Deutschlandsender

Deutschlandsender

Der Deutschlandsender (DLS bzw. DS) war einer der ältesten deutschen Hörfunksender. Der Name Deutschlandsender war von 1926 bis 1972 und von 1990 bis 1993 in Gebrauch.

Die Funktürme des Deutschlandsenders in Königs Wusterhausen

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Weimarer Republik und NS-Zeit

Der Begriff Deutschlandsender wurde bereits ab 1926 in den Abendstunden als Senderkennung im Programm des Senders Deutsche Welle GmbH benutzt. Am 1. Januar 1933 wurde dieser Sender offiziell in Deutschlandsender GmbH umbenannt.

Die Sendeanlage in Königs Wusterhausen wurde als Deutschlandsender I bezeichnet. Der Deutschlandsender II begann am 20. Dezember 1927 in Zeesen seine Tätigkeit, am 19. Mai 1939 startete Deutschlandsender III in Herzberg seine Sendungen. Die Sendeanlage wurde 1945 zerstört bzw. abgebaut. In der Phase von Adolf Hitlers Machtergreifung führte Hermann Schubotz den Sender und verweigerte sich der nationalsozialistischen Propaganda-Maschinerie.[1]

DDR

Im Jahre 1947 nahm der Langwellensender (Deutschlandsender IV) seinen Betrieb auf. Als Senderstandort diente zuerst Königs Wusterhausen, später Zehlendorf bei Oranienburg.

1949 wurde der Deutschlandsender ein Hörfunkprogramm des Rundfunks der DDR. Es startete am 1. Mai 1949 mit einem für Westdeutschland bestimmten Programm, das über Langwelle (185 kHz) und Kurzwelle ausgestrahlt wurde.

Im Zuge der Zentralisierung in der DDR im Jahre 1952, bei der auch die fünf Länder aufgelöst wurden, trat auch im Rundfunkwesen eine Änderung ein. Inzwischen war in Berlin-Oberschöneweide das neue Funkhaus Nalepastraße entstanden. In der Nalepastraße wurde ab 1952 fast das gesamte Hörfunkangebot für die DDR produziert.

Im September 1952 wurde die DLS-Kurzwelle zum Programm Berlin I mit politischem Schwerpunkt und die DLS-Langwelle zum Programm Berlin II mit dem Schwerpunkt Kultur und Gesellschaft umgewandelt. Doch wurde bereits im August 1953 der Deutschlandsender wieder neu errichtet. Chefredakteur war 1953 bis 1955 Erich Selbmann. Der Sender strahlte künftig ein gesamtdeutsches Programm aus und war neben Langwelle und Mittelwelle auch über UKW zu empfangen.

Von 1957 bis 1960 war Heinz Geggel, von 1960 bis 1967 Kurt Ehrich Intendant des Senders. Auf Beschluss des Staatlichen Rundfunkkomitees von 1971 wurde der Deutschlandsender mit der Berliner Welle zu dem neuen Programm Stimme der DDR zusammengelegt, welches am 14. November 1971 startete.

Im Februar 1990 wurde Stimme der DDR in Deutschlandsender rückbenannt und im Mai 1990 mit Radio DDR 2 zu Deutschlandsender Kultur (DS Kultur) vereinigt, das zum 1. Januar 1994 im DeutschlandRadio Berlin (seit dem 7. März 2005: Deutschlandradio Kultur) aufging.

Einzelnachweise

  1. Die Wochenschrift des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer e. V. "Der Deutsche Sender", Ausgabe 9/1933 vom 26. Februar 1933, Seite 3

Literatur

  • Klaus Arnold: Kalter Krieg im Äther. Der Deutschlandsender und die Westpropaganda der DDR. Münster: Lit, 2002. ISBN 3-8258-6180-5

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