Dialogfenster

Dialogfenster
Eine der einfachsten Formen eines Dialogfensters, mit nur einem OK-Button

Als Dialogfenster, Dialogfeld, Dialogbox oder einfach Dialog bezeichnet man in der EDV spezielle Fenster in grafischen oder zeichenorientierten Benutzerschnittstellen.

Inhaltsverzeichnis

Verwendung

Anwendungsprogramme verwenden meist nur ein oder wenige „normale“ Fenster, die die gesamte Anwendung oder die bearbeiteten Dokumente repräsentieren und dem Benutzer vielseitige Interaktions- und Eingabemöglichkeiten bieten. Im Gegensatz dazu werden Dialogfenster in verschiedenen Situationen von der Anwendung eingeblendet, um bestimmte Eingaben oder Bestätigungen vom Benutzer einzuholen. Beispiele für solche Situationen:

  • Beim Beenden der Anwendung wird der Benutzer gefragt, ob das bearbeitete Dokument vorher gespeichert werden soll.
  • Während der Software-Installation wird der Anwender gefragt, ob die Installation nach den Standardvorgaben ablaufen soll oder ob der Anwender selbst die zu installierenden Module und das Zielverzeichnis vorgeben möchte.
  • Zu einem Druckauftrag muss der Anwender angeben, wie viele Kopien er erhalten möchte, ob nur ganz bestimmte Seiten zu drucken sind, und welcher Drucker mit welcher Druckqualität verwendet werden soll.

Eigenschaften von Dialogfenstern

In der Regel sind Dialogfenster formularartig aufgebaut und bieten nur begrenzte Eingabemöglichkeiten; dazu werden meist Standard-Widgets wie Textfelder und Checkboxes verwendet. Am rechten oder unteren Rand enthalten sie Schaltflächen wie OK oder Abbrechen, mit denen der Benutzer seine Eingaben bestätigen oder verwerfen und das Dialogfenster schließen kann. Einfache Dialogfenster, sogenannte Message Boxes, enthalten lediglich einen Frage- oder Hinweistext und eine oder mehrere Schaltflächen, etwa Ja und Nein zum Beantworten einer Frage.

Enthält ein Dialogfenster mehrere solcher Eingabeelemente wie Textfelder oder Schaltflächen, ist nur immer eines von ihnen zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiv. Durch Anklicken mit der Maus kann man ein anderes Feld aktivieren. Für Benutzeroberflächen, die sich ohne Maus, d. h. nur mit der Tastatur bedienen lassen (wie etwa Windows) gilt: Wenn man auf der Tastatur die Tabulator-Taste drückt, wird nach einer vorprogrammierten Reihenfolge das nächste Eingabeelement innerhalb des Fensters aktiviert. Zusammen mit der Umschalttaste (Shift) kann man diese Reihenfolge rückwärts durchlaufen. Drückt man dagegen den Zeilenschalter (Return) oder die Eingabetaste (Enter), wird die gerade aktive Schaltfläche als betätigt oder eine Texteingabe als abgeschlossen erkannt und das Dialogfenster geschlossen.

Modale und nichtmodale Fenster

Dialogfenster haben häufig eine geringere, oft feste Größe und erscheinen als Pop-up-Fenster vor dem Hauptfenster der Anwendung. Oftmals sind sie modale Fenster, d. h. der Benutzer kann in den anderen Fenstern derselben Anwendung nicht weiterarbeiten, solange das Dialogfenster angezeigt wird.

In Bezug auf die Implementierung gilt, dass ein modaler Dialog, bei dem nur das Dialogfenster ansprechbar ist, eine eigene Ereignisschleife besitzt.
Dialoge bei denen sowohl das Dialogfenster als auch das Hauptfenster ansprechbar sind, werden nichtmodal genannt – sie besitzen keine eigene Ereignisschleife und bedeuten etwas mehr Programmieraufwand oder werden von einem Multitasking-fähigen Betriebssystem als eigene Tasks ausgeführt.

Standard-Dialogfenster

Dialogfenster werden vom Programmierer entweder durch eine Folge von Funktionsaufrufen zum Erzeugen und Platzieren der einzelnen Widgets oder mittels grafischer Editoren erzeugt, wie sie beispielsweise in NetBeans, Apple Xcode oder Microsoft Visual Studio integriert sind. In der Regel werden außerdem vom jeweiligen GUI-Toolkit Standard-Dialogfenster angeboten, die durch einen einfachen Funktionsaufruf verwendet werden können; dies hat für den Benutzer zusätzlich den Vorteil, dass er auch in unterschiedlichen Anwendungen vertraute Dialogfenster vorfindet. Zur Verfügung stehen dabei meist:

  • Meldungen (engl.: message box) mit beliebigem Text und verschiedenen Kombinationen von Schaltflächen,
  • Eingabedialoge (engl.: input box), die zur Eingabe von Text auffordern,
  • Dateiauswahldialoge (engl.: file selector dialogue), mit denen Benutzer eine oder mehrere Dateien oder ein Verzeichnis auswählen können
  • Dialogfenster zum Auswählen von Schriftarten oder Farben.

Literatur

Charles Petzold: Windows Programmierung. Microsoft Press Deutschland, Unterschleißheim 2000, ISBN 3-86063-487-9.


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