Deute (Gudensberg)

Deute (Gudensberg)
Deute
Stadtteil von Gudensberg
Koordinaten: 51° 11′ N, 9° 25′ O51.1785222222229.4127722222222170Koordinaten: 51° 10′ 43″ N, 9° 24′ 46″ O
Höhe: 170 m ü. NN
Fläche: 3,16 km²
Einwohner: 900 (31. Dez. 2005)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 34281
Vorwahl: 05603

Deute ist ein Stadtteil, der nordhessischen Kleinstadt Gudensberg im Schwalm-Eder-Kreis und befindet sich im historischen Chattengau. Es liegt an der B 254 ca. 20 km südlich von Kassel. Mittelpunkt des etwa 900 Einwohner zählenden Ortes mit zahlreichen Fachwerkhäusern bilden die Kirche und der Dorfplatz mit einem Brunnen. Noch heute ist der Ort, östlich des Lambergs am Fuße des Lotterberges gelegen, landwirtschaftlich geprägt.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Ortsname wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach abgewandelt. In einer Urkunde vom 10. April 1314 wird Deute, obwohl es zu einem der ältesten Siedlungen Hessens gezählt wird (siehe Entstehung der Kirche), als „Villa Thoyten“ erstmals erwähnt. 1552 wird das Dorf in einer Urkunde „Theuta“ genannt. 1747 wird der Ort als „Dorfschaft Deutta“ in einem „Lager-Stück- und Steuerbuch“ genannt.

Geschichte

1348 erwarben die „Herren Dytmarus“, genannt „der Kuenen“, ein Bürger zu Gudensberg, und ein Plebanus (Pfarrer) Heinricus aus Affoldern Güter in Deute vom Kloster Haina. 1413 wird erstmals die Zugehörigkeit zum hessischen Amt und Gericht Felsberg beurkundet. Die Herren von Elben hielten einen Teil des Dorfes als landgräfliches Lehen. Mit ihrem Aussterben im Jahre 1536 fiel Deute als erledigtes Lehen zurück an die Landgrafschaft Hessen. Einem Salbuch aus dem Jahr 1579 des Klosters Breitenau ist zu entnehmen, dass die Meierhöfe in Deute zur Kloster-Vogtei Breitenau gehören.

Das älteste noch erhaltene Haus stammt aus dem Jahr 1665. Im 18. Jahrhundert wurde in Deute Braunkohlebergbau betrieben. Ab 1821, nach der kurhessischen Verwaltungsreform, gehörte Deute zum neu gebildeten Kreis Melsungen (heute Schwalm-Eder-Kreis und zum Amtsgericht in Felsberg.

1936 wurde ein Schwimmbad (gleichzeitig auch Feuerlöschteich an der heutigen B 254 in Richtung Dissen erbaut; es wurde mit dem Wasser des Baches „Eichtränke“ gespeist.

Am 1. Januar 1972 wurde Deute ein Stadtteil der Stadt Gudensberg im damaligen Landkreis Fritzlar-Homberg und gehörte damit nicht mehr zum Landkreis Melsungen. 1974 wurden die ehemaligen Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain zum Schwalm-Eder-Kreis vereint.

Kirche

Mitten im Dorfkern, auf einer leichten Anhöhe, steht die Dorfkirche. Der Kirchturm war ursprünglich ein Wehrturm, im romanischen Stil im 11. bis 12. Jahrhundert erbaut und später im gotischen Stil erweitert. Die Mauern sind aus Basalt- und Sandstein, und im unteren Teil sind guterhaltene Pech- oder Wassernasen neben den Schießscharteen. Der hölzerene, Schiefer-gedeckte Glockenstuhl beherbergte in früherer Zeit zwei Glocken, wobei die ältere aus dem Jahr 1635 stammt. Eine weitere große Glocke (Alter unbekannt) wurde 1718, nachdem sie zersprungen war, im Fürstlich Hessischen Gießhaus in Kassel umgegossen. Die Turmspitze mit Knopf- und Wetterfahne datiert aus dem Jahr 1786.

Nach dem Abriß des alten, nordöstlich ausgerichteten Kirchenschiffes (der Ansatz ist am Turm noch heute sichtbar) wurde von 1827 bis 1829 in südöstlicher Richtung ein neues Kirchenschiff im klassizistischem Stil erbaut. Es ist ein einfacher Saalbau mit Emporen. Im Mittelpunkt stehen Altar und Kanzel. Neben dem Kanzelstand befand sich bis zur Renovierung 1964/1965 ein vergitterter Predigerstand. Die heutige Orgel wurde im Jahre 1912 eingebaut; die alte war 1911 aufgrund einer großen Dürre eingetrocknet.

Bis 1881 befand sich um die Kirche der Friedhof. Er wurde nach 1920 eingebnet.

Vereine

Im Ort sind vier Vereine aktiv, darunter den Landfrauenverein Deute.

Weblinks


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