Deta (Rumänien)

Deta (Rumänien)
Deta
Detta
Wappen von Deta (Rumänien)
Deta (Rumänien) (Rumänien)
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Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 45° 24′ N, 21° 14′ O45.39277777777821.22583333333380Koordinaten: 45° 23′ 34″ N, 21° 13′ 33″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 80 m
Fläche: 33,81 km²
Einwohner: 6.531 (1. Juli 2007)
Bevölkerungsdichte: 193 Einwohner je km²
Postleitzahl: 305200
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: Deta, Opatița
Bürgermeister: Petru Roman (PD-L)
Postanschrift: Strada Victoriei nr. 32
loc. Deta, jud. Timiș, RO-305200
Webpräsenz:
Römisch-katholische Kirche, Deta

Deta (deutsch und ungarisch Detta) ist eine Stadt im Banat (Rumänien) und liegt im Kreis Timiș.

Die Stadt liegt etwa 40 km südlich von Timișoara und 20 km von der serbischen Grenze entfernt und hat 6531 Einwohner (Stand 2007).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1360 und bezieht sich auf den Besitz des Adligen Petrus von Deed. Nach ihm wurde der Ort benannt. 1720-1721 wurde der Ort mit Deutschen aus Bayern und Elsaß-Lothringen besiedelt. 1924 wurde die bis dahin übliche Ortsbezeichnung Ded bzw. Dedul Mic in Detta geändert. 1810 wurde Detta von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich zur Stadt ernannt. 1858 wurde die Bahnstrecke Detta-Stamora/Morawitza eingeweiht

1880 erschien die erste Ausgabe der Dettaer Zeitung. 1946 wurde sie eingestellt. Die alte Druckpresse befindet sich heute im städtischen Museum.

1885–1910 setzte die erste Ausreisewelle nach Amerika ein. Die Mehrheit der Auswanderer ließ sich in North Dakota, Saskatchewan und Alberta nieder.

1925 wurde das Unternehmen Fabrica de Furnir si Industria Lemnului Prochaska s.p.a gegründet, aus dem das heutige Holzverarbeitungswerk S.C. Plafaf S.A hervorging.

Wirtschaft

Deta hatte schon sehr früh einen städtischen Charakter. Als wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen der Banater Tiefebene und dem Banater Bergland entwickelte sich die Ortschaft zu einer wichtigen Station des Getreidehandels. Auch die 1854 eröffnete Landstraße Temeswar-Werschetz sowie die ab 1858 betriebene Bahnlinie Temeswar-Busiasch trugen zur Entwicklung des Handels bei.

1860 wurde die erste Dampfmühle errichtet; bis zur Jahrhundertwende gab es bereits fünf Mühlen in Deta. Die Bedeutung dieser Mühlen war um so größer, da sie zur Entstehung wichtiger weiterer Produktionseinheiten beitrugen, wie Ölpressen, einem Elektrizitätswerk, einer Erzgießerei, einer Maschinenfabrik, einer Maschinenreparaturwerkstatt, einer Installation für die Erzeugung von Kunsteis und einem Dampfbad. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es außerdem zwei Ziegelfabriken in Deta.

Die 1842 gegründete Zunft umfasste 22 handwerkliche Berufe, deren Zahl sich bis 1895 auf 42 erhöhte. 1900 waren 210 unabhängige Großgewerbetreibende und 260 Industrieeinheiten in der Ortschaft registriert. Die am besten entwickelten Handwerksbranchen waren die Schustereien mit 28 und die Schneidereien mit 22 Arbeitgebern sowie der Bausektor mit 14 Unternehmern. Einige größere Werkstätten beanspruchten den Titel einer Fabrik. So bestanden in der Gemeinde eine 1880 gegründete Hut-, eine 1888 gegründete Seifen- und eine 1890 errichtete Sodawasserfabrik. 1900 waren 36,8% der Arbeitnehmer in der Industrie, 18,8% in der Landwirtschaft und 9,6% im Handel beschäftigt.

Der traditionelle Hauptarbeitgeber der Stadt, ein Unternehmen der Holzverarbeitung, wurde mittlerweile durch die österreichische Eybl AG abgelöst, die in Deta mit ca. 1.500 Mitarbeitern Komponenten zur Innenausstattung von Automobilen fertigt.

Im Aufbau befindet sich seit Ende 2010 eine Gießerei am Stadtrand, welche Teile für die Energieverteilung herstellt. Das Mutterwerk befindet sich in der Schweiz. Zukünftig sollen dort in einer ersten Phase rund 120 Arbeitsstellen geschaffen werden. Der erste Guss wurde noch im Dezember 2010 gefertigt.[1]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Anton Krämer: Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Detta im Banat und ihrer Filialen 1724 – 1846, Sindelfingen, 1995

Weblink

Einzelnachweis

  1. zoro.ro, Schweizer Aluminiumgießerei nach Deta
  2. epa.oszk.hu, Pläne für eine Personalunion zwischen Rumänien und Ungarn 1919-1932 von Andrea Schmidt-Rösler
  3. epa.hu, Soziale Bewegungen in der Banater Ortschaft Detta 1875-1921 von Anton Büchl
  4. cjtimis.ro, Fişa primǎriei oraşului Deta pe anul 2011

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