Die Körperfresser kommen

Die Körperfresser kommen

Die Körperfresser kommen, Originaltitel The Body Snatchers, ist ein Science-Fiction-Roman des US-amerikanischen Autors Jack Finney. Er erschien erstmals 1954 als dreiteiliger Fortsetzungsroman im Wochenmagazin Collier’s Weekly und im darauffolgenden Jahr als Taschenbuch beim New Yorker Verlagshaus Dell. Eine erste deutsche Übersetzung erschien 1962 im Heyne-Verlag unter dem Titel Unsichtbare Parasiten, eine neue Übersetzung von Tony Westermayr erschien als Die Körperfresser kommen am 1. Januar 1979 im Goldmann-Verlag.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Arzt Miles Bennell lebt und arbeitet in der idyllischen Kleinstadt Mill Valley, Kalifornien. Eines Tages besucht ihn seine Jugendfreundin Becky mit einem seltsamen Anliegen. Angeblich ist der Onkel ihrer Freundin nicht mehr er selbst. Miles untersucht den Fall, kann aber nichts ungewöhnliches feststellen. In den folgenden Tagen kommen immer mehr Leute mit demselben Problem zu ihm. Er schickt sie zu dem Psychiater Manfred „Mannie“ Kaufman, der die Ereignisse aber als Massenhysterie abtut. Miles glaubt dieser Erklärung so lange, bis sein Freund Jack eine halbfertige Kopie seiner selbst im Keller seines Hauses findet. Zusammen mit ihren Partnerinnen beginnen Miles und Jack nachzuforschen und entdecken, dass die Einwohner der Stadt sukzessive durch Aliens ersetzt werden, die als Samenkapseln auf die Erde kamen. Ziel der Aliens, die in einer entindividualisierten, konformistischen Gesellschaftsordnung leben, ist die Weltherrschaft. Wegen der starken Gegenwehr der nicht ausgetauschten Menschen geben die Invasoren aber schließlich ihr Vorhaben auf und verlassen die Erde.

Hintergrund

Die Körperfresser kommen wurde von Jack Finney zweimal überarbeitet, erstmals anlässlich der Taschenbuch-Erstausgabe von 1955, und erneut 1978 für eine Neuauflage zum Start von Philip Kaufmans gleichnamiger Verfilmung. In den 1960er Jahren wurde der Originaltitel The Body Snatchers für Nachdrucke und Neuauflagen zu The Invasion of the Body Snatchers erweitert, angelehnt an den Titel von Don Siegels Verfilmung Invasion of the Body Snatchers (1956).[1]

Im Zuge zunehmender Interpretationen von Don Siegels Verfilmung als – je nach Standpunkt des Rezensenten – Warnung vor einer kommunistischen Infiltration der USA oder vor dem Konformismus der McCarthy-Ära wurde auch über einen möglichen Subtext in Finneys Roman spekuliert. Finney selbst bestritt eine intendierte Aussage des Buches: „Ich habe Deutungen zur ‚Aussage‘ der Geschichte gelesen, die mich insofern amüsieren als dass es keine Aussage gibt. Die Geschichte war als reine Unterhaltung gedacht, und das war ihr einziges Anliegen.“ [2]

Die Kritiken zu Finneys Buch waren gemischt. Während das Urteil von Anthony Boucher (in The Magazine of Fantasy and Science Fiction) und John Clute (in The Science Fiction Encyclopedia) positiv ausfiel, monierten Damon Knight (in In Search of Wonder) und Groff Conklin (in Galaxy) mangelnde Logik und Originalität.

Es existiert eine geistige Erkrankung, das Capgras-Syndrom. Die Erkrankten glauben, nahe Verwandte und Freunde seien durch Doppelgänger ausgetauscht worden. Ob Finney diese Krankheit bekannt war und er diese als Anregung für seinen Roman verwendete, ist nicht belegt.

Verfilmungen

Literatur

  • Jack Finney: The Body Snatchers (Magazin-Erstveröffentlichung), in Collier's, 26. November, 10. Dezember, 24. Dezember 1954.
  • Jack Finney: The Body Snatchers (Buch-Erstveröffentlichung), Dell Publishing, New York, 1955.
  • Besprechung von Anthony Boucher in The Magazine of Fantasy & Science Fiction, New York, Mai 1955.
  • Eintrag zu Jack Finney in The Science Fiction Encyclopedia, Doubleday & Co., New York, 1979.
  • Besprechung von Damon Knight in In Search of Wonder, 2. Auflage, Advent, Chicago, 1967.
  • Besprechung von Groff Conklin in Galaxy Science Fiction, New York, Juli 1955.

Einzelnachweise

  1. Die Körperfresser kommen auf Internet Speculative Fiction Database.
  2. „I have read explanations of the ‚meaning‘ of this story, which amuse me, because there is no meaning at all; it was just a story meant to entertain, and with no more meaning than that.“ – Jack Finney, zitiert nach: Harold Schechter: The Bosom Serpent – Folklore and Popular Art, 2. Auflage, Peter Lang Publishing, 2001.

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