Deutsche Sinalco GmbH & Co.KG

Deutsche Sinalco GmbH & Co.KG
Unternehmenslogo

Sinalco ist eine kohlensäurehaltige Limonade und nach eigenen Angaben die älteste Marke alkoholfreier Erfrischungsgetränke in Europa. Zum Sortiment gehören Cola-Getränke, Zitronen-Limonade, Orangen-Limonade und Apfelschorle. Sinalco wird heute international in 40 Ländern vertrieben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Werbe-Signet Bilz-Brause, vor 1905

Im Jahr 1900 hatte sich der lippische Kaufmann und Getränkefachmann Franz Hartmann an den bekannten Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz in Oberlößnitz (heute Stadtteil von Radebeul) gewandt. Er reiste mit der Rezeptur für einen Limetten-Extrakt nach Oberlößnitz. Die Idee gefiel Bilz, da seiner Meinung nach die im Obst enthaltenen Mineralsalze und Fruchtsäuren gesundheitsfördernd seien und der Fruchtzucker seine Energie direkt an das Blut weitergäbe. Bilz und Hartmann entwickelten so aus Südfrüchten und einheimischen Obstarten ein natürliches Fruchtgetränk, die „Bilz-Limetta“, das ab Mai 1902 als „Bilz-Brause“ bezeichnet wurde.[1] 1902 wurde eine große Werbekampagne gestartet mit dem Erfolg, dass sich die erste internationale alkoholfreie Getränkemarke europäischen Ursprungs etablierte. Schnell kam es auch zu Nachahmern. Um 1905 kam es zu geschäftlichen Unstimmigkeiten zwischen den Partnern. Franz Hartmann entschloss sich, einen neuen Namen für die „Bilz-Brause“ zu suchen.

Durch ein Preisausschreiben wurde der Markenname Sinalco (von lateinisch sine alcohole, ohne Alkohol) gefunden, der 1907 geschützt wurde. Zur Weltmarke wurde Sinalco bereits 1907, als Sinalco als eine der ersten Getränkemarken in die ganze Welt einschließlich Südamerika und Nahost exportiert wurde.

Bereits 1903 hatte Hartmann nach einem Entwurf des Architekten A. Hanke an der Bahnhofstraße 2 in Detmold ein Verwaltungs- und Produktionsgebäude errichten lassen. Die Produktionsfläche erstreckte sich bis zur Sedanstraße und wurde später ständig erweitert. Seit 1987 stehen die neobarocken Gebäude unter Denkmalschutz.

1937 kam das werbewirksame Emblem hinzu: der rote Punkt mit dem schräg stehenden Schriftzug. In den 1950er Jahren wurde die bekannte Formflasche für Sinalco eingeführt. Bis Ende der 1970er Jahre war die Marke national wie international erfolgreich. In Deutschland wurde "Sinalco" zum Teil als Gattungsname für Limonade verwendet, und das Getränk war in 150 Ländern der Erde erhältlich.

Mit dem Tod der Eigentümerfamilie begann der schleichende Untergang der Marke. 1970 übernahm die Dortmunder Actien-Brauerei Sinalco, 1981 die Schweizer Sibra Holding. 1994 übernahm der Mittelständler Hermann Hövelmann die Markenrechte, gründete die Deutsche Sinalco GmbH Markengetränke & Co. KG in Duisburg-Walsum und belebte die Traditionsmarke Sinalco neu. Mit der Retrowelle zur Jahrtausendwende kehrte der Erfolg zurück.

Mittlerweile (2008) wurde die Marke wieder in 50 Ländern lizenziert.

Seit 2009 wirbt Sinalco wieder mit dem alten Slogan "Die Sinalco schmeckt!"

Literatur

  • Rainer Müller-Broders: Sinalco – Eine alkoholfreie Erfolgstory. In: AK-Express, Nr. 127, April-Juni 2008, S. 4–14 (Onlineversion bei www.ingus-fhh.de)
  • Judith Pfannenmüller: Globale Brause made in germany. In: w&v, Nr. 34, 21. August 2008, S. 26/27

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Friedrich Eduard Bilz (1842–1922)

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