Die Schwestern von Gion

Die Schwestern von Gion
Filmdaten
Deutscher Titel Die Schwestern von Gion
Originaltitel 祇園の姉妹; Gion no shimai
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1936
Länge 69 Minuten
Stab
Regie Kenji Mizoguchi
Drehbuch Kenji Mizoguchi,
Yoshikata Yoda
Produktion Masaichi Nagata
Kamera Minoru Miki
Schnitt Tatsuko Sanake
Besetzung
  • Yamada Isuzu: Omocha
  • Yoko Umemura: Umekichi
  • Yukiko Todoroki: Sayo Murai
  • Benkei Shiganoya: Shimbei Furusawa
  • Eitaro Shindo: Kudo
  • Taizo Fukami: Kimura

Die Schwestern von Gion aus dem Jahr 1936 ist eine Gesellschaftsstudie von Kenji Mizoguchi.

Handlung

Der Film schildert die Geschichte zweier Schwestern, beide Geishas, aber mit sehr verschiedener Einstellung zu ihrem Beruf. Die ältere, Umekichi, hält viel auf Traditionen und bleibt deshalb ihrem Patron Shimbei Furusawa auch dann loyal, als dieser bankrott geht und verarmt. Ihre jüngere Schwester Omocha dagegen schert sich wenig um Loyalität und überkommene Normen und versucht, sich von möglichst vielen Männern aushalten zu lassen. Immer wieder versucht sie ihre ältere Schwester davon zu überzeugen, es ihr gleich zu tun. Doch Omocha geht zu weit und landet nach einer Auseinandersetzung mit einem eifersüchtigen Freier im Krankenhaus, während Umekichi von Furusawa verlassen wird. Als sich die beiden Schwestern im Krankenhaus wieder begegnen, wird jedoch klar, dass sich keine der beiden von ihren Überzeugungen und ihrer Lebensweise abbringen lässt.

Hintergrund

Mizoguchi stellt am Beispiel der beiden unterschiedlichen Schwestern die kulturellen und sozialen Gegensätze im Japan der 1930er Jahre dar, das hin und her gerissen ist zwischen den alten Traditionen und all den modernen, westlichen Einflüssen, die innerhalb weniger Jahrzehnte auf das Land einstürmten und es völlig verwandelten. Er bleibt dabei seiner Linie treu, die Familie als Mikrokosmos der Gesellschaft zu betrachten und Frauen in den Mittelpunkt seiner Filme zu stellen. Zusammen mit dem im selben Jahr produzierten Film Osaka Elegie gilt „Die Schwestern von Gion“ als erstes großes Meisterwerk Mizoguchis, die beide auch den Beginn der langen Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautoren Yoshikata Yoda markieren.

Trotz des hohen künstlerischen Werts und der kontroversen Thematik war „Die Schwestern von Gion“ kein finanzieller Erfolg. Obwohl die Produktion des Films nur wenige Wochen in Anspruch nahm, ging die Produktionsfirma Daiichi Eiga bankrott, was auch auf einen Boykott der Verleihfirma zurückgeführt wurde.

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