Deutsche Rentenversicherung Westfalen

Deutsche Rentenversicherung Westfalen
Deutsche Rentenversicherung
Westfalen
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Sozialversicherung Gesetzliche Rentenversicherung
Zuständigkeit Regierungsbezirke Münster, Arnsberg und Detmold
Sitz Münster
Versicherte 2,67 Mio. (2009)[1]
Rentner 1,26 Mio. (2009)[1]
Haushaltsvolumen 10,4 Mrd. (2009)[1]
Mitarbeiter 2945 (2009)[1]
Website DRV Westfalen
Hauptsitz der Deutschen Rentenversicherung Westfalen in Münster.

Die Deutsche Rentenversicherung Westfalen ist ein Träger der gesetzlichen Rentenversicherung in der Bundesrepublik Deutschland und eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Deutsche Rentenversicherung Westfalen ist zuständig für die Regierungsbezirke Münster, Arnsberg und Detmold. Sie ist außerdem die betreuende Verbindungsstelle zu den Niederlanden und zu Island.

Insgesamt 3002 Mitarbeiter arbeiten bei der Deutschen Rentenversicherung Westfalen, wobei der Hauptsitz sich mit rund 1.852 Mitarbeitern in Münster befindet. Des Weiteren beschäftigt der Rentenversicherungsträger seine Mitarbeiter in Kliniken, ärztlichen Begutachtungsstellen und Auskunfts- und Beratungsstellen.

Mehr als fünf Millionen Rentenversicherte werden im Landesteil Westfalen betreut.

Leistungen

Zu den Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung zählen:

  • Leistungen zur Teilhabe: Leistungen zur medizinischen Rehabilitation und zur Teilhabe am Arbeitsleben, sowie ergänzende Leistungen.
  • Renten: an Versicherte, Hinterbliebene (Witwen, Witwer, Waisen) und an frühere (geschiedene) Ehegatten.
  • Witwen- und Witwerrentenabfindungen
  • Beitragserstattungen
  • Zuschüsse zu den Beiträgen von Rentnern für ihre Krankenversicherung
  • Versichertennahe Aufklärung und Beratung: durch Auskunfts- und Beratungsstellen, durch die Versichertenältesten und durch Öffentlichkeitsarbeit.

Kliniken

Die Deutsche Rentenversicherung Westfalen hat fünf eigene Rehabilitationskliniken. Hierzu gehören die

Auskunfts- und Beratungsstellen

Die Auskunfts- und Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung Westfalen befinden sich in:

  • Bielefeld
  • Bochum
  • Dortmund
  • Gelsenkirchen
  • Hagen
  • Paderborn
  • Recklinghausen
  • Siegen
  • Münster

Organisation

Selbstverwaltung / Rechtsform

Träger der gesetzlichen Rentenversicherung sind keine unmittelbaren staatlichen Behörden, sondern rechtsfähige Körperschaften des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung. Die Aufgaben der Selbstverwaltung werden von verschiedenen Organen wahrgenommen, der Vertreterversammlung und dem Vorstand.

Die Vertreterversammlung ist das oberste Organ der Selbstverwaltung. Sie setzt sich aus je 30 Vertretern der Versicherten und der Arbeitgeber zusammen. Diese werden im Rahmen der Sozialwahlen, die alle sechs Jahre stattfinden, von den Versicherten, Rentnern und den Arbeitgebern gewählt. Die Vertreterversammlung hat unter anderem die Aufgabe, über die Satzung und die Geschäftsordnung zu beschließen. Darüber hinaus stellt sie den Haushaltsplan fest und nimmt die Jahresrechnung ab. Zu ihren weiteren Aufgaben gehören unter anderem die Wahl des Vorstands sowie auf Vorschlag des Vorstands die Wahl der Mitglieder der Geschäftsführung. Die Vertreterversammlung bildet außerdem die Widerspruchsstelle, in der die von den Versicherten erhobenen Widersprüche gegen Verwaltungsakte der Deutschen Rentenversicherung Westfalen bearbeitet werden. Ferner wählt sie mit den Stimmen der Versichertenvertreter die Versichertenältesten.

Der Vorstand der Deutschen Rentenversicherung Westfalen besteht aus je sechs Vertretern der Arbeitgeber und der Versicherten. Als „Regierung“ trifft er grundsätzliche Entscheidungen über Richtlinien für die Führung der Verwaltungsgeschäfte. Der Vorstand stellt den Haushaltsplan auf, prüft die Jahresrechnung, entscheidet über Bau- und Sanierungsmaßnahmen in der Hauptverwaltung und den fünf eigenen Rehabilitationskliniken und vertritt die Deutsche Rentenversicherung Westfalen gerichtlich sowie außergerichtlich.

Die Geschäftsführung der Deutschen Rentenversicherung Westfalen setzt sich aus drei Mitgliedern zusammen. Sie wird auf Vorschlag des Vorstands von der Vertreterversammlung gewählt. Sie führt hauptamtlich die laufenden Verwaltungsgeschäfte, soweit Gesetz oder sonstiges für den Versicherungsträger maßgebendes Recht nichts Abweichendes bestimmen, und vertritt die Deutsche Rentenversicherung insoweit gerichtlich und außergerichtlich. Die Geschäftsführung gehört dem Vorstand mit beratender Stimme an.

