Deutsches Polen-Institut

Deutsches Polen-Institut

Das Deutsche Polen-Institut wurde 1980 in Darmstadt von Karl Dedecius gegründet. Sein Ziel ist es, durch Aktivitäten auf unterschiedlichen Bereichen die deutsch-polnischen Beziehungen zu verbessern. Dabei werden Politik, Wissenschaft, breite Öffentlichkeit und Medien angesprochen. Direktor des Instituts ist der Historiker und Politologe Dieter Bingen, Präsidentin des Instituts ist die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth.

Inhaltsverzeichnis

Sitz des Instituts

Bis zum Jahre 2013 ist der Sitz des Instituts das Haus Deiters auf der Darmstädter Mathildenhöhe. Bis dahin sollen die Räume im Herrenbau des Darmstädter Schlosses fertig sein.[1]

Aktivitäten

Wissenschaft

Das Deutsche Polen-Institut hat es sich zur Aufgabe gemacht, die in den deutschsprachigen Ländern mit der Erforschung Polens und der deutsch-polnischen Beziehungen befassten Wissenschaftler der unterschiedlichsten Disziplinen stärker zu vernetzen. Als erstes Ergebnis fand Ende Februar 2009 in Darmstadt die erste Tagung "Deutsche Polenforschung" statt, die knapp 250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenführte. Abgesehen hiervon veranstaltet das Institut regelmäßig Fach- und Nachwuchstagungen, meist in Kooperation mit in- und ausländischen Forschungseinrichtungen.

Schule

Seit vielen Jahren ist das Deutsche Polen-Institut im Bereich Schule engagiert. Nachdem bereits zwei Hefte mit Schüler- und Lehrermaterialien zu Polen und den deutsch-polnischen Beziehungen für die Fächer Deutsch und Geschichte erschienen sind, wurde 2009 das erste Lehrwerk Polnisch als Fremdsprache für die deutschen Gymnasien veröffentlicht. Das DPI führt außerdem Lehrerfortbildungen durch.

Kultur und Öffentlichkeit

Der traditionelle Schwerpunkt des DPI auf der Kulturvermittlung schlägt sich noch im Jahrbuch Polen nieder. Hier wird jeweils ein Schwerpunktthema in essayistischer und literarischer Form vermittelt. Lesungen, Ausstellungen, Podiumsdiskussionen und Vorträge in Darmstadt, aber auch an anderen Orten ergänzen das Programm.

Politik und Medien

Breite Kreise erreicht das DPI mit den "Polen-Analysen", einem zweiwöchentlichen per E-Mail verschickten Informationsdienst. Außerdem finden Parlamentarierworkshops statt und das Institut ist bemüht, enge Kontakte zu Politik und Ministerien zu wahren.

Bibliothek und Sammlungen

Das Deutsche Polen-Institut besitzt die größte Spezialbibliothek zu Polen in Geschichte und Gegenwart sowie zu den deutsch-polnischen Beziehungen in Deutschland. Außerdem gibt es verschiedene Archive und Nachlässe.

Nachwuchsförderung

Das Deutsche Polen-Institut vergibt mehrere Forschungstipendien zur mehrwöchigen Arbeit in den Sammlungen des Instituts. Die interdisziplinäre Sommerschule sowie Nachwuchstagungen und die Möglichkeit, Praktika zu absolvieren, ergänzen das Angebot.

Veröffentlichungen

  • Denken und Wissen. Eine Polnische Bibliothek – diese beim Suhrkamp Verlag erscheinende Reihe hat das Ziel, durch die Publikation wichtiger polnischer Monographien und Anthologien zu großen Themen des öffentlichen Diskurses in Polen die polnische Wissenslandschaft in den deutschsprachigen Ländern bekannter zu machen.
  • Veröffentlichungen des Deutschen Polen-Instituts – eine beim Harrassowitz-Verlag erscheinende Reihe, in der wissenschaftliche Monographien, Tagungsbände und Bibliographien erscheinen.
  • Jahrbuch des Deutschen Polen-Instituts – erscheint jeweils mit einem Schwerpunktthema im Frühjahr. Es besteht aus Essays und Literatur.
  • Polen-Analysen – ein per E-Mail verschickter, zweiwöchentlicher Informationsdienst.

Außerdem veröffentlicht das DPI verschiedene Einzelpublikationen. Von 1982 bis zum Jahr 2000 erschienen im Suhrkamp-Verlag 50 Bände der "Polnischen Bibliothek".

Weblinks

Fußnoten

  1. 30 Jahre Deutsches Polen-Institut - Festakt mit Wulff und Komorowski. Echo Online, 15. November 2010

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