gegenseite“ ebensoviel Platz geboten wird.

Karikaturen werden unter anderem von Oliver Schopf, der für den Standard den gesamten Bawag-Prozess Karikaturen von den Verhandlungstagen aus dem Gericht geliefert hat sowie von zahlreichen weiteren, unregelmäßig im Standard erscheindenen Karikaturisten beigesteuert. Die Cartoonserie „Der Lochgott“ von Rudi Klein ist ebenfalls im Standard zu finden.

derstandarddigital.at

derstandarddigital.at ist die Bezeichnung und Webadresse der Online-Version der Zeitung, die als vollständiges e-paper veröffentlicht wird und ältere Meldungen in einem kostenpflichtig zugänglichen Archiv verfügbar hält. Weiters werden Printinhalte auch auf derStandard.at/Zeitung veröffentlicht. Die Online-Version der Zeitung ist formell unabhängig von dem Nachrichtenportal derStandard.at, das von der Bronner Online AG betrieben wird, die wiederum als Gesellschafterin an der STANDARD Verlagsgesellschaft beteiligt ist.

Einzelnachweise

  1. a b www.oeak.at – Auflagenliste 1. Halbjahr 2008 (PDF), Österreichische Auflagenkontrolle (abgerufen am 25. September 2008)
  2. a b Österreichische Mediaanalyse 2007, Tageszeitungen total
  3. Bronner übernimmt den STANDARD wieder ganz, derstandard.at, 13. August 2008
  4. firmenabc.at
  5. Österreichische Media-Analyse: Jahresberichte 2001, 2006 und 2007 (www.media-analyse.at)
  6. Impressum, abgerufen am 18. September 2008
  7. Der Standard: DerStandard-Glosse: Neue Autoren für Titelseite. 3./4. Jänner 2009, S. 38

Weblinks


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