- Die Juden
-
Daten des Dramas Titel: Die Juden Gattung: Lustspiel Originalsprache: Deutsch Autor: Gotthold Ephraim Lessing Erscheinungsjahr: 1757 Uraufführung: 1749 Personen - Martin Krumm, Gutsverwalter
- Michel Stich, sein Kumpan
- Ein Reisender
- Christoph, dessen Bedienter
- Der Baron, Gutsherr
- Ein junges Fräulein, dessen Tochter
- Lisette
Die Juden ist ein Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing, das er 1749 in Berlin verfasste. Lessing thematisiert darin, ähnlich wie in Nathan der Weise, religiöse Toleranz und Humanität.
Lessing selbst schreibt über sein Werk:
- Es war das Resultat einer sehr ernsthaften Betrachtung über die schimpfliche Unterdrückung, in welcher ein Volk seufzen muß, das ein Christ, sollte ich meinen, nicht ohne eine Art von Ehrerbietung betrachten kann...
- Ich bekam also gar bald den Einfall, zu versuchen, was es für eine Wirkung auf der Bühne haben werde, wenn man dem Volke die Tugend da zeigte, wo es sie ganz und gar nicht vermutet.
Inhalt
Der Gutsverwalter (Vogt) Martin Krumm hat seinen Gutsherren, den Baron, mit Hilfe eines Kumpanen überfallen. Beide gaben sich zur Tarnung als Juden aus. Der Überfall wurde allerdings durch das Einschreiten eines Reisenden vereitelt. Das Stück setzt mit einem Gespräch der beiden beutelos ausgegangenen Täter ein.
Krumm formuliert den Plan, sich für den missglückten Überfall an dem Retter, der aus Dankbarkeit des Herren auf dem Gut übernachtet hat, durch das Stehlen seiner Uhr zu revanchieren, entwendet dem Reisenden dann aber seine Tabakdose. Der Bestohlene bemerkt zunächst nichts und ist gewillt, schnellstmöglich abzureisen, um die Dankbarkeit des Gutsherren nicht weiter unnötig in Anspruch zu nehmen, lässt sich jedoch auf Bitten des Herrn und seiner Tochter erweichen und bleibt noch einen Tag länger.
Die Tochter und der Reisende hegen ein tieferes Interesse füreinander. Der gute Eindruck, den der Reisende macht, ist Anlass für den Vater, seiner Bediensteten Lisette den Auftrag zu erteilen, mehr über Stand, Besitz und Leben des Reisenden in Erfahrung zu bringen. Sie soll zu diesem Zweck wiederum dessen Bediensteten Christoph aushorchen.
Krumm hat zuvor Lisette mehr oder minder aus Zuneigung das Beutegut, die silberne Tabakdose, geschenkt. Mit der Aussicht auf den Besitz derselben bringt Lisette Christoph, der seinen Herren erst vor kurzem kennengelernt hat und kaum etwas über ihn weiß, dazu, eine fiktive Geschichte zur Herkunft seines Herrn zu erzählen. Aufgrund der Verwirrung, die daraus resultiert und der verlustiggegangenen Tabakdose, die sich nun im Besitz Christophs befindet, kommt im Verlauf der Ereignisse die Wahrheit über Krumm, den Gutsverwalter, ans Licht. Ein weiteres Mal rettet der Reisende den Gutsherren somit vor Schaden.
Aus Dankbarkeit und Wertschätzung befürwortet der Baron die Verbindung zwischen seiner Tochter und dem Reisenden, bis man erfährt, dass der Reisende Jude ist. Das edelmütige Betragen des jüdischen Reisenden hat dazu geführt, dass er bewiesenermaßen darum bitten kann, in Zukunft weniger vorurteilsbelastet über Mitglieder seiner Religionsgemeinschaft zu denken.
Weblinks
- Die Juden. Online-Text, Project Gutenberg.