NOW IT GmbH

Die IT-Abteilungen der Deutschen Rentenversicherung Westfalen und der der Deutschen Rentenversicherung Rheinland wurden in einer GmbH zusammengeführt, der ZRWest-GmbH. Sie hat ihren Hauptsitz am Standort Münster und eine Zweigniederlassung in Düsseldorf. Nach einem weiteren Konzentrationsschritt arbeiten die Rechenzentren der Regionen Nord (RZN GmbH), Ost (RZL GmbH) sowie West (ZRWest-GmbH) seit dem 1. Januar 2010 unter dem gemeinsamen Dach einer Holding - der NOW IT GmbH (Nord Ost West Informationstechnik GmbH) - zusammen. Die NOW IT GmbH ist somit zuständig für die Bereitstellung und Betreuung der gesamten IT-Infrastruktur in den Regionen Nord, Ost und West für die beteiligten Regionalträger der Deutschen Rentenversicherung.

Organisationsreform

Seit dem 1. Oktober 2005 treten alle Rentenversicherungsträger – die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, die 22 Landesversicherungsanstalten, die Seekasse, die Bundesknappschaft und die Bahnversicherungsanstalt – unter dem neuen gemeinsamen Namen „Deutsche Rentenversicherung“ auf. Wichtigstes Ziel der Neustrukturierung in der Rentenversicherung sind mehr Wirtschaftlichkeit und Effektivität.

Die Neuorganisation wurde notwendig, weil sich die Strukturen in der Arbeitswelt in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verändert haben. Die historische – rentenrechtlich hingegen schon lange nicht mehr begründbare – Trennung von Arbeitern und Angestellten in der Rentenversicherung war nicht mehr nötig. Vorher waren die Angestellten der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) zugeordnet und die Arbeiter den Landesversicherungsanstalten (LVA).

Bei den Rentenversicherungsträgern auf Bundesebene gab es im Rahmen der Organisationsreform zwei Zusammenschlüsse: Der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) und die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) fusionierten zur Deutschen Rentenversicherung Bund und aus der Bundesknappschaft, der Bahnversicherungsanstalt und der Seekasse wurde die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Die Landesversicherungsanstalten blieben als Regionalträger erhalten, wobei einige zu größeren Regionalträgern verschmolzen. Insgesamt gibt es noch 19 Rentenversicherungsträger.

Statistiken

Einnahmen der Deutschen Rentenversicherung Westfalen[2]
Einnahmeart Betrag in Euro
Beiträge 7,139 Mrd.
Bundesmittel 2,105 Mrd.
Vermögenserträge, Zinsen 0,021 Mrd.
Sonstige Einnahmen 0,083 Mrd.
9,348 Mrd.
Ausgaben der Deutschen
Rentenversicherung Westfalen[2]
Ausgabeart Betrag in Euro
Leistungen zur Rente 8,275 Mrd.
Rehabilitationsleistungen 0,296 Mrd.
Verwaltungs- und Verfahrenskosten 0,179 Mrd.
Sonstige Ausgaben 0,598 Mrd.
9,348 Mrd.
Sonstige Zahlen zur Deutschen
Rentenversicherung Westfalen[2]
Beratungen und Antragsaufnahmen 154.482
Rentenbewilligungen 64.645
Bewilligung von Rehabilitationsleistungen 72.610
Zahl der Rentenempfänger 1.283.898
Aktiv und passiv Versicherte ohne Rentner 2.616.733

Geschichte

Im Jahr 1890 veranlasste die königlich-preußische Regierung die Gründung der Alters- und Invaliditätsversicherungsanstalt für den Kommunalverband der Provinz Westfalen. Bereits zu diesem Zeitpunkt war die Rechtsform dieses Trägers die Selbstverwaltung. Am 1. Januar 1900 wurde der Name in „Landesversicherungsanstalt Westfalen“ geändert. Damals waren 102 Beschäftigte angestellt. Mit dem ständigen Bevölkerungswachstum und der mehrfachen Ausweitung des Kreises der Pflichtversicherten, zuletzt in der Reichsversicherungsordnung von 1911, vermehrte sich auch die Arbeit in der Hauptverwaltung am Bispinghof in Münster. Im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1917 unterstützte die Landesversicherungsanstalt (LVA) Westfalen ihre Versicherten mit freiwilligen Beitragserstattungen, sogenannten Kriegsfürsorgemaßnahmen. 1915 wurde auch die erste eigene Tuberkulose-Heilstätte in Hellersen bei Lüdenscheid übernommen. Die ersten Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft waren für die LVA Westfalen geprägt von der Vernichtung des Systems der Selbstverwaltung. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Dienstgebäude durch einen Bombenangriff der Alliierten zerstört. Nach Kriegsende wurden provisorische Büroräume am Bispinghof geschaffen, während nach und nach die alten Gebäude wiederaufgebaut wurden. Zur Selbstverwaltung kehrte die LVA Westfalen erst im Jahr 1952, durch einen Gesetzesentwurf der Bundesregierung, zurück. Die ersten Sozialwahlen fanden im Jahr 1953 nach mehr als 20 Jahren Unterbrechung statt. Am 26. November 1968 wurde der Grundstein für die neue Hauptverwaltung der LVA Westfalen an der Gartenstraße gelegt, die 1973 bezogen werden konnte. Ein Erweiterungsbau wurde 1998 fertiggestellt.

Einzelnachweise

  1. a b c d DRV Westfalen - Geschäftsbericht 2009, Seite 2, pdf 3,1 MB
  2. a b c Quelle fehlt

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