Die Nacht der reitenden Leichen

Die Nacht der reitenden Leichen
Filmdaten
Deutscher Titel Die Nacht der reitenden Leichen
Originaltitel La Noche del terror ciego
Produktionsland Spanien, Portugal
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 1971
Länge 97 min. (uncut) oder 90 Minuten
Altersfreigabe FSK SPIO/JK oder FSK 18
Stab
Regie Amando de Ossorio
Drehbuch Amando de Ossorio
Produktion José Antonio Pérez Giner
Salvadore Romero
Musik Antón García Abril
Kamera Pablo Ripoll
Schnitt José Antonio Rojo
Besetzung
  • Lone Fleming: Elizabeth „Bella“ Turner
  • César Burner: Roger Walters
  • María Elena Arpón: Virginia White
  • José Thelman: Pedro Candal
  • Rufino Inglés: Inspektor Oliveira
  • Verónica Llimera: Nina
  • Simón Arriaga: Gerichtsdiener
  • Francisco Sanz: Professor Candal
  • Juan Cortés: Rechtsmediziner
  • Andrés Isbert: Polizeileutnant Marcos
  • Antonio Orengo: Tonio, Sohn des Lokführers
  • María Silva: Maria

Die Nacht der reitenden Leichen (Original: La Noche del terror ciego) ist ein spanisch-portugiesischer Horrorfilm von Regisseur Amando de Ossorio, der auch das Drehbuch schrieb.

Der Film ist der Auftakt einer vierteiligen Horrorfilmreihe, die Amando de Ossorio zwischen 1971 und 1975 inszenierte. Allen gemein ist, dass sie von einem mysteriösen Orden der Tempelritter handeln und die blutgierigen Wesen durch den Einsatz von Zeitlupenszenen hervorgehoben werden.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Mitglieder eines ritterlichen Geheimbundes, sogenannte Templer, suchen im mittelalterlichen Portugal mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nach einem Weg, Unsterblichkeit zu erlangen. Die Sektenmitglieder bedienen sich der schwarzen Magie, verschreiben sich Luzifers Kult und trinken dazu rituell das Blut geopferter Jungfrauen. Für diese satanischen Vergehen an den unbefleckten Mädchen werden sie später exkommuniziert, hingerichtet und wegen Teufelsverehrung auf ewig verflucht; ihre Leichen werden den Krähen zum Fraß vorgeworfen, die ihnen die Augen herauspicken. Es gelingt ihnen aber, hinter „das Geheimnis des Untodes“ zu kommen, so dass sie seither verdammt sind, alltäglich nach Mitternacht aus ihren Gräbern zu steigen und menschliches Blut zu trinken.

In der Gegenwart verbringt Virginia mit ihrem Freund Roger den gemeinsamen Urlaub auf der Iberischen Halbinsel, wo sie zufällig ihre ehemalige lesbische Schulfreundin Bella trifft, mit der sie einst eine Beziehung unterhielt. Roger lädt die attraktive Bella zu einer Fahrt ins Umland ein, zu der Virginia nur widerwillig zustimmt. Die Gruppe ahnt jedoch nichts von den schaurigen Ereignissen, die sich hier in der Berglandschaft von Berzano vor über 500 Jahren zugetragen haben. Auf der Zugfahrt flirtet die alleinstehende Bella mit Roger, und es kommt zu kleinen Eifersüchteleien, so dass Virginia wütend den fahrenden Zug im portugiesischen Hinterland verlässt und allein durch die Einöde streift. Nach einer kurzen Wanderung entdeckt die junge Frau eine mittelalterliche Abtei, in deren Hof Templer begraben sind. In der Behausung der reitenden Leichen schlägt sie kurzerhand ihr Nachtlager auf. Zur nächtlichen Stunde steigen die verfluchten, vermummten und teils berittenen Kreaturen aus ihren Gräbern, erspüren Virginias Anwesenheit und orten sie mit Hilfe ihrer verbliebenen Sinne. Anschließend kreisen sie blutgierig ihr wehrloses Opfer ein und saugen es bis auf den letzten Tropfen aus. Die junge Frau verstirbt, wird allerdings später selbst zu einer blutgierigen Kreatur.

Am nächsten Tag werden Bella und Roger von zwei Polizisten gebeten, Virginias blutleeren Leichnam zu identifizieren. Vom Rechtsmediziner erfahren die beiden, dass ihre Freundin mehrmals gebissen wurde und womöglich Opfer eines Ritualmordes wurde. Mit Nachdruck treiben sie weitere Nachforschungen an, um Virginias rätselhaften Tod aufzuklären. Von Nina, einer ortskundigen Angestellten Bellas, erfahren sie von weiteren mysteriösen Todesfällen im Umfeld der Abtei, der die Einheimischen mit Argwohn und Furcht begegnen. Angeblich sollen die „geblendeten Toten“, die über ein exzellentes Gehör verfügen sollen, immer noch die Gegend verunsichern. Nina ist es auch, die zeitlich verzögert die auferstandene und zum Blutsauger mutierte Virginia nach einem Zweikampf ausschaltet und verbrennt.

Die Polizei tappt im Mordfall Virginia im Dunkeln. Der Verdacht der Staatsgewalt richtet sich zunächst gegen den Schmuggler Pedro und seine in der Nähe operierende Bande, die den Mythos angeblich zur Abschreckung verbreitet, um ungestört illegalen Geschäften nachzugehen. Es gelingt Bella und Roger, den Schmugglerboss Pedro zu überreden, gemeinsam mit ihnen und Maria, Pedros Freundin, die Nacht in der Abtei zu verbringen, um zu beweisen, dass die Anschuldigungen gegen ihn völlig haltlos sind. Doch zu ihrer Verwunderung steigen nach Mitternacht kuttentragenden Ungetüme aus ihren Gräbern, reiten auf ihren Pferden aus, ermorden Pedro sowie Maria und verletzen Roger tödlich. Einzig Bella gelingt die Flucht vor ihren blinden Verfolgern, die sich mit Hilfe ihrer verbliebenen Sinne im unwegsamen Gelände orientieren.

Ihr Weichen vor der Meute führt die verängstigte Frau in die Nähe eines vorbeifahrenden Eisenbahnzuges, der unglücklicherweise anhält und die schockierte Frau aufnimmt. Ihre reitenden Verfolger überfallen den Zug und töten alle Passagiere – bis auf die apathische Bella. Am nächsten Morgen rollt der Zug ohne Lokführer in den nächsten Bahnhof ein, wo am Ende des Films ahnungslose Reisende einsteigen und beim Anblick der Opfer kreischend schreien.

Kritiken

„Ein holprig inszenierter Horrorfilm, der Elemente des Vampirfilms mit Motiven der iberischen Vergangenheit zu verknüpfen versucht, aber nicht mehr als eine verrückte Reihung diverser Versatzstücke des Genres zuwege bringt.“

Lexikon des internationalen Films[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Nacht der reitenden Leichen im Lexikon des Internationalen Films

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