- Digitalisierter Volltext von Die Juden bei Zeno.org
- Figurenlexikon zu Lessings Dramen im Portal Literaturlexikon online
Werke von Gotthold Ephraim LessingDramen
Damon, oder die wahre Freundschaft | Der junge Gelehrte | Die alte Jungfer | Der Misogyn | Der Freigeist | Die Juden | Der Schatz | Emilia Galotti | Miss Sara Sampson | Philotas | Minna von Barnhelm | Nathan der WeiseDramenfragmente
Samuel Henzi | D. FaustGedichte
Lieder | Oden | SinngedichteFabeln
Fabeln und ErzählungenÄsthetische Schriften
Rezensionen | Briefe | Vorreden | Abhandlungen von dem weinerlichen oder rührenden Lustspiele | Über das Lustspiel »Die Juden« | Ein Vade mecum für den Hrn. Sam Gotthl. Lange. Pastor in Laublingen | Rettungen | Briefwechsel über das Trauerspiel | Abhandlungen über die Fabel | Briefe, die neueste Literatur betreffend | Laokoon oder über die Grenzen der Mahlerey und Poesie | Hamburgische Dramaturgie | Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können … | Wie die Alten den Tod gebildet | Leben und leben lassen | Selbstbetrachtungen und EinfälleTheologiekritische und philosophische Schriften
Gedanken über die Herrnhuter | Das Christentum der Vernunft | Pope ein Metaphysiker! | Über die Entstehung der geoffenbarten Religion | Über die Wirklichkeit der Dinge außer Gott | Durch Spinoza ist Leibniz nur … | Eine Parabel | Anti-Goeze | Ernst und Falk | Daß mehr als fünf Sinne für den Menschen sein können | Gespräche über die Soldaten und Mönche | Die Religion Christi | Die Erziehung des Menschengeschlechts | F. H. Jacobi über seine Gespräche mit Lessing
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Die Juden sind an allem schuld — An allem sind die Juden schuld ist ein politisch satirisches Chanson des deutschen Komponisten Friedrich Hollaender aus dem Jahr 1931.[1] Das Lied im September 1931 als Teil der Revue „Spuk in der Villa Stern“ in Hollaenders Berliner Kabarett… … Deutsch Wikipedia
Karfreitagsfürbitte für die Juden — Oremus et pro perfidis Judæis im Nouveau Paroissien Romain von 1924 Die Karfreitagsfürbitte für die Juden ist eine der Großen Fürbitten in der Karfreitagsliturgie nach dem römischen Ritus, den die römischen Katholiken, Altkatholiken und manche … Deutsch Wikipedia
An allem sind die Juden schuld — ist ein politisch satirisches Chanson des deutschen Komponisten Friedrich Hollaender aus dem Jahr 1931.[1] Das Lied, im September 1931 als Teil der Revue Spuk in der Villa Stern in Hollaenders Berliner Kabarett Tingel Tangel Theater uraufgeführt … Deutsch Wikipedia
An allem sind die Juden schuld — Saltar a navegación, búsqueda An allem sind die Juden schuld («Los judíos tienen la culpa de todo») es una canción (chanson) político satírica del compositor Friedrich Hollaender del año 1931[1] La canción fue estrenada en septiembre de 1931 como … Wikipedia Español
An allem sind die Juden schuld — (« Les Juifs sont coupables de tout ») est une chanson politico satirique du compositeur allemand Friedrich Hollaender datant de 1931[1]. La chanson est interprétée pour la première fois en septembre 1931 au cabaret berlinois Tingel… … Wikipédia en Français
“Die Juden Sind Unser Ungluck” — (The Jews Are Our Misfortune) In 1879, German historian, university professor, and anti Semite Heinrich von Treitschke used this phrase to describe his feelings about the presence of Jews in public life in Germany. The Nazis adopted the slogan … Historical dictionary of the Holocaust
Juden in Deutschland — Die Geschichte der Juden in Deutschland ist die einer Minderheit und je nach Epoche sehr unterschiedlich dokumentiert. Juden leben seit mehr als 1700 Jahren im heutigen Deutschland. In dieser Zeit erlebten sie sowohl Toleranz als auch… … Deutsch Wikipedia
Juden in Russland — Die Geschichte der Juden in Russland (bzw. auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion) beginnt mit Legenden aus dem ersten vorchristlichen Jahrtausend und umfasst einen Zeitraum von rund 2000 Jahren. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte bis 1772 2… … Deutsch Wikipedia
Juden in der Sowjetunion — Die Geschichte der Juden in Russland (bzw. auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion) beginnt mit Legenden aus dem ersten vorchristlichen Jahrtausend und umfasst einen Zeitraum von rund 2000 Jahren. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte bis 1772 2… … Deutsch Wikipedia
Juden in Ungarn — Die Geschichte der Juden in Ungarn (bzw. auf dem Gebiet des ehemaligen Königreichs Ungarn) beginnt gemäß jüdischen geschichtlichen Überlieferungen im frühen Mittelalter, obwohl archäologische Zeugnisse einer jüdischen Präsenz schon aus römischer… … Deutsch Wikipedia