Dianion

Dianion

Ein negativ geladenes Ion heißt Anion [ˈanioːn] (sprich: An-Ion). Da negativ geladene Ionen bei einer Elektrolyse zur Anode (dem Pluspol) wandern, wurde für sie der Name Anion gewählt. Anionen entstehen aus Atomen bzw. Molekülen durch Elektronenaufnahme.

Jedes Anion - z. B. Oxid- (O2−) oder Sulfid-Anion (S2−) - kann durch Kombination mit verschiedenen Kationen unterschiedliche Verbindungen bilden, so dass sich von den stabilen Anionen ganze Verbindungsklassen (im Beispiel die Oxide und Sulfide) ableiten. Oxide und Sulfide bilden viele Gesteine und Erze und sind damit in der Mineralogie und Metallurgie besonders bedeutend. Alle Salze lassen sich nach den vorhandenen Anionen in Stoffklassen einteilen. Der Begriff Sulfat hat somit zwei Aspekte: Er steht einmal für ein einzelnes Sulfation, aber auch für die Verbindungsklasse der Sulfate.

Zur qualitativen Identifikation von Anionen in Lösungen stehen in der Chemie Anionennachweise sowie moderne Labor-Geräte und Methoden der instrumentellen Analytik zur Verfügung.

Da jedes Atom und jedes Molekül unter geeigneten Bedingungen negativ geladen werden kann, kann es viele Millionen Anionen geben. Daher sollen nur wichtige Anionen mit einem Eintrag in der Wikipedia erläutert und in der folgenden Liste aufgeführt werden, etwa wenn sich von ihnen bedeutende Stoffklassen ableiten.

Inhaltsverzeichnis

Säurerest-Ionen

Säurerest-Ionen oder Säurereste leiten sich von den Säuren ab. Nach folgendem Schema gibt eine Säure S Protonen ab und es entsteht ein Säurerest Rn–:

\mathrm{S \rightleftharpoons n \ H^+ + R^{n-}}

Dieses Schema beschreibt keine Reaktion in einer Lösung.

Neben den vollständig deprotonierten Ionen wie S2−, SO42− und CO32− werden in der Literatur auch unvollständig deprotonierte Ionen wie HCO3 als Säurerest bezeichnet.

Einfache Elementanionen

Nach den Regeln der chemischen Nomenklatur endet der Name dieser Anionen auf -id. Sie sind auch in binären, d. h. aus zwei Elementen bestehenden Verbindungen enthalten, wobei bei der Benennung der Verbindung der anionische Teil zuletzt genannt wird, z. B. bei Natriumchlorid.

Anionen der 7. Hauptgruppe

Anionen der 6. Hauptgruppe

Anionen der 5. Hauptgruppe

  • Nitrid N3−
  • Phosphid P3−
  • Arsenid As3−
  • Antimonid Sb3−
  • Bismutid Bi3−

Anionen der 4. Hauptgruppe

Anionen der 3. Hauptgruppe

Komplexe Anionen

Sauerstoffhaltige Molekülanionen

Auch Oxo-Verbindungen genannt, z. B. kann Sulfat auch ausführlicher als Tetraoxosulfat bezeichnet werden, Sulfit als Trioxosulfat. Diese nach den Regeln der Komplexchemie gebildeten Namen sind aber unüblich.

7. Hauptgruppe

6. Hauptgruppe

5. Hauptgruppe

4. Hauptgruppe

3. Hauptgruppe

  • Borat BO33– bzw. B4O72–

Nebengruppen

Weitere Molekülanionen

Halogenokomplexe

  • Aluminiumtetrachlorid AlCl4
  • Hexachlorophosphat PCl6
  • Hexafluoroarsenat AsF6

Organische Anionen

Quellen

  • Römpp kompakt Basislexikon Chemie. Hrsg. von Jürgen Falbe und Manfred Regitz. Bearbeitet von Eckard Amelingmeier u.a. Thieme, Stuttgart/New York 1998, ISBN 3-13-115711-9

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