Deuteropaulinische Briefe

Deuteropaulinische Briefe

Deuteropaulinische Briefe nennt man jene Schriften des Neuen Testaments, die laut Briefpräskript vom Apostel Paulus an christliche Gemeinden geschrieben worden sind, nach den Erkenntnissen der historisch-kritischen Exegese aber aus stilistischen und inhaltlichen Gründen nicht von Paulus stammen dürften. Die Nennung des Apostels als Absender stellt den betreffenden Brief unter seine Autorität und in seine Lehrtradition.

Meist werden der Epheserbrief, der Kolosserbrief und der zweite Thessalonicherbrief als deuteropaulinisch angesehen. Diese Einschätzung ist allerdings umstritten.

Auch die Pastoralbriefe werden von der historisch-kritischen Exegese als pseudepigraph betrachtet. Wegen ihres deutlich anderen Charakters als Briefe an Einzelpersonen, ihrer (noch) späteren Entstehungszeit und des Umstandes, dass sie vermutlich das bereits weitgehend vollständige Corpus paulinum voraussetzen, werden sie aber meist nicht als deuteropaulinisch, sondern als tritopaulinisch bezeichnet.


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