Die Feen

Die Feen
Werkdaten
Titel: Die Feen
Originalsprache: deutsch
Musik: Richard Wagner
Libretto: Richard Wagner
Uraufführung: 29. Juni 1888
Ort der Uraufführung: München
Spieldauer: ca. 2 3/4 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Märchen
Personen
  • Der Feenkönig - Bass
  • Ada (Eine Fee) - Sopran
  • Farzana (Eine Fee) - Sopran
  • Zemina (Eine Fee) - Sopran
  • Arindal (König von Tramont) - Tenor
  • Lora (Seine Schwester) - Sopran
  • Morald (Ihr Geliebter) - Bariton
  • Gernot (Arindals Jäger) - Bass
  • Drolla (Loras Zofe) - Sopran
  • Gunther (Höfling Arindals) - Tenor
  • Harald (Arindals Feldherr) - Bass
  • Ein Bote - Tenor
  • Stimme Gromas (Zauberer) - Bass

Die Feen ist die erste vollendete Oper von Richard Wagner. Diese Oper wurde im Stile der deutschen romantischen Oper gestaltet, stark beeinflusst von Wagners Vorbildern Carl Maria von Weber (Leitmotiv) und Heinrich Marschner (dramatisch geführter Sprechgesang). Die Uraufführung der Feen fand erst fünf Jahre nach Wagners Tod am 29. Juni 1888 im königlichen Hof- und Nationaltheater in München statt; einstudiert vom jungen Richard Strauss, dirigiert von Franz Fischer. Die Aufführung war ein Erfolg. Die Oper wurde hernach auch an anderen Orten aufgeführt, konnte sich aber auf Dauer nie richtig durchsetzen. Zum heutigen Tage ist diese Oper fast vergessen und wird nur selten aufgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Historisches

Für Wagner selbst war Die Feen bereits sein 4. Bühnenwerk. Von seinem Debütwerk, dem „großen Trauerspiel“ Leubald vollendete Wagner nur den Text, die Vertonung hat er möglicherweise nie begonnen. Von seiner 2. Oper (Schäferoper) ist nicht einmal der Titel überliefert. Die Schaueroper Die Hochzeit brach Wagner um die Jahreswende 1832/33 ab, nachdem die Familie, vor allem seine Schwester Rosalie, die Handlung abscheulich fand. 1833 wurde das erste musikdramatische Werk Wagners aufgeführt. Es handelt sich hierbei um eine Arie, die Wagner für Marschners Oper Der Vampyr schrieb. Zu Beginn des Jahres 1833 wendete sich Wagner den Feen zu. Die literarische Vorlage für diese Oper war Carlo Gozzis La donna serpente – Die Frau als Schlange und Il corvo – Der Rabe. Einige Personen aus Der Hochzeit finden sich auch in den Feen wieder, so zum Beispiel Ada und Arindal, die auch hier ein Paar sind, diesmal allerdings seit Jahren glücklich verheiratet. Wagner beendete die Partitur im Januar 1834. Der Versuch die Oper in Leipzig aufzuführen schlug trotz guter Verbindungen Wagners zur Verlags- und Kulturszene fehl (Wagners Schwester Luise war seit 1828 mit dem Verleger Friedrich Arnold Brockhaus verheiratet, seine Schwester Rosalie war eine bekannte Schauspielerin am Leipziger Theater). Nachdem die Intendanten eine Zusage über die Aufführung der Feen in ihrem Hause immer weiter hinausschoben, wendet sich Wagner im Herbst 1835 wohl endgültig von dem Werk ab. Die Feen spielen ab diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr in seinem Leben. Zu Weihnachten 1865 verschenkte Wagner die Originalpartitur seiner Oper Die Feen an seinem Gönner König Ludwig II. von Bayern. 1939 wurde diese Originalpartitur, zusammen mit den Originalpartituren der Opern Das Liebesverbot, Rienzi, Das Rheingold und Die Walküre, Adolf Hitler anlässlich seines 50. Geburtstages geschenkt. Seit 1945 sind diese Handschriften verschwunden.

Vorgeschichte

Arindal und sein Jäger Gernot sind auf der Jagd. Da sehen sie eine besonders schöne Hirschkuh. Bis zur Dämmerung können sie dieses Tier aber nicht erlegen, und gelangen auf unerklärliche Weise in das Reich der Feen. Als erstes erblicken sie dort anstatt eines Hirsches die Fee Ada. Arindal und Ada verlieben sich sofort unsterblich ineinander. Gegen den Willen des Feenkönigs will Ada ihren Geliebten heiraten. Der Feenkönig willigt unter der Bedingung ein, dass Arindal, während der ersten acht Jahre Ada nicht fragen soll, wer sie sei. Arindal akzeptiert diese Bedingung. Die Jahre vergehen, beide haben zwei Kinder, als schließlich Arindal, kurz vor Ende der Frist, Ada fragt, wer sie sei. Daraufhin werden Arindal und Gernot aus dem Feenreich vertrieben und in eine wilde öde Gegend verfrachtet. Ada, die nicht bereit ist, ihren Gemahl aufzugeben, will auf ihre Unsterblichkeit verzichten, und begibt sich auf die Suche nach Arindal.

1. Akt

Erstes Bild: Feengarten

Zemina und Farzana sind auf der Suche nach Ada, um sie davon abzuhalten, ihre Unsterblichkeit aufzugeben. Sie fordern alle Feen und Geister dazu auf, ihnen bei der Suche nach Ada zu helfen. Reicht Hilfe uns zu unsrem Werk

Zweites Bild: Wilde Einöde mit Felsen

Morald und Gunther sind nach dem Tode von Arindals Vater aufgebrochen, um nach dem verlorenen Sohn zu suchen, da König von Tramont Murold bedroht wird. Sie treffen Gernot, der ihnen erzählt, was in den vergangenen acht Jahren geschehen war. Mit Hilfe des Zauberers Groma wollen sie Arindal zur Rückkehr nach Tramond bewegen. Arindal ist immer noch auf der Suche nach Ada, Wo find ich dich, wo wird mir Trost und trifft in seiner Verzweiflung wieder auf Gernot. Dieser versucht, ihn aus seiner Verzweiflung herauszubringen, indem er Ada schlecht macht und sie mit der Hexe Dilnovaz vergleicht. Da tritt der als heiliger Priester verkleidete Gunther zu ihnen O König du bist übel dran, von einem bösen Weib umstrickt. Die Maskerade fliegt jedoch auf. Kurz darauf erscheint Morold als Geist von Arindals totem Vater. Er eröffnet ihm, dass er aus Kummer um seinen Sohn gestorben sei. Gleich darauf war König Murold im Lande eingefallen und habe alles verwüstet. Nur noch eine Stadt wird tapfer von der Schwester verteidigt. Als Arindal nach Hause eilen will, fliegt auch diese Maskerade auf. Aber Morald versichert ihn, dass all das Gesagte wahr sei und er schnell nach Hause kommen solle. Arindal willigt ein. Wehmütig will er gehen Oh Grausame leb ewig wohl, zum Kampfe zieh ich für mein Vaterland, doch plötzlich überkommt ihn eine Müdigkeit, und er lässt sich auf einem Stein nieder.

Drittes Bild: Feengarten mit glänzendem Palast

Als Arindal erwacht, steht plötzlich Ada vor ihm. Groß ist seine Freude, aber sie eröffnet ihm, dass sie nur noch für kurze Zeit zusammen sein können. Als Gernot und die Gefährten zurückkehren, wissen diese zunächst nicht, wo sie sind. Dann sehen sie die bildhübsche Ada, und Gernot erzählt ihnen, dass sie Arindals Frau ist. Nun bekommen sie langsam Zweifel, ob Arindal sie doch noch nach Hause begleitet. Ada versichert Arindal, ihn am nächsten Tage wieder zu sehen, allerdings muss er ihr schwören, sie nicht zu verfluchen, egal was geschehe. Nach dem Schwur entlässt sie ihn und seine Gefährten aus dem Feenreich, um in seiner Heimat für Recht und Ordnung zu sorgen Auf komm mit uns nach deinem Lande.

2. Akt

Bild: Vorhalle eines Palastes in der Hauptstadt Arindals

Ihrem Untergang geweiht versammeln sich Lora und die Bürger Tramonts mutlos und in Flucht geschlagen vor dem Palast. Da erscheint ein Bote und verkündet die baldige Rückkehr Arindals und seiner Gefährten. Als diese heimkommen, sehen sie die verzweifelte Lage des Landes. Von Feinden alles voll, kaum noch ein Fußbreit gehöret uns. Trotzdem feiern Gernot und die Zofe Drolla nach 8 Jahren ein freudiges Wiedersehen Du bist’s! Oh welche Freude!. Als die Krieger zur Schlacht ziehen, bleibt Arindal zurück. Da erscheint Ada in der Halle. Weh mir, so nah die fürchterliche Stunde. Auf ein Zeichen von ihr erscheinen ihre Kinder und stürzen sich Arindal in die Arme. Plötzlich entreißt Ada sie dem Vater und wirft sie in den Feuerschlund. Zur selben Zeit kehren die Krieger, in die Flucht geschlagen, zurück, verkünden dass alles verloren, und Morald verschwunden sei. Als noch Harald auftaucht, und erzählt, dass ein Mannsweib namens Ada sein Heer in alle Himmelsrichtungen zerstreut habe, verflucht er Ada aufs heftigste. Nach dem Bruch des Eides offenbart sich Ada. Alles war nur Schein. Harald den Verräter habe sie überführt und seine Gefährten vernichtet, Morald siegt in diesem Augenblick durch ihre Unterstützung, und die Kinder erscheinen und sinken dem Vater abermals in die Arme. Ada jedoch wird unter Blitz und Donner für die nächsten 100 Jahre zu Stein verwandelt.

3. Akt

Erstes Bild: Festliche Halle

Morald und Lora werden als König und Königin gehuldigt. Morald ist dies unangenehm, da Arindal, der rechtmäßige König dem Wahnsinn verfallen ist. In seinem Wahnsinn sucht Arindal nach seiner Gattin Ada. Der Zauberer Groma, dessen Stimme er öfters hört, ermuntert ihn dabei, seine Suche fortzusetzen. Auf Arindal, was zauderst du. Da begegnet er den Feen Zemina und Farzana. Sie zeigen Arindal einen Weg, wie er Ada wieder zum Leben erwecken kann, wollen aber insgeheim sein Verderben. Wir leiten gern ihn hin zu ihr, denn uns erfreut sein Untergang. Der Zauberer Groma rät Arindal den beiden Feen zu folgen, aber ja nicht Schild, Schwert und Leier zu vergessen.

Zweites Bild: Furchtbare Kluft des unterirdischen Reiches

Die Feen führen ihn in die Unterwelt, wo Arindal zwei Prüfungen gegen Geister bestehen muss. Mit Gromas Hilfe, Schild und Schwert gewinnt er den beinahe aussichtslosen Kampf gegen diese Geister der Unterwelt, und steht dann vor der zur Stein erstarrten Ada. Schon verzweifelt will er sich mit dem Schicksal abfinden, dass er den Stein nicht entzaubern kann, als er erneut Gromas Stimme vernimmt: Ergreift die Leier. Arindal ergreift die Leier, bringt seiner angebeteten ein Ständchen Oh ihr, des Busens Hochgefühle und Ada erwacht wieder zum Leben. Jetzt kann mich keine Macht dir rauben. Farzana und Zemina, die Intrigantinnen, verschwinden entsetzt.

Drittes Bild: Herrlicher Feenpalast, von Wolken umgeben

Vom Feenkönig wird Arindal, wegen seines Mutes und seiner Heldentaten, die Unsterblichkeit verliehen. Er wird für immer mit Ada im Feenreich zusammen bleiben. Zum Fest werden Morald, Lora, Drolla, Gernot und Gunther als Sterbliche ins Feenreich gelassen und dürfen die Inthronisierung Arindals mitfeiern. Morald und Lora werden offiziell von Arindal zu den neuen Herrschern von Tramond erklärt. Euch beiden geb ich jetzt mein Erdenland. Arindal wird von Ada unter großer Anteilnahme der Feen zum Thron geleitet. Ein hohes Los hat er errungen.

Quellen

  • Orfeo GmbH, München; Aufnahme und Textbuch Die Feen von 1984
  • Egon Voss: Nachwort zu Richard Wagners Rienzi; Reclam 5645 von 1983
  • Kultur Bibliothek; Band II; Opern- und Operettenführer

Weblinks


